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Weihnachtsdeko im Weißen Haus: Biden vs. Trump

Die First Lady Jill Biden hat für ihr erstes Weihnachtsfest im Weißen Haus dekoriert. Sie wählte das Thema „Gifts from the Heart“ (auf Deutsch: Geschenke von Herzen), und die Dekoration feiert ein traditionelles Weihnachtsfest:

Dichte, grüne Tannenbäume sindmit Lichtern und bunten Kugeln geschmückt und auf großen Bändern stehen die Wörter „Freundlichkeit“ und „Hoffnung“.

Jeder geschmückte Raum steht unter einem bestimmten Thema – die Bibliothek unter dem Motto „The gift of learning“ (auf Deutsch: Das Geschenk des Lernens) und der Vermeil-Raum feiert mit Kugeln, Blumen und Ornamenten in leuchtenden Pantone-Farbtönen sowie mit Kränzen aus Pinseln die bildenden Künste.

Der farbenfrohe Baum im Vermeil-Zimmer (Reuters)
Der farbenfrohe Baum im Vermeil-Zimmer (Reuters)
Pinsel bilden einen farbenfrohen Kranz, um die bildenden Künste zu feiern (Reuters).
Pinsel bilden einen farbenfrohen Kranz, um die bildenden Künste zu feiern (Reuters).

Im Chinesischen Zimmer stehen ein traditioneller Tisch und ein mit roten Schleifen geschmückter Baum. Passend zum Thema „Caring and friendship“ (auf Deutsch: Fürsorge und Freundschaft) gibt es Sterne und Papierkreise, die aus miteinander verbundenen Händen bestehen.

Im Bankettsaal (State Dining Room) stehen zwei riesige Bäume, die mit Fotos ehemaliger Präsidentenfamilien sowie Bildern aus dem Archiv der Bidens geschmückt sind. Witzigerweise wurde das sehr kleine Bild von Donald und Melania Trump an einem der Bäume ganz nach hinten gehängt.

Und selbst dieser Prunksaal hat einen bodenständigen Touch, denn der Kamin ist mit sechs Strümpfen geschmückt – einen für jedes Enkelkind der Bidens. Die wurden von demselben Kunsthandwerker aus Delaware gestrickt wie die echten Strümpfe. Außerdem kann man ein mit Zuckerguss verziertes Lebkuchen-Dorf bewundern, das die amerikanischen Helfer an vorderster Front während der Pandemie ehrt.

Ein Lebkuchen-Dorf, um die Einsatzkräfte während der Pandemie zu ehren. (Reuters)
Ein Lebkuchen-Dorf, um die Einsatzkräfte während der Pandemie zu ehren. (Reuters)

„Krankenschwestern, Ärzte, Lehrer, Mitarbeiter in Lebensmittelgeschäften und andere werden gewürdigt ... außerdem gibt es eine Schule, eine Polizei-, eine Feuerwehr und Tankstellen sowie ein Krankenhaus, eine Post, ein Lebensmittelgeschäft und ein Lagerhaus, um die Arbeiter zu ehren, die weiterhin ihre Arbeit machten“, berichtet das Time Magazine.

In einer Erklärung des East Wing heißt es, die First Lady habe sich „von kleinen freundlichen Taten und Erfahrungen inspirieren lassen, die unsere Stimmung in diesem Jahr und während der Pandemie gehoben haben.“

Insgesamt gibt es 41 Weihnachtsbäume, 1.830 Meter Schleifenband, mehr als 300 Kerzen und über 10.000 Ornamente, trotzdem besticht der Gesamteindruck durch heimeligen Charme.

Dr. Bidens Dekorationen, für deren Umsetzung 100 Freiwillige benötigt wurden und die seit dem Frühsommer in Planung waren, kann von den Besuchern besichtigt werden und hat bisher viel Lob in den sozialen Medien geerntet.

Schmetterlinge feiern in der Bibliothek das Lernen. (Reuters)
Schmetterlinge feiern in der Bibliothek das Lernen. (Reuters)
Traditionelle Girlanden schmücken die Kolonnade im Ostflügel. (Reuters)
Traditionelle Girlanden schmücken die Kolonnade im Ostflügel. (Reuters)

In einem Tweet hieß es: „Total SCHÖN, die Klasse ist ins Weiße Haus zurückgekehrt“, und jemand anderes stimmte zu: „Danke, dass Sie Licht und Freude ins Weiße Haus zurückgebracht haben. Die kahlen, düsteren roten Bäume sind weg, juchhu!“

Dr. Biden sitzt vor einem Weihnachtsbaum, der mit persönlichen Fotos und denen von ehemaligen Präsidenten geschmückt ist. (Reuters)
Dr. Biden sitzt vor einem Weihnachtsbaum, der mit persönlichen Fotos und denen von ehemaligen Präsidenten geschmückt ist. (Reuters)

Melania Trumps „rote Bäume“ sorgten an Weihnachten in der Präsidentenresidenz für Kontroversen. Ihre Wahl der festlichen Dekoration tendierte zur kühleren Seite von Narnia, und während einige ihren eisig-schicken Stil bewunderten, waren andere weniger überzeugt.

Und das im Oktober 2020 heimlich aufgezeichnete Gespräch der ehemaligen First Lady machte es nicht besser. Damals sagte sie: „Ich arbeite ... mir den Arsch ab bei den Weihnachtssachen ... wer schert sich schon um Weihnachtssachen und Dekoration, aber ich muss es richtig machen?“

Melania Trump hatte wahrscheinlich gemischte Gefühle, was Weihnachten betrifft. (Foto: Oliver Contreras/SIPA USA)
Melania Trump hatte wahrscheinlich gemischte Gefühle, was Weihnachten betrifft. (Foto: Oliver Contreras/SIPA USA)

Damit hat sie sich bei der weihnachtsbegeisterten Bevölkerung Amerikas allerdings nicht allzu beliebt gemacht.

Zu Melanias festlichen Themen gehörten „America the Beautiful“ und „Spirit of America“, die sich auf den Glauben und die Militärfamilien des Landes bezogen.

2018 gehörte zu Melanias Weihnachtsdekoration eine kahle Halle mit blutroten, spitzen Bäumen, die von vielen als „etwas aus Shining“ oder "The Handmaid's Tale – Der Report der Magd“ beschrieben wurde. Jemand twitterte: „und hier haben wir die rote Halle, Bäume, die in das Blut unserer Feinde getaucht sind“, während die Bündel mit kahlen weißen Zweigen im Vorjahr als „nukleares Winterwunderland“ bezeichnet und mit „der anderen Seite“ aus Stranger Things verglichen wurde.

Ein besorgter Betrachter twitterte: „Soll die Weihnachtsdekoration einem Angst und Schrecken einjagen?“

2017 wurde die Kolonnade im Ostflügel in einen kahlen Winterwald verwandelt. (Foto: Ron Sachs/CNP/Sipa USA)
2017 wurde die Kolonnade im Ostflügel in einen kahlen Winterwald verwandelt. (Foto: Ron Sachs/CNP/Sipa USA)
Melanias rote Bäume in der Kolonnade des Ostflügels des Weißen Hauses im Jahr 2018. (Foto: Oliver Contreras/SIPA USA)
Melanias rote Bäume in der Kolonnade des Ostflügels des Weißen Hauses im Jahr 2018. (Foto: Oliver Contreras/SIPA USA)
First Lady Melania Trump im Jahr 2017, während sie bei der Enthüllung der Weihnachtsdekoration Balletttänzerinnen zusieht. (Getty Images)
First Lady Melania Trump im Jahr 2017, während sie bei der Enthüllung der Weihnachtsdekoration Balletttänzerinnen zusieht. (Getty Images)

Der ehemalige NBC-Manager Mike Sington, twitterte: „Nach vier Jahren kehrt dank der First Lady Jill Biden ein normales, fröhliches Weihnachtsfest ins Weiße Haus zurück. Es ist das Ende von Melania Trumps düsteren, dystopischen Weihnachtsfesten.“

Manche mögen die Biden-Feierlichkeiten als etwas zu traditionell empfinden – aber für Melania-Fans dürfte ihr Spaziergang in dem Video hier durch den „verbotenen Wald“glückliche Erinnerungen wecken.

Flic Everett