Die Frage der Fragen: Wer hat den Weihnachtsmann erfunden?
Ein sich hartnäckig haltendes Gerücht schiebt die Erfindung des Weihnachtsmannes – oder besser von Santa Claus – Coca-Cola zu. Als Werbeträger. Tatsächlich geht der Weihnachtsmann aber auf eine Jahrhunderte alte Tradition zurück.
Es gibt einige unverkennbare Zeichen der Vorweihnachtszeit, die das Fest der Liebe wenig subtil ankündigen: Wenn die ersten Paletten voller Schokoweihnachtsmänner die Supermarktgänge verstopfen, wenn Last Christmas mit einem Schlag die Radiosender erobert oder wenn der Coca-Cola-Werbe-Weihnachtstruck pausenlos über den Fernseher flimmert.
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Um Coca-Cola rankt sich dabei schon lange das hartnäckige Gerücht, dass der Getränkehersteller weit mehr mit Weihnachten zu schaffen hat – genauer: mit dem Weihnachtsmann. Denn jedes Jahr aufs Neue wollen Menschen in Frage-Antwort-Foren wissen: Hat Coca-Cola den Weihnachtsmann als Testimonial erfunden?
Santa Claus entstammt dem holländischen Sinterklaas
Nein. Der Spiegel schrieb dazu bereits im Jahr 2014: „Das Lied ‚Morgen kommt der Weihnachtsmann‘ schrieb der Dichter Hoffmann von Fallersleben schon im Jahr 1835.“ Der Weihnachtsmann sei damals aus der Figur des heiligen Sankt Nikolaus entstanden, der Kinder beschenkte und in vielen Ländern Europas beliebt war. Und der heilige Sankt Nikolaus wiederum stammt ursprünglich aus der Türkei: Denn das historische Vorbild für ihn war laut Redaktionsnetzwerk Deutschland der Bischof von Myra, der armen und in Not geratenen Mitmenschen half. Er verstarb am 6. Dezember 343.
Viele Jahrhunderte später brachten dann vermutlich Einwander*innen aus den Niederlanden die Weihnachtsmann-Tradition, auf Niederländisch heißt er „Sinterklaas“, in die USA. Aus der Bezeichnung entstand dann wohl „Santa Claus“.
Coca-Cola warb erstmals 1931 erfolgreich mit dem Weihnachtsmann
Erst im Jahr 1931 stellte Coca-Cola seinen Weihnachtsmann – wie man ihn heute kennt – vor. Der Künstler Haddon Sundblom hatte den rundlichen Mann mit rosigen Pauschbacken, rotem Kostüm und weißem Rauschebart, Gürtel und Coca-Cola-Glas vor einem Coca-Coca-Banner, „lecker und erfrischend“, erschaffen. Das war für die damalige Werbekampagne „Durst kennt keine Jahreszeit“.
Tatsächlich hatte Coca-Cola bereits 1923 einen ersten Versuch mit einem Reklame-Santa-Claus gestartet. Der Mann sah allerdings weit weniger freundlich aus. In einem Erklärvideo des Getränkeherstellers, das auch auf Youtube zu sehen ist, wird der als „ziemlich grimmig aussehender Kerl“ beschrieben. Wohl auch deshalb setzte er sich nicht durch.
Im Gegensatz zu der Version von Sundblom. Der malte fortan jedes Jahr für die Weihnachtszeit seinen Weihnachtsmann in einer neuen Szenerie - bis 1964.
Video: Dies Jahr erscheint der Weihnachtsmann virtuell
