So strahlt die Haut: Alles über Tonic, Konjac-Schwämme und Co.

Bei der Gesichtsreinigung wird nicht nur Make-up entfernt, sondern auch Schmutz aus der Umwelt. (Bild: Getty Images)
Bei der Gesichtsreinigung wird nicht nur Make-up entfernt, sondern auch Schmutz aus der Umwelt. (Bild: Getty Images)

Die Gesichtshaut will richtig gesäubert werden: von dem Schmutz, den sie tagsüber aus der Luft oder durch Berührungen aufgenommen hat. Von Make-up. Und von Schweiß, Fett oder trockenen Schüppchen, die sie im Laufe des Tages selbst produziert. Schadstoffe, Sonne und Stress machen der Haut besonders zu schaffen und führen dazu, dass sie frühzeitig altert.

Damit es der Haut gut geht und sie strahlt, braucht sie also ein Mindestmaß an Reinigung, Pflege und Schutz. Cremes & Co. müssen dabei auf die Bedürfnisse der Haut abgestimmt sein. Wir geben euch einen Überblick, welche Produkte es für die Gesichtsreinigung und -pflege gibt. Außerdem erklären wir euch, worauf ihr bei der Verwendung achten solltet.

Zunächst musst du deinen Hauttyp kennen

Normale Haut zeigt ein ebenes, gesundes Hautbild. Sie ist unempfindlich und pflegeleicht und wird am besten mit neutralen und milden Produkten gepflegt.

Trockene und empfindliche Haut spannt und ist eventuell leicht schuppig, gerötet oder juckt. Sie braucht Feuchtigkeit und Fett.

Fettige Haut glänzt, zeigt vergrößerte Poren und neigt zu Unreinheiten. Dieser Hauttyp muss den Überschuss an Fett durch spezielle Produkte wieder ins Gleichgewicht bringen.

Bei Mischhaut sind die Wangen trocken während die sogenannte T-Zone (also Nase, Stirn und Kinn) ölig und eher unrein ist sowie vergrößerte Poren hat. Die Pflege sollte einen entsprechenden Mix für die verschiedenen Partien bieten.

Mit dem Alter verliert die Haut außerdem ihre Elastizität und Feuchtigkeit. Dieser reife Hauttyp braucht eine rückfettende und feuchtigkeitsspendende Pflege.

Wie hilft nun ein Toner deiner Haut? Was kann ein Serum? Und in welcher Reihenfolge gehst du bei der Gesichtsreinigung und -pflege richtig vor? Ein Erklärstück.

Die Mittel zur Gesichtsreinigung

Am besten wäschst du immer zuerst dein Gesicht mit warmem Wasser ab, massierst das Reinigungsprodukt deiner Wahl ein und spülst es mit warmem Wasser wieder ab. Bei Kosmetiktüchern musst du die Gesichtshaut vorher nicht anfeuchten.

Die verschiedenen Reinigungsprodukte haben verschiedene Konsistenzen. Finde durch Ausprobieren heraus, was deine Haut am liebsten mag und was dir von der Anwendung her am sympathischsten ist.

Reinigungscreme beispielsweise besitzt eine festere Konsistenz als eine Lotion oder Milch, ist also im wahrsten Sinne gut zu handhaben bei der Dosierung und Anwendung. Manche Cremes können mit Wasser und den Fingern oder einer Reinigungsbürste in der Hand oder in einer Schale durch circa 30 Sekunden langes, schnelles Rütteln aufgeschäumt werden. Hersteller schreiben bei solchen Produkten oft extra „Schäumende Reinigungscreme“ dazu – der Hinweis steht aber nicht zwingend dabei. Am besten vor dem Kauf nachfragen oder durch Ausprobieren herausfinden, ob die Creme sich in Schaum verwandeln lässt.

Reinigungslotion und Reinigungsmilch haben eine weißliche Farbe und milchige Konsistenz. Sie lassen sich gut verteilen. Die Lotion und Milch sind fester als ein Waschgel aber weicher als eine Creme, da sie mehr Wasser und kaum Fett enthalten.

Reinigungsgel, auch Waschgel genannt, ist durchsichtig und weniger fest als eine Creme, Milch und Lotion. Dadurch lässt es sich sehr leicht verteilen. Außerdem wirkt ein Gel kühlend, wodurch es besonders für die warme Jahreszeit geeignet ist.

Reinigungsmousse als luftiger, fettfreier Schaum lässt sich – ähnlich wie ein Gel – sehr leicht verteilen und versorgt die Haut mit Feuchtigkeit. Manche Cremes und Gels müssen erst zu einem Mousse (englisch „foam“) aufgeschäumt werden. Es gibt aber auch fertiges Mousse aus dem Pumpspender.

Reinigungspuder enthält wertvolle Mineralien und Pflanzenextrakte. Das hautschonende, superleichte Puder wird in der Hand oder in einem Schälchen mit Wasser vermischt, mit den Fingerspitzen oder einer Reinigungsbürste aufgeschäumt und dann aufgetragen.

Augen-Makeup-Entferner braucht jeder, der die Augen schminkt, sei es mit Kajal, Wimperntusche, Lidschatten oder Concealer. Die Haut um das Auge herum ist sehr dünn und empfindlicher, daher gibt es spezielle Reinigungsprodukte, die diese Partie besonders mild säubern und pflegen. Am besten wird der Augen-Make-up-Entferner auf ein Watte-Pad aufgetragen, sanft auf die Wimpern und Lider gelegt und das Make-up nach kurzer Einwirkzeit des Reinigers vorsichtig abgewischt. Wer wasserfestes Make-up verwendet, muss darauf achten, dass er entsprechenden Augen-Make-up-Entferner verwendet.

Reinigungstücher, die auf der wiederverschließbaren Verpackung auch als Abschminktücher oder Kosmetiktücher bezeichnet werden, sind besonders unkompliziert und ideal für unterwegs. Die Tücher sind praktischerweise bereits mit dem Reinigungsprodukt getränkt und fusseln nicht. Damit keine Reste von Make-up und Schmutz auf der Haut verbleiben, ist es ratsam, auch nach der Anwendung von Reinigungstüchern das Gesicht mit Wasser abzuspülen.

Beim Konjac-Gesichtsreinigungsschwamm handelt es sich um ein veganes Naturprodukt. Er besteht aus der (essbaren) japanischen Konjac-Wurzel, präsentiert sich feinporig und hat einen leichten Peeling-Effekt. Die Schwämme gibt es in unterschiedlichen Farben für unterschiedliche Hautbedürfnisse: in Weiß etwa für alle Hauttypen, in Steingrau gegen Mitesser oder in Rot gegen Fältchen. Der harte Schwamm wird durch Wasser aufgeweicht und kann mit oder ohne Reinigungsprodukte verwendet werden.

Gesichtspeelings, Waschpeelings oder Peeling-Masken enthalten kleine Partikel, die beim Einmassieren Mitesser und Hornschüppchen entfernen. So wird die Haut belebt, besonders gründlich gereinigt und geglättet. Peelings sollten nicht täglich angewendet werden: Bei normaler und unreiner Haut reicht einmal pro Woche, bei trockener Haut circa einmal pro Monat und bei sehr sensibler Haut noch seltener.

Gesichtsmasken sorgen, ähnlich wie Peelings, für eine intensive Reinigung der Haut. Sie werden ein bis zwei Mal pro Woche angewendet und entfalten ihre Tiefenwirkung nach unterschiedlich langer Einwirkzeit. Ihr könnt ein Peeling machen und anschließend eine Maske auftragen, um den Pflegeeffekt zu optimieren und verstärken. Die Augen- und Mundpartie, der Haaransatz und die Augenbrauen werden beim Auftragen der Maske ausgespart. Welche darf es sein? Es gibt Creme-, Gel-, Schaum- und Peel-off-Masken. Im Gegensatz zu Gelmasken trocknen Creme- und Schaummasken nicht auf der Haut, sondern ziehen langsam ein. Bei Schaummasken geht dies schneller als bei Creme-Masken, daher sind sie ideal, wenn es schnell gehen soll. Eine Peel-off-Maske ist eine gelartige Maske zum Abziehen. Sie muss dünn aufgetragen werden und circa 15 Minuten lang einziehen.

Wascherde, auch Lavaerde genannt, ist wie Reinigungspuder sehr mineralstoffreich und besonders für trockene und empfindliche Haut geeignet. Sie entzieht der Haut weder Fett noch Feuchtigkeit. Trockene Wascherde wird durch Wasser cremig. Sie muss nach dem Auftragen nicht trocknen, sondern kann gleich wieder vom Gesicht abgewaschen werden.

Reinigungsbürsten können, wie erwähnt, die Finger bei der Gesichtsreinigung ersetzen. Die Borsten sollten möglichst weich sein, um die Haut nicht zu reizen. Die Bürste und besonders die Borsten müssen nach Gebrauch immer gut mit heißem Wasser ausgewaschen werden.

Zur elektrischen Gesichtsreinigungsbürste könnt ihr greifen, wenn ihr die Reinigungsprodukte nicht von Hand einmassieren möchtet. Die schnelle Rotation der elektrischen Bürste hat einen stärkeren durchblutungsfördernden Massageeffekt. Darüber hinaus verspricht die elektronische Variante ein feineres Hautbild durch porentiefe Reinigung, Peeling-Effekte und Porenverkleinerung. Bei empfindlicher Haut und Akne sollte jedoch lieber die Hand oder normale Bürste ran!

Tonic, auch Toner genannt, ist das gleiche wie Gesichtswasser. Nachdem das Gesicht gereinigt und abgewaschen wurde, kommt das Tonic zum Einsatz. Am besten verteilt ihr es mit einem Watte-Pad auf dem Gesicht. Das Gesichtswasser erfrischt die Haut nicht nur, es hat ebenfalls reinigende Wirkung. Zudem kann die Gesichtscreme, die als letzter Schritt in der Gesichtspflege aufgetragen wird, in Kombination mit einem Toner besser einziehen und ihre Wirkung optimal entfalten.

Produkte für die Gesichtspflege

In den Tiegeln, Tuben und Pumpspendern stecken unterschiedliche Konsistenzen mit verschiedenen Inhaltsstoffen, die unterschiedlich stark konzentriert sind.

Cremes enthalten mehr Fett, daher sind sie fester als Gels oder Lotionen. Trockene Haut braucht eine reichhaltige Creme. Idealerweise verwendet ihr einen kleinen Spachtel, um die Creme aus einem Tiegel zu nehmen und um sie nicht mit den Fingern zu verunreinigen. Sie hält dann auch länger. Aus Tuben und Pumpspendern lässt sich die Creme hygienisch entnehmen und gut dosieren.

Tagescremes mit LSF 15 bis LSF 50 und UVA- und UVB-Schutz bieten dem Gesicht im Alltag einen erhöhten Schutz vor vorzeitiger lichtbedingter Hautalterung.

Nachtcremes enthalten intensivere Wirkstoffe, die die Haut über Nacht pflegen.

Emulsionen haben die Konsistenz einer Lotion. Sie sind also etwas flüssiger als eine Creme, ziehen schnell ein und beschweren die Haut nicht.

Hautgele wirken, wie Reinigungsgele, feuchtigkeitsspendend und erfrischend. Ein Gel lässt sich gut verteilen und zieht schnell ein.

Balsam nennt man eine Pflege, die eine wohltuende und lindernde Wirkung hat.

Fluide sind von der Textur her leicht und eher flüssig, da sie viel Wasser und nur wenig Fett und Öl enthalten. Fluide eignen sich besonders als Feuchtigkeitsspender für fettige Haut. Wie ein Serum kann das Fluid durch seine Konsistenz wunderbar unter eine Creme und unter Make-up aufgetragen werden.

Ein Serum ist eine eher flüssige, manchmal gelartige Intensivpflege, die bestimmte Wirkstoffe in einer höheren Konzentration enthält. Durch die leichte Textur ziehen Seren besonders schnell und tief in die Haut ein. Ein Serum sollte ab einem Alter von etwa 30 Jahren auf den Hauttyp abgestimmt drei Mal pro Woche verwendet werden. Da ein Serum nicht alle Inhaltsstoffe einer Creme hat und kaum rückfettet, verwendet ihr es bei Bedarf nicht als Creme-Ersatz, sondern als Ergänzung: nach der Reinigung und vor der der Tages- oder Nachtcreme.

Gesichtskuren versorgen die Haut ebenfalls intensiv mit bestimmten Wirkstoffen. Die Verwendung ist im Gegensatz zu Seren aber nicht längerfristig, sondern als besonderer Booster für einen beschränkten Zeitraum gedacht. Kuren werden als Öle oder Frische-Kick gerne in Ampullen, Pumpspendern oder Pipettenfläschchen angeboten und sind meist nicht ganz günstig.

Gesichtsöl eignet sich besonders für trockene Haut, da es sehr reichhaltig ist und die Haut intensiv mit Feuchtigkeit versorgt. Viele Öle brauchen etwas länger, bis sie eingezogen sind. Am besten werden sie – wie eine Nachcreme – abends angewendet. Das Öl wird nach Serum und Creme sparsam aufgetragen und einmassiert. Sogenannte trockene Öle sind sehr beliebt, da sie schnell einziehen und keinen Fettfilm auf der Haut hinterlassen.

Augencreme sollte eigentlich jeder benutzen, denn sie ist speziell für die dünne und empfindliche Augenpartie bestimmt. Frei von reizenden Wirkstoffen wie Parfümölen, Konservierungs- und Farbstoffen lösen Augencremes kein unangenehmes Gefühl aus, wenn sie mit dem Tränenfilm in Kontakt kommen.

Hals- und Dekolleté-Cremes sind ebenfalls für eine Körperpartie vorgesehen, die spezielle Bedürfnisse hat. Was viele nicht wissen: Die Haut am Hals und Dekolleté trocknet schneller aus, da sie dort weniger Talgdrüsen, Spannkraft gebende Kollagenfasern und Unterhautfettgewebe hat. Der Bereich bedarf daher einer besonderen Pflege, freut sich aber auch, wenn er beim Eincremen des Gesichts nicht vergessen und zumindest mit einer normalen Creme bedacht wird.

Wie ist die richtige Reihenfolge?

Ganz einfach: Erst kommt der Gesichtsreiniger, danach das Peeling und/oder die Maske, anschließend das Tonic und zum Schluss die Pflege – dabei das Serum vor der Creme und dem Gesichtsöl.