Weil wir 2025 mal gelassener angehen wollen: Wie man sich von Pet Peeves nicht mehr den Alltag versauen lässt
Es gibt Dinge, die treiben uns echt in den Wahnsinn. Kaum werden wir mit ihnen konfrontiert, sind wir sofort auf 180 und würden am liebsten losbrüllen und unserem Ärger Luft machen. Manchmal hilft es, sich den Frust von der Seele zu schreien und sich ein mal kurz aufzuregen. In den meisten Fällen hat man es dabei aber mit solchen Kleinigkeiten zu tun, dass wir künftig vielleicht lieber lernen sollten, Lappalien auch einfach mal als solche zu behandeln. Gar nicht so einfach, immerhin gibt es im Alltag viele Situationen, bei denen die Nerven schnell mal blank liegen, mögen Sie für andere noch so trivial erscheinen. Auslöser solcher Momente werden Pet Peeves genannt und sind völlig normal, leider aber auch ziemlich lästig. Deshalb wollen wir ihnen im neuen Jahr auch endlich mal gelassener begegnen.
Pet Peeves sind die harmlosen Kleinigkeiten, über die wir uns im Alltag aufregen
Pet Peeves ist ein Begriff, der vor allem im Englischen verwendet wird und ein Phänomen beschreibt, bei dem wir wirklich alle mitreden können. Dabei handelt es sich um spezifische Verhaltensweisen oder Gewohnheiten anderer Menschen, die jemanden besonders irritieren, verärgern oder in den Wahnsinn treiben, obwohl sie oft relativ unbedeutend oder trivial sind. Knackpunkt dieser Pet Peeves ist ihre individuelle Auslegung: Die kleinen Ärgernisse sind nämlich subjektiv und variieren von Person zu Person. Was für eine Person ein Pet Peeve ist, bleibt von der anderen völlig unbemerkt oder wird einfach als unwichtig angesehen. Und da diese Dinge auch meistens wirklich unnötig sind, wäre es gar nicht mal schlecht, künftig ein bisschen gelassener drauf zu reagieren. Damit bleibt einem selbst viel Ärger erspart.
Pet Peeves: Wir alle haben Kleinigkeiten, die uns massiv stören
Wir wollen Sie mit diesem Artikel nicht gaslighten. Im Gegenteil: Wir kennen das Problem von Pet Peeves und wenn Sie etwas stört, dann stört es Sie, Punkt. Problem bei Pet Peeves ist nur, dass man ihnen im Alltag immer wieder begegnet und nicht immer etwas dagegen tun kann, sich manchmal auch einfach damit arrangieren muss. Es wird immer wieder Menschen geben, die auf der rechten Seite der Rolltreppe stehen bleiben oder zuerst in den Zug drängeln, bevor andere aussteigen können. Genauso wie es überall Menschen gibt, die laut essen, schmatzen oder atmen. Oder Menschen, die unordentlich sind oder es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nehmen. All diese Kleinigkeiten werden als Pet Peeves bezeichnet, sobald man selbst anfängt, sich daran zu stören. Telefonieren in der Bahn, Kaugummi kauen oder Klodeckel oben lassen, gehören ebenso mit dazu wie Menschen, die im Kino auf dem Handy rumtippen oder zu langsam Autofahren. Das kann alles nerven, klar. Aber wirklich so sehr, dass man sich jedes Mal total drüber aufregen muss?
Pet Peeves ja, ständiger Ärger nein
Jeder Mensch hat Pet Peeves, wir alle stören uns an Kleinigkeiten, die anderen völlig egal sind, uns aber wirklich rasend machen. Manche Dinge davon lassen sich durch Kommunikation (hoffentlich) beheben, wenn die andere Person in der Beziehung beispielsweise das dreckige Geschirr auch mal in die Spülmaschine räumt und nicht einfach so in die Spüle stellt. Andere Pet Peeves lassen sich aber nicht so einfach beheben – oder wie sagt man der einen Person im Flugzeug, dass sie sich bitte mal wieder die Schuhe anziehen soll? Eben, geht nicht immer. Statt sich dann stundenlang darüber aufzuregen, könnte man auch einfach mal lernen, gelassener zu werden. Nicht, weil man das Verhalten der anderen Menschen akzeptieren muss, sondern um sich selbst einen Gefallen zu tun. Wenn wir uns nämlich ständig über Kleinigkeiten aufregen, kommen wir gar nicht mehr aus der Negativspirale raus und sind ständig nur noch gestresst und mies drauf. Und so wollen wir 2025 nun wirklich nicht (mehr) weitermachen. Also, mehr Gelassenheit, ist das Motto – uns und unserer Mental Health zu liebe.
So regt man sich nicht ständig über Pet Peeves auf
Emotionen zulassen, zeigen und auch klar zum Ausdruck bringen, ist ja eigentlich ein Verhalten, das wir befürworten. Und das wollen wir Ihnen auch gar nicht absprechen. Wenn es allerdings um Pet Peeves geht, ist man manchmal besser beraten, einfach mal die aufkochende Aggression runterzuschlucken und sie ganz gelassen hinzunehmen. Ansonsten wird man ziemlich viel Lebenszeit damit verschwenden, sich ständig immer über jede Kleinigkeit aufzuregen – und das soll nun auch nicht passieren. Deshalb haben wir ein paar Tipps zusammengetragen, wie man sich nicht ständig über Pet Peeves aufregt und in der ein oder anderen Situation mal entspannt reagiert:
1. Klarmachen, dass es bei Pet Peeves um Kleinigkeiten geht
Wenn man sich über Menschen ärgert, weil sie ein bestimmtes Verhalten an den Tag legen, überlegen Sie beim nächsten Mal doch einfach mal, was sie so stört – und ob das Problem wirklich dramatisch ist oder ob es sich dabei nicht vielleicht doch um ein Pet Peeve handeln könnte. Denn dann sollte man sich darüber klar werden, dass man sich gerade über eine oft bedeutungslose Kleinigkeit aufregt. Stellen Sie das ruhig mal in Relation zu dem Energieaufwand, den ihre Reaktion mit sich bringt. Lohnt sich das wirklich? Wenn ja, dann dürfen Sie gerne weiter sauer sein. Wenn nein, lieber die kostbare Energie sparen.
2. Heliotropismus statt Pet Peeves
Der Begriff Heliotropismus stammt ursprünglich aus der Botanik und beschreibt das Phänomen, wenn sich Pflanzen in Richtung der Sonne bewegen oder ausrichten. Dieses Verhalten wurde in der Psychologie als Taktik übernommen, um sich mehr auf das Positive zu fokussieren – und genau damit kann man auch verhindern, sich andauernd über Pet Peeves zu ärgern. Nehmen wir die Bahn als Beispiel, denn bei Zugfahrten wird man besonders häufig mit nervigen Kleinigkeiten konfrontiert. Dann sollte man sich einfach mal vornehmen, sich auf die schönen Aspekte beim Bahnfahren (toller Ausblick) oder bei anderen Menschen (coole Klamotten) zu konzentrieren. Dann fällt einem vielleicht auch nicht ganz so schnell auf, dass die Person in der Reihe hinten dran gerade lautstark einen Apfel isst. Klingt jetzt nicht so, als ob es wirklich funktionieren könnte. Doch das tut es.
3. Mehr bei sich bleiben und ablenken
Pet Peeves sind Verhaltensweisen bei anderen Menschen, die einem dermaßen auf den Zeiger gehen können. Warum also nicht mal versuchen, mehr bei sich zu bleiben? Kopfhörer rein, Buch aufschlagen oder wenn der Kumpel am Esstisch wieder so laut schmatzt, einfach mal die Musik aufdrehen. Schon steht der Pet Peeve nicht mehr im Fokus.
4. Pet Peeve mit Humor nehmen
Fällt nicht immer leicht, aber wer versucht, Pet Peeves auch etwas Lustiges abzugewinnen, kann auch besser mit Ihnen umgehen. Ist es nicht lustig, wie die eine Person auf der linken Seite der Rolltreppe stehen bleibt und alle anderen sich hinten dran drüber aufregen? Menschen sind berechenbar. Gar nicht schlecht, wenn man es selbst manchmal nicht ist.
5. Perspektivwechsel
Manchmal hilft es auch, einfach mal die Perspektive der Person einzunehmen, die Sie gerade den letzten Nerv kostet. Die alte Dame, die panisch in den Zug steigt, bevor alle anderen Passagiere überhaupt aussteigen können, ist vielleicht nicht mehr gut zu Fuß und hat Angst, den Zug zu verpassen. Der Typ auf der Rolltreppe ist vielleicht völlig in Gedanken und merkt vielleicht gerade nicht, dass man links nicht stehen sollte. Und die gute Freundin hat vielleicht noch gar nicht mitbekommen, dass sie beim Essen immer so laut schmatzt, dass man es sogar bis in den Nebenraum hört. Sagen oder ertragen, aber immer freundlich und verständnisvoll. Dann droht auch nicht die Gefahr, dass aus Kleinigkeiten plötzlich wirklich ein großes Ärgernis wird.
6. Grenzen setzen
Und wenn es Ihnen jetzt wirklich mal zu weit gehen sollte, setzen Sie Grenzen, kommunizieren Sie Ihren Unmut oder verlassen Sie einfach die Situation. So lassen sich Pet Peeves ganz einfach aus dem Weg gehen und man hat nicht das Problem, sich noch weiter drüber aufregen zu müssen. Ständig angepisst und sauer zu sein, ist unsexy. Gelassen und verständnisvoll bleiben? Etwas, das gute Typen tun würden.