Was ist Hinge: Dating App Hinge nun auch in Deutschland
"Hinge – die Dating-App für Singles, die endlich ankommen wollen“ – so lautet der Slogan der neuen App, die Tinder und Co. Konkurrenz machen soll. Der Dienst ist bereits in Großbritannien, Australien und den USA erfolgreich und nun auch in Deutschland erhältlich. Was dahintersteckt.
Was ist Hinge?
So unterscheidet sich Hinge von anderen Dating-Apps
Wie funktioniert Hinge?
Hinge soll Diversität fördern
Wo bekomme ich Hinge?
Was ist Hinge?
Nach links wischen, nach rechts wischen, Nachricht beantworten oder ignorieren – in Zeiten zahlreicher Dating-Apps wie Tinder, die das Swipen zum Massenphänomen machten, lassen sich Dates eher mit der Arbeit am Fließband vergleichen als mit entspanntem Vergnügen. Einer nach dem anderen wird abgefertigt, um entweder seine Lust auf Sex zu befriedigen oder sich belanglos auszutauschen, und um dann direkt im Anschluss das nächste Tinder-Date in seinem Terminkalender abzuhaken. Hinge will nun alles besser machen: Denn die inklusive Dating-App wurde extra für Menschen konzipiert, die von Dating-Apps loskommen möchten.
So unterscheidet sich Hinge von anderen Dating-Apps
Jemanden aus dem Internet zum One-Night-Stand treffen? Was früher undenkbar war, wurde mit Dating-Apps wie Tinder und Co. salonfähig. Tinder zufolge ist die App in 190 Ländern und mehr als 40 Sprachen verfügbar. "Tinder wurde mehr als 530 Millionen Mal heruntergeladen und hat zu mehr als 75 Milliarden Matches geführt." Pro Woche führe die App zu 1,5 Millionen Dates. Tinder-Nutzer*innen bekommen Fotos von anderen User*innen angezeigt. Bei Gefallen wird nach rechts gewischt, bei Nichtgefallen nach links. Gefallen sich beide Personen, gibt es ein Match. Konkurrenz bekam Tinder in den letzten Jahren von der App Bumble, die sich vor allem dadurch unterscheidet, dass dort nach einem Match nur Frauen eine Konversation starten können.
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Im Gegensatz zu Tinder und Co. gibt es bei Hinge keine Fotowischerei: Die Dating-App will Singles zusammenbringen, die im echten Leben daten und eine Beziehung finden wollen. Und allem voran soll es nicht nur bei diesem einen Date bleiben. Laut App-Anbieter möchten drei von vier Nutzer*innen auf ein zweites Date gehen. Die Entwickler der App rund um Co-Gründer und CEO Justin McLeod haben ein klares Ziel für ihre Plattform festgelegt: "designed to be deleted“. Die Dating-App wurde also "kreiert, um gelöscht zu werden". Im Klartext: Hinge möchte seine Nutzer*innen so schnell wie möglich verkuppeln, um sie wieder loszuwerden.
Erreicht werden soll das durch mehr Interaktionen. Echte Konversationen über Text, Bilder und Audio statt Regeln, Timern und Spielen – die Dating-App setzt dabei auf detaillierte Nutzerprofile und sogenannte Prompts. Dabei handelt es sich um Fragen, die Nutzer*innen beantworten sollen, um anderen User*innen etwas über sich zu verraten. Profilbesucher*innen haben dann die Möglichkeit, diese Antworten und die Fotos der User*innen zu liken oder zu kommentieren.
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Doch Achtung: Man sollte nicht wahllos liken, denn bei Hinge haben User*innen täglich nur acht Likes frei. Wie das Unternehmen auf seiner Webseite verrät, sei das eine magische Zahl. Man habe herausgefunden, dass Nutzer*innen zusätzliche Likes kaufen, wenn sie weniger Likes zur Verfügung haben. Die Like-Qualität würde außerdem bei mehr Likes abnehmen und nicht mehr zum gewünschten Erfolg beitragen. Einen persönlichen Touch bekommt die App mit den Voice Prompts, Sprachaufnahmen, mit denen Nutzer*innen auf die Profile anderer reagieren können.
Wie funktioniert Hinge?
Kompatible Matches werden vom Gale-Shapley-Algorithmus bestimmt, dessen Entwickler*innen mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurden. Die App setzt auf Ergebnisse und Informationen, die mittels Machine-Learning ausgewertet werden, um die Präferenzen der Nutzer*innen besser zu verstehen und entsprechend bessere Vorschläge zu machen. Hinge fragt mit einem Check-up auch, ob sich die User*innen zum Date getroffen haben und planen, das Date zu wiederholen. "Smart Matches“ wird dieses Feature vom Unternehmen genannt. Auch das soll die Chance erhöhen, beim nächsten Date ein noch passenderes Match zu finden, damit die App schnellstmöglich wieder gelöscht werden kann.
Hinge soll Diversität fördern
Abgesehen von den zahlreichen Gestaltungsmöglichkeiten des Profils wird Diversität bei Hinge groß geschrieben. Die Nutzer*innen können ihre Geschlechtsidentität beispielsweise aus 50 Optionen auswählen und diese darüber hinaus auch selbst definieren. Dank der individuellen Optionen zur Angabe von Pronomen, sexueller Orientierung und nicht binärem Geschlecht sind den User*innen keine Grenzen gesetzt. Die Dating-App möchte damit ein Safe-Space für seine Nutzenden schaffen. "Hinge möchte seine User*innen dazu ermutigen, sie selbst zu sein und das auf allen Ebenen", heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.
Wo bekomme ich Hinge?
Hinge steht für Android und iOS kostenlos zum Download bereit. Es gibt aber auch einen kostenpflichtigen Premium-Zugang.
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