Wäschst du deine Kleidung zu häufig?
Wenn dein Wäschekorb regelmäßig überquillt, bist du definitiv nicht allein, denn Wäsche waschen gehört zu einer der unbeliebtesten Aufgaben im Haushalt.
Aber obwohl viele von uns zugeben würden, dass sie die Wäsche häufiger aufschieben als sie sollten, zeigen neue Erkenntnisse von Bosch, dass das gar nicht der verkehrte Ansatz ist.
Durch eine Umfrage mit 2.000 Teilnehmern in Großbritannien wurde herausgefunden, wie häufig der Normalbürger seine Waschmaschine im Durchschnitt benutzt. Dazu wurde auf die Einstellung gegenüber Mehrfachtragen von Outfits und der Umwelt eingegangen.
Dabei kamen einige ziemlich überraschende Zahlen ans Licht: Diese verrieten, dass wir unsere Kleidung tatsächlich zu häufig waschen.
Wie oft werden bestimmte Kleidungsstücke gewaschen?
Der Klimaschutz wird mittlerweile bei vielen von uns ganz groß geschrieben und viele Menschen versuchen nachhaltiger zu leben – insbesondere was unseren Kleiderschrank betrifft. Dies scheint einen direkten Einfluss darauf zu haben, wie häufig wir unsere Kleidung waschen.
Obwohl laut Studie 58% der Befragten nichts dagegen haben, wenn andere Menschen mehrere Tage hintereinander dieselben Kleider tragen, gibt ein Viertel zu, dass sie sich mit ihrer eigenen Kleidung beim zweiten Tragen schmutzig fühlen würden.
Es stellte sich heraus, dass vor allem Männer sich unwohl fühlen, wenn sie ein ungewaschenes Oberteil tragen. Beim Thema Unterhosen ist das allerdings anders, da geben viele Männer zu, ihre Unterhosen zwei Tage hintereinander zu tragen, bevor sie sie in die Wäsche werfen.
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Obwohl manche Frauen diese Art von Hygiene fraglich finden würden, sehen sie das in Bezug auf ihre BHs ähnlich: Sie tragen ihre BHs durchschnittlich achtmal. Männer hingegen gehen davon aus, dass Frauen ihre BHs alle zwei Tage waschen.
Im Durchschnitt werden T-Shirts nach zweimal Tragen als schmutzig empfunden, während Hosen, Pullis und Jeans erst nach viermaligem Tragen als schmutzig angesehen werden.
Ist es okay, Kleidung nochmal anzuziehen?
Als Grund für das häufige Waschen nannte ein Viertel der Befragten gesellschaftlichen Druck, vorzeigbar auszusehen. 16 Prozent sind der Meinung, dass nochmaliges Tragen einen schlechten Eindruck bei anderen machen könnte.
Trotzdem ist unser Waschverhalten nachhaltiger geworden. 27 Prozent der Befragten gaben an, dass sie beim Wäschewaschen häufiger an die Umwelt denken, auch wenn immer noch 18 Prozent zugaben, die Waschmaschine auch dann anzustellen, wenn sie noch nicht ganz voll ist.
Warum du weniger waschen solltest
Wegen der oben genannten Ergebnisse hat sich Bosch zur Aufgabe gemacht, die Menschen dazu zu ermutigen, ihre Kleidung weniger zu waschen. Man solle besser darauf achten, wie schnell (oder langsam) Kleidungsstücke wirklich schmutzig aussehen oder anfangen zu riechen.
„Obwohl es uns häufig so vorkommen mag, dass wir permanent gegen Wäscheberge ankämpfen, können wir uns alle bewusst bemühen, die Menge von relativ frisch-gewaschenen Kleidungsstücken zu verringern, die direkt wieder im Wäschekorb landen. So kann jeder sein Waschverhalten auf eine gewisse Weise verändern“, erklärt ein Sprecher von Bosch.
Und obwohl es keine „richtige“ Antwort darauf gibt, wie oft man Kleidung waschen sollte, können wir alle versuchen, weniger „fast frische“ Kleidungsstücke in die schmutzige Wäsche zu werfen, um mit unserem Waschverhalten die Umwelt weniger zu belasten.
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Bosch ist nicht allein in dieser Mission, uns zu ermutigen weniger zu waschen. Letzten Sommer verriet Stella McCartney, dass sie es, wenn sie kann, vermeidet, ihre Kleidung zu waschen.
Die Designerin sagte, sie habe eine grundlegende Lebensregel: „Wenn man es nicht wirklich dringend waschen muss, sollte man es nicht waschen.“
„Ich trage nicht täglich einen neuen BH und werfe auch keine Kleider in die Waschmaschine, nur weil sie einmal getragen sind“, erzählte sie The Observer. „Ich selbst bin unglaublich sauber, aber ich bin kein Fan von chemischer Reinigung oder sonst irgendwelcher Reinigung.“
Marie Claire Dorking