Was hilft gegen Übelkeit beim Autofahren?

Reiseübelkeit befällt viele Menschen nicht nur auf hoher See oder im Flugzeug, sondern auch im Auto. Woran das liegt - und was dagegen hilft.

Viele Menschen leiden im Auto unter Übelkeit (Symbolbild: Getty Images)
Viele Menschen leiden im Auto unter Übelkeit (Symbolbild: Getty Images)

Die einen können im Auto ohne einen Anflug von Übelkeit lesen, auf dem Handy scrollen und ganze Serien gucken, während die anderen starr aus dem Fenster schauen müssen, um ihren Magen zu beschwichtigen - und selbst dann oft noch mit Reiseübelkeit zu kämpfen haben, die bis zum Erbrechen führen kann.

Reiseübelkeit im Auto: Wie es dazu kommt

Doch warum wird einem ausgerechnet im Auto, wo weder Wellengang wie auf dem Schiff noch Turbulenzen wir im Flugzeug für Magenumdrehungen sorgen? Der Grund für Übelkeit beim Autofahren liegt im Gleichgewichtssinn, wie die Techniker Krankenkasse auf ihrer Website erläutert. Ist der Blick nichts stets streng auf die vorbeisausende Landschaft gerichtet, sondern auf Mitfahrer, die Kilometeranzeige im Auto oder eben Buch oder Handy, nimmt das Gleichgewichtssinn Bewegung wahr, während das Auge Stillstand registriert. Diese widersprüchlichen Informationen an das Gehirn lösen die Reisekrankheit aus.

Jetlag: Was ist er und wie wird man ihn los?

Besonders häufig betroffen sind der TK zufolge Kinder zwischen zwei und zwölf Jahren, da das Gleichgewichtsorgan in deren Ohren noch nicht vollständig entwickelt ist. Doch auch viele Erwachsene leiden unter Übelkeit bei Autofahrten.

Symptome der Reiseübelkeit im Auto

Diese macht sich oft schon bemerkbar, bevor Betroffene zur Tüte greifen oder schleunigst anhalten müssen, wie der ADAC erklärt. Auf diese Anzeichen können Menschen achten, die zu Übelkeit im Auto neigen:

  • Schwindel

  • Schweißausbrüche

  • vermehrter Speichelfluss

  • Müdigkeit und Gähnen

  • Kopfschmerzen

Darauf folgen die typischen Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Blässe und erhöhter Puls.

Übelkeit im Auto: Was dagegen hilft

Manche Menschen leiden ein Leben lang unter Reiseübelkeit. Doch es gibt Maßnahmen, die dagegen helfen können:

  • Punkt am Horizont fixieren: Menschen, denen im Auto schlecht wird, sollten während der Fahrt nicht lesen, aufs Handy schauen oder den Blick anderweitig vom Fenster lösen. Stattdessen solle man dem ADAC zufolge den Kopf gerade halten und einen Punkt am Horizont fixieren.

  • Nähe zum Fahrer suchen: Zudem rät die Organisation, sich möglichst weit nach vorne zu setzen, idealerweise neben den Fahrer - dies gilt auch auf Busreisen. Am wenigsten Probleme mit Reiseübelkeit haben indes die Fahrer selbst.

  • Auf die Atmung achten: Frische Luft hilft ebenfalls, weswegen man regelmäßig lüften sollte und auf eine ruhige, regelmäßige Atmung achten sollte. Schlechte oder starke Gerüche wie Zigaretten, E-Zigaretten oder intensive Essensgerüche können Übelkeit hingegen begünstigen.

  • Kauen kann helfen: Wie die TK zudem rät, können Kaubewegungen die Übelkeit im Zaum halten. Betroffene können Kaugummi bereithalten oder alternativ magenfreundliche Lebensmittel wie Äpfel oder Karotten mitnehmen.

  • Für Ablenkung sorgen: Ebenfalls im Reisegepäck sollten Musik oder Podcasts für Erwachsene oder Hörspiele und Märchen für Kinder sein, denn Ablenkung beugt der TK zufolge ebenfalls vor. Alternativ sind auch Gespräche hilfreich.

Starr aus dem Fenster schauen und mit Musik oder Podcasts ablenken: Das kann Übelkeit im Auto vorbeugen (Symbolbild: Getty Images)
Starr aus dem Fenster schauen und mit Musik oder Podcasts ablenken: Das kann Übelkeit im Auto vorbeugen (Symbolbild: Getty Images)

Ist die Übelkeit doch mal da, sollte idealerweise eine Pause an der frischen Luft eingelegt werden. Betroffene können sich bei Gelegenheit flach auf den Rücken legen und regelmäßig atmen, bis der flaue Magen sich beruhigt hat.

Auto-Übelkeit vorbeugen: Diese Medikamente und Methoden können helfen

Wer trotz all dieser Maßnahmen mit Übelkeit im Auto rechnen muss, kann schon vor der Fahrt Vorkehrungen treffen.

  • Nicht mit vollem Magen reisen: Der ADAC rät, schwere, fettreiche, salzige und vor allem Histamin-reiche Kost - zum Beispiel reifen Käse, Thunfisch, Salami oder Rotwein - vor der Fahrt zu meiden.

  • Ingwerkapseln bereithalten: Ingwerwurzel hilft erwiesenermaßen gegen Reiseübelkeit. In Apotheken gibt es sie in Form von Kapseln, die vor der Fahrt eingenommen werden können, auch von größeren Kindern.

  • Extraportion Vitamin C: Ebenfalls hilfreich bei Reiseübelkeit ist Vitamin C, entweder als Nahrungsergänzungsmittel oder als frisches Obst, das sich damit auch als idealer Reisesnack anbietet.

Andere, teils verschreibungspflichtige Medikamente sollten nur unter Absprache mit dem Arzt verwendet werden. Oftmals sind diese indes auch nicht für die Fahrer geeignet, da sie die Reaktionsfähigkeit einschränken oder müde machen können.

Video: Wie soziale Medien das Reisen verändern