Weaponized Incompetence ist ein krasser Beziehungskiller. Aber wie verhindert man diese Dynamik?
Weaponized Incompetence, auch strategische Inkompetenz genannt, ist einfach der Beziehungskiller schlechthin.
Getty Images/robuart,Weaponized Incompetence klingt schon irgendwie nach einer Form der Gewalt. Und irgendwie ist es das auch. Wenn der*die Partnerin in der Beziehung nämlich versucht, durch vorgetäuschte Inkompetenz sich Aufgaben in der Beziehung und im Haushalt zu entziehen, dann ist das eine Art Waffe, die auf die eigene Partnerschaft gerichtet wird. Aber wie kann man diese ungesunde Dynamik stoppen und die Beziehung retten?
Was Weaponized Incompetence überhaupt bedeutet
Kurzes Fallbeispiel, um Weaponized Incompetence zu verstehen. Sie befinden sich in einer Beziehung, wohnen eventuell schon zusammen. Da gibt es Aufgaben im Haushalt, zum Beispiel Wäsche zu waschen. Dann kommt Ihr*Ihre Partner*in und meint Schatz, wohin muss nochmal das Waschmittel? Und bevor da irgendwas schiefgeht, übernehmen Sie das selbst mit der Waschmaschine. Klassischer Fall von Weaponized Incompetence. Denn das Waschmittel in die Waschmaschine zu geben, ist keine Wissenschaft, das sollte jeder Mensch spätestens nach dem 18. Geburtstag hinbekommen. Und wahrscheinlich kann das die andere Person auch, stellt sich nur extra doof an, damit Sie am Ende die Arbeit übernehmen. Eine angebliche Inkompetenz wird also als Waffe genutzt, um sich dem Haushalt zu entziehen. Ein Muster, das in ganz vielen Beziehungen entsteht und passiert.
Weaponized Incompetence: Wenn Sei schlau, stell dich dumm zum Beziehungskiller wird
Sich die Hausarbeit in einer Beziehung aufzuteilen, ist einfach nur gerecht. Und ist vor allem in heteronormativen Beziehungen so wichtig, weil wir außerhalb der eigenen vier Wände noch weiter entfernt von Gleichberechtigung sind. Sie also wenigsten Zuhause zu leben, ist irgendwie das Fundament für eine gesunde Beziehung. Der Versuch, durch Weaponized Incompetence, sich den alltäglichen Aufgaben zu entziehen, ist einfach nur ein ganz krasser Arschloch-Move (wenn diese Dynamik mutwillig entsteht), der nicht selten zum Beziehungskiller wird. Weil zum einen die Arbeit auf den Schultern einer Person lastet und das kann kein Mensch stemmen, ohne sich dabei selbst runterzuwirtschaften. Zum anderen aber, weil Menschen, die Weaponized Incompetence nutzen, sich selbst irgendwie infantilisieren und zum Kind machen, das nicht mal in der Lage ist, die Waschmaschine anzuschmeißen. Und wenn man eines in einer Beziehung sicherlich nicht will, dann die Mutter- oder Vaterrolle für den*die Partner*in zu übernehmen. Augenhöhe ist das A und O von funktionierenden Beziehungen.
Wie man Weaponized Incompetence in einer Beziehung verhindert oder stoppt
Aber wir durchbricht man jetzt Weaponized Incompetence, entwaffnet den*die Partner*in und vor allem stoppt diese ganz ungesunde Dynamik innerhalb einer Beziehung? Folgendermaßen:
Das Problem ruhig, respektvoll und unvoreingenommen ansprechen.
Kommunizieren, was das mit einem selbst macht, dass man nicht alles in einer Beziehung alleine leisten kann, dass es langsam an die Grundsubstanz geht.
Konkrete Situationen und Beispiele nennen, denn nicht immer kann der*die Gegenüber so ganz verstehen, um was es jetzt geht. Oft passiert Weaponized Incompetence nämlich ohne mutwillig böse Intention.
Verstehen, woher dieses Ungleichgewicht stammt. Gab es vielleicht als Kind traumatische Erfahrungen, die den*die Partner*in jetzt dazu bewegen, in kleinkindliche Muster zu verfallen? Oder fehlt die aktuelle Motivation im Leben? Möglicherweise braucht es dann auch professionelle Hilfe.
Grenzen setzen. Und das zum Beispiel, indem man wirklich konkrete Pläne schreibt, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Am besten macht man das schon, sobald man Weaponized Incomptence bemerkt, denn je länger diese Dynamik in einer Beziehung besteht, desto schwieriger wird es auch, sie wieder loszuwerden.
Loslassen, wenn es einfach nicht mehr geht. Keine Beziehung ist es wert, selbst zu Grunde zu gehen.
