Nicht von dieser Welt: Space Age ist mit viel Retro-Charme als Interior-Trend zurück

Space Age Symbol

Futuristisch und retro zugleich – Space Age ist jetzt als Interior-Trend zurück. So gelingt das Styling des Midcentury-Looks

Getty Images, Eric Robert

Der Traum vom Weltraum – in den 60er- und 70er-Jahren war er allgegenwärtig. Das sogenannte „Space Age“ entstand zur Zeit der Erforschung des Weltalls. Die Entwicklungen in der Raumfahrttechnologie wurden zur Faszination, die sich auch in der Popkultur widerspiegelten: in Filmen, Literatur – und: dem Interior. Und diese Ästhetik feiert jetzt ein Comeback.

Der erste künstliche Erdsatellit „Sputnik 1“ startete am 4. Oktober 1957 ins All. Auch der Wettlauf zwischen den USA und der Sowjetunion, wer zuerst ins All kommt, sorgte für jede Menge Aufregung. Und prägte den Zeitgeist der 60er-Jahre – Filme wie „2001: Odyssee im Weltraum“ (1968) von Stanley Kubrick oder „Alien“ (1979) von Ridley Scott sind der beste Beweis dafür. Als der Kosmonaut Juri Gagarin die Erde im Jahr 1961 umrundete und 1969 dann die Mondlandung durch Neil Armstrong und Edwin Aldrin gelang, war der Hype komplett.

Der erste Erdsatellit: Sputnik 1

Der erste Erdsatellit: Sputnik 1 war Inspiration für Space Age Designs

Getty Images, Hulton Archive

Was macht die Space Age-Ästhetik aus?

In futuristischen Designs wurde die Bewegung ins Interior übersetzt: Verchromte Details, exzentrische Formen und intensive Farben – der Space Age-Look sieht so aus, als würde die Einrichtung direkt aus einem Ufo oder einer Rakete stammen. Und ist damit wahrscheinlich einer der eindrücklichsten Trends der Design-Geschichte.

Ikonische Klassiker des Space Age

Organische, wellige und geometrische Linien definieren die Formsprache des Space Age. Stücke waren häufig aus Glas, buntem Kunststoff, Plexiglas und Aluminium oder Stahl und nur einem oder wenigen Bestandteilen gefertigt. Ein Paradebeispiel dafür ist etwa der „Panton“-Chair von Verner Panton für Vitra, der noch immer als Designklassiker beliebt ist. Oder die „Tulip“-Reihe von Eero Saarinen für Knoll, die als Space-Age-Ikone heute wieder so gefragt ist, wie in den 60ern.

Auch runde Formen gelten als gefeiertes Space Age-Element, das zum Beispiel das Design von „The Ball Chair“ und „The Bubble Chair“ von Eero Aarnio ausmacht. Und dabei sowohl an die Form des Sputnik-Satelliten als auch an Astronautenhelme erinnerte. Eine ähnlichen Look hatten auch Kugellampen, die von Tisch- bis Hängeleuchten äußerst beliebt waren.

Space Age-Trend: So gelingt die Einrichtung

Im Gegensatz zu den 60er- und 70er-Jahren – wo der Trend die Einrichtung von ganzen Räumen definierte – wird der Look heute wesentlich reduzierter und nuancierter eingesetzt. Das kann zum Beispiel ein kleines Detail wie eine Kugel- oder Lavalampe, ein verchromtes Regal oder ein organisch geformter Beistelltisch in Signalfarbe sein. Das Schöne an den Space Age-Pieces ist nämlich ihre besondere Designsprache. Sie sind verspielt, ein bisschen exzentrisch und machen definitiv gute Laune. Und so schafft es selbst ein einzelnes Accessoire oder Möbelstück einen interessanten Akzent zu setzen. Retro-Vibes inklusive!