Was hilft gegen Mückenstiche und wann sollte man zum Arzt?
Sobald es wärmer wird, summt es auch schon nervig in der Luft: Mit dem Sommer kommen die Mücken und mit den Insekten die juckenden Stiche. Was hilft bei Mückenstichen – und wann muss man damit eigentlich zum Arzt?
Kaum starten die ersten Grillabende auf Balkon und Terrasse, schon wird heftig gewedelt und gekratzt: Mücken zählen zweifelsohne zu den lästigsten Begleiterscheinungen der schönen Jahreszeit. Trotz Anti-Mücken-Kerzen und Co. lassen sich Stiche kaum vermeiden und früher oder später zeigt sich die bekannte rote Quaddel und der Juckreiz bricht aus.
Warum stechen Mücken
Blut saugen nur die weiblichen Mücken. Sie brauchen daraus ein bestimmtes Eiweiß, um nach der Befruchtung ihre Eier ablegen zu können. Wenn die Mücke zusticht, gibt sie spezielle Gerinnungshemmer ab, auf die unser Körper dann mit Abwehrmechanismen reagiert. Ergebnis: Der Stich wird rot und schwillt als Quaddel an.
Angelockt werden Mücken übrigens nicht von "süßem" Blut sondern viel eher von duftendem Schweiß. Wenn sich Schweiß auf der Haut zersetzt entstehen bestimmte chemische Verbindungen, die die Insekten anziehen. Darüber hinaus reagieren sie auch auf das Kohlendioxid, das wir ausatmen.
Das hilft bei Mückenstichen
Wer bei einem Mückenstich anfängt zu kratzen, macht alles nur noch schlimmer. Denn so verteilt sich das Mückengift noch mehr im Körper, der Juckreiz nimmt zu und der Stich kann sich entzünden. Stattdessen ist andere schnelle Hilfe gefragt. Was gegen Mückenstiche hilft? Eine kleine Auswahl:
1. Kälte
Sobald es anfängt zu jucken, her mit dem Kühlpad, den gefrorenen Erbsen oder anderen eiskalten Dingen. Die Kühlung verlangsamt die Entzündungsreaktion und verschafft Linderung. Dabei darauf achten, dass die Kälte nicht direkt mit der Haut in Verbindung kommt. Eiswürfel und ähnliche Dinge also immer in Küchentücher oder Handtücher wickeln. Alternativ gibt es auch spezielle Kühlgele im Handel zu kaufen.
2. Hitze
Statt Kälte hilft auch punktuelle Hitze gegen das Jucken, zum Beispiel mittels spezieller batteriebetriebener Hitzestifte, die die Stichstelle auf etwa 50 Grad erwärmen. Dadurch wird das wärmeempfindliche Protein des Mückengiftes zerstört und der Juckreiz verschwindet. Wer keinen Hitzestift kaufen möchte, kann auch vorsichtig einen heißen Löffel auf den Stich legen.
3. Zwiebel, Kartoffel, Ingwer, Zitrone
Bewährt hat sich bei Mückenstichen auch eine aufgeschnittene Zwiebel, eine halbe Kartoffel oder eine Scheibe Ingwer beziehungsweise Zitrone. All diese Lebensmittel beruhigen die Haut und desinfizieren die Einstichstelle. Der Schwefel der Zwiebel hat sogar antibakterielle Eigenschaften.
4. Essig
Ein paar Tropfen Apfelessig oder Umschläge mit Essigwasser lindern den Juckreiz und sind ebenfalls eine Wohltat bei Mückenstichen.
5. Heilpflanzen
Auch im Garten oder Wald wachsen wirkungsvolle Mittel gegen Mückenstiche. So eignen sich etwa besonders gut die zerriebenen Blätter vom Spitz- oder Breitwegerich. Den Saft dabei auffangen, auf den Stich geben und schließlich noch ein Blatt als "grünes Pflaster" darauf legen. Genauso gut funktionieren die Blätter von Zitronenmelisse und Salbei sowie die zerdrückten Blüten von Gänseblümchen oder Ringelblumen.
Mückenstiche: Wann zum Arzt?
In den allermeisten Fällen heilen Mückenstiche nach wenigen Tagen problemlos ab. Wenn sich allerdings die Schwellung ausweitet, die Stelle eitert und sich der Stich heiß anfühlt oder pocht, könnte das ein Hinweis auf eine Bakterieninfektion sein. Kommen dann noch Symptome wie Fieber oder Schwindel dazu, sollte so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden.
Manchmal verursacht ein Mückenstich eine heftige allergische Reaktion. Wenn der Stich also stark anschwillt, entzündet ist und Schmerzen über mehrere Tage verursacht, sollten Betroffene ebenfalls einen Arzt aufsuchen. Auch an sensiblen Stellen wie dem Auge oder Ohr kann ein Gang in die Praxis nicht schaden.
Im Video: Gefährliche Mücke