Welche Honigsorten es gibt und wie sie sich unterscheiden
Honig ist ein fester Bestandteil in den meisten deutschen Vorratskammern - doch Honig ist nicht gleich Honig. Ein Überblick über die verschiedenen Honigsorten und was sie unterscheidet.
Per Definition wird Honig aus nachweislich von Bienen gesammeltem Nektar hergestellt - so besagt es die Verordnung des Deutschen Imkerbunds e.V. Soweit, so simpel, doch Honig kommt in verschiedensten Sorten und Geschmacksrichtungen daher, die sich je nach Herkunft und pflanzlichen Ursprungs des Nektars unterscheiden.
Und die Unterschiede sind nicht zu knapp, stecken in jedem Honig doch bis zu 200 Inhaltsstoffe. Und auch der Hauptbestandteil Zucker setzt sich aus diversen Molekülen zusammen. Auch das Verhältnis zwischen Frucht-, Traubenzucker und Wasser wirkt sich auf Geschmack und Konsistenz aus.
Was also macht die einzelnen Honigsorten aus? Ein Überblick.
Honig: Zwischen diesen zwei Arten wird unterschieden
Alle Honigsorten fallen unter eine von zwei Kategorien:
Blütenhonig: Ein Sammelbegriff für alle Sorten, die aus dem Nektar von Pflanzenblüten gewonnen werden. Blütenhonig hat tendenziell eine hellgelbe Farbe und einen milden Geschmack.
Honigtauhonig: Auch Waldhonig genannt, denn hierbei sammeln die Bienen die Ausscheidungen von Waldinsekten, die sich vom süßen Saft der Waldpflanzen ernähren. Diese zuckersüßen Ausschneidungen nennen sich Honigtau, aus der dann der Waldhonig gewonnen wird. Er ist in der Regel dunkler in der Farbe als Blütenhonig und herber im Geschmack.
Laut Honigverordnung darf ein Honig nur dann als Sortenhonig - also Honig aus einer einzelnen, pflanzlichen Quelle - bezeichnet werden, wenn er vollständig oder überwiegend aus dem Nektar der genannten Pflanze besteht. Erfahrene Imker kennen die Fauna der Umgebung sowie das Verhalten ihrer Bienen genau, was diese Sortenreinheit möglich macht.
Die beliebtesten Honigsorten im Überblick
Lindenblütenhonig: Hier zapfen die Bienen die Blüten der Linde an, was einen hellen gelblich-grünen Honig mit mildem Geschmack und einer minzigen Note ergibt. Mischt sich Honigtau der Linde unter den Nektar, ergibt das übrigens Lindenhonig, der eine malzigere Geschmacksnote hat.
Akazienhonig: Hier wird unterschieden zwischen echtem Akazienhonig, der aus tropischen Gebieten stammt, wo Akazienbäume ansässig sind. Der sogenannte deutsche Akazienhonig darf sich ebenfalls so nennen, wird jedoch von den hier heimischen Robinien gewonnen. Echter Akazienhonig ist sehr klar, mild und süß.
Rapshonig: Der in Deutschland reichlich vorhandene Raps bietet eine ergiebige Nektarquelle. Beliebt macht ihn vor allem seine liebliche, milde Süße, weswegen er bei Kindern gut ankommt und sich gut als Backzutat eignet. Zu verdanken hat er diese Süße dem hohen Anteil an Traubenzucker, die ihn jedoch schnell kristallisieren lässt. Durch Rühren nach der Ernte wird er cremig in der Konsistenz.
Tannenhonig: Ein seltenerer Honig, da er von der Weißtanne stammt, bei der die Gewinnung schwierig ist. Wie andere Waldhonigsorten ist er kräftiger im Geschmack und hat ein harziges, vollmundiges Aroma sowie eine edelbraune, rötliche bis leicht grünliche Farbe.
Lavendelblütenhonig: Er wird vorwiegend in Südfrankreich gewonnen und wegen seines charakteristischen Dufts und blumigem Aromas geschätzt. In dem hellgelben, flüssig-klaren Honig bilden sich mit der Zeit Kristalle, die ihn cremig machen.
Wildblütenhonig: Anders als bei den oben genannten Sorten handelt es sich hierbei nicht um einen Sortenhonig, denn hier lässt sich unmöglich unterscheiden, welche Blüten die Bienen angeflogen haben. Vorgeschrieben ist jedoch, dass sich der Bienenstock in einem geschützten Gebiet mit ausreichend Wildblumen befinden muss, was in Deutschland aufgrund der schwindenden Naturlandschaften zunehmend schwieriger wird - Kultur- und Nutzpflanzen sind hier nicht erlaubt. In der Farbe ist Wildblütenhonig goldgelb bis bernsteinfarben und blumig bis intensiv im Geschmack.
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