Welche Mahlzeit ist die wichtigste des Tages?
Frühstück ist laut einer Umfrage die liebste Mahlzeit der Deutschen. Doch welche Mahlzeit ist eigentlich die wichtigste? Diese Frage beschäftigt viele Menschen, die sich gesund ernähren möchten. Eine eindeutige Antwort gibt es nicht - denn wichtig ist etwas anderes.
Gefragt nach der "wichtigsten Mahlzeit" des Tages, entscheiden sich die meisten Erwachsenen in Deutschland für das Frühstück. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Nach Meinung von einem Drittel ist das Frühstück die "wichtigste Mahlzeit" des Tages - und nur etwa jeder vierzehnte Erwachsene gibt an, nie zu frühstücken.
Fast ein Viertel (23 Prozent) gab hingegen das Mittagessen an, ebenso viele sagten, alle Mahlzeiten seien "gleich wichtig". Abgeschlagen mit 17 Prozent landete das Abendessen beziehungsweise Abendbrot auf dem letzten Platz der gängigen Mahlzeiten, wobei Männer (19 Prozent) es ein bisschen wichtiger finden als Frauen (15 Prozent).
Wie wichtig ist das Frühstück?
"Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler": Das Sprichwort hält sich hartnäckig, wenn es um unsere Essgewohnheiten geht. Doch was sagen eigentlich Experten - lässt sich sagen, welche Mahlzeit die wichtigste ist? Ist es tatsächlich das Frühstück, wie viele Ernährungsberater und Medien suggerieren?
An der Frage scheiden sich die Geister. Eine eindeutige Antwort gibt allein schon deshalb nicht, weil es natürlich immer darauf ankommt, woraus das Frühstück besteht. Einige Forscher betonen die Bedeutung des Frühstücks für die geistige Leistungsfähigkeit: Eine ausgewogene Mahlzeit am Morgen könne demnach dazu beitragen, den Stoffwechsel anzukurbeln und den Körper mit den nötigen Nährstoffen zu versorgen, um fit und konzentriert in den Tag zu starten. Andere sehen darin einen Mythos und die erste Mahlzeit des Tages durchaus kritisch, weil dadurch überflüssige Kalorien aufgenommen würden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt generell, innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Aufstehen etwas zu essen und zu trinken. Daran sollten sich insbesondere Diabetiker, Schwangere und Stillende halten. Denn Frühstück bringt den Stoffwechsel in Schwung und gibt Energie für den Tag. Für alle anderen sei Essen am Morgen kein Muss. Auf ausreichendes Trinken sollte jedoch in jedem Fall geachtet werden.
Das macht ein gesundes Frühstück aus
Worauf sich alle Experten einigen können: Ein Frühstück sollte gesund sein. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu einer Portion Obst oder Gemüse, Vollkornprodukten und genügend Flüssigkeit. Mach dir zum Beispiel ein leckeres Müsli oder ein belegtes Vollkornbrot, genieße dazu einen Kaffee und ein zusätzliches Glas Wasser.
Hände weg von Zucker-Cerealien
Fertigmüslis sind dagegen oft wahre Zuckerbomben. 99 Prozent der in Deutschland gekauften und speziell an Kinder adressierten Frühstückscerealien rangieren laut einer AOK-Studie jenseits der Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation, die bei 15 Gramm Zucker pro 100 Gramm liegt. Im Umkehrschluss ist laut der Studie also nur ein Prozent der zuhause verzehrten Kindercerealien in Sachen Zuckergehalt gesund. Empfehlenswerter sind Haferflocken mit (pflanzlicher) Milch. Mit frischem Obst sorgt man für die nötige Portion Vitamine.
Wie wichtig ist das Mittagessen?
Das Mittagessen ist die nächste wichtige Mahlzeit des Tages. Es sollte ebenfalls ausgewogen sein und den Körper mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Eine Studie der Harvard School of Public Health ergab, dass Menschen, die regelmäßig eine ausgewogene Mahlzeit am Mittag zu sich nehmen, ein niedrigeres Risiko für Übergewicht und Diabetes haben.
An einem stressigen Tag öfter das Mittagessen wegzulassen, ist auch laut einer US-Studie von der University Iowa keine gute Idee. Sie ergab: Teilnehmer, die drei Mahlzeiten pro Tag aßen, hatten eine höhere Lebenserwartung als diejenigen, die öfter „Meal Skipping“ betrieben, also eine Mahlzeit cancelten.
Zu diesen Erkenntnissen kamen Forscher von der University of Iowa in der groß angelegten Studie, die sie im Fachmagazin "Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics" veröffentlichten.
Gelegentlich das Mittagessen zu verpassen, ist zwar nicht weiter schlimm. Auf Dauer kann es jedoch weitreichende Auswirkungen auf Ernährung und Stoffwechsel haben, wie Ernährungsexpertin Jen Bruning von der Academy of Nutrition and Dietetics gegenüber der Zeitung Huffpost warnt.
Was im Körper passiert, wenn man das Mittagessen auslässt
Demnach könne Meal-Skipping am Mittag dazu führen, dass Nahrung schlechter verwertet wird, es zu Heißhungerattacken kommen kann und der Blutzuckerspiegel leidet: Zu viel auf einmal zu essen, während man tagsüber gefastet hat, lässt den Blutzucker laut der Expertin rapide in die Höhe schnellen, was auf Dauer zu Diabetes führen kann.
Das Auslassen von Mahlzeiten mache es schwieriger, die nötigen Nährstoffe für den Tag zu bekommen. Ganz besonders gelte das für Frühstück und auch Mittagessen. "Generell ist es hilfreicher, den größeren Teil der täglichen Kalorienzufuhr früher am Tag zu sich zu nehmen, weil man noch so viel vor sich hat, für das man Energie braucht", rät Bruning deshalb.
Wie sollte ein gesundes Mittagessen aussehen?
Ein gesundes Mittagessen sollte ausreichend Proteine, Kohlenhydrate und Ballaststoffe enthalten. Dazu können beispielsweise Gemüsepfannen mit Hähnchenbrust, Vollkornnudeln mit Tomatensoße und Salat oder ein Thunfisch-Sandwich mit Vollkornbrot und Gemüse gehören.
Abendessen - bitte leicht verdaulich
Was das Abendessen angeht, empfehlen Ernährungsexperten eher leichte Kost. Statt Fast Food oder Pizza stehen hier besser Gemüse, Fisch oder mageres Fleisch auf dem Speiseplan.
Du solltest es außerdem nicht zu spät einnehmen, denn das kann den Schlaf beeinträchtigen und den Körper daran hindern, sich ausreichend zu erholen. Die DGE empfiehlt deshalb, mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen zu essen. Professor Joachim T. Maurer, Schlafmediziner und Hals-Nasen-Ohren-Arzt, rät sogar, besser etwa vier Stunden vor dem Schlafengehen das letzte mal zu essen, damit der Körper die Mahlzeit noch im wachen Zustand verdauen kann.
Gesunde Ernährung - darauf kommt es an
Insgesamt sollten alle deine Mahlzeiten des Tages möglichst ausgewogen sein und den Körper mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Indem du auf eine gesunde Ernährung achtest und außerdem regelmäßige Mahlzeiten zu dir nimmst, kannst du dazu beitragen, deinen Körper fit und gesund zu halten - und das kommt auch deinem Wohlbefinden und nicht zuletzt dem Lebensgefühl zugute.
Hilfreiche Tipps rund um die Ernährung geben zum Beispiel diese 10 Punkte der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, die eine gute Faustregel für den Alltag darstellen:
Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE
1. Lebensmittelvielfalt genießen
2. Gemüse und Obst – nimm „5 am Tag“
3. Vollkorn wählen
4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen
6. Zucker und Salz einsparen
7. Am besten Wasser trinken
8. Schonend zubereiten
9. Achtsam essen und genießen
10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben
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