WHO priorisiert die 17 gefährlichsten Krankheitserreger für Impfstoffentwicklung

Für viele gefährliche Krankheitserreger wird bereits an Impfstoffen geforscht.  (Bild: iStock/Matt  Turner)
Für viele gefährliche Krankheitserreger wird bereits an Impfstoffen geforscht. (Bild: iStock/Matt Turner)

Pocken, Kinderlähmung, Masern - dass Impfstoffe Krankheiten ausmerzen oder deren Verlauf stark abmildern können, wissen wir nicht erst seit Corona. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Krankheiten, für die Impfstoffe bislang nicht verfügbar sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jetzt eine Liste derjenigen 17 gefährlichsten endemischen Krankheitserregern im Journal "eBioMedicin" veröffentlicht, für die am dringendsten Impfstoffe nötig sind. Endemisch sind Krankheitserreger, die örtlich begrenzt oder in einer bestimmten Region häufig vorkommen, wie etwa Malaria.

Auf der Liste finden sich bekannte Viren und Bakterien wie etwa HIV-1, Tuberkulose oder das Norovirus. Aber auch kaum bekannte Krankheitserreger wie Klebsiella pnemoniae, ein gegen Antibiotika resistenter Keim, der Blutvergiftungen auslösen kann, wird darauf genannt. Alleine HIV, Tuberkulose und Malaria sind jedes Jahr weltweit für 2,5 Millionen Todesfälle verantwortlich. Auch die anderen Krankheitserreger auf der Liste verursachen verhältnismäßig viele Todesfälle, weshalb die WHO diesen Krankheiten bei der Entwicklung neuer Impfstoffe eine erhöhte Priorität beimisst.

Für die folgenden Krankheiten befinden sich Impfstoffe in verschiedenen Entwicklungsstadien. An einigen wird bislang nur geforscht, bei anderen müssen die Impfstoffe weiterentwickelt werden.

  • HIV-1: Verursacht Immunschwäche die zu AIDS führen kann

  • Mycobacterium tuberculosis: Bakterien, die Tuberkulose auslösen.

  • Norovirus: Verursacht eine schwere Magen-Darm-Erkrankung.

  • Nichttyphoidale Salmonellen: Bakterien, die eine Darmerkrankung mit Durchfall, Fieber und Erbrechen auslösen können.

  • Klebsiella pneumoniae: Bakterium, das Blutvergiftungen auslösen kann.

  • Influenzavirus: Grippeviren, die eine akute Erkrankung der Atemwege und hohes Fieber bewirken können.

  • Zytomegalievirus: Kann bei Menschen mit schwachem Immunsystem zu ernsthaften Erkrankungen oder Tod führen.

  • A-Streptokokken: Kann Scharlach, Mandel- und Rachenentzündungen sowie Hautausschlag verursachen.

  • B-Streptokokken: Verursachen Harnwegsinfektionen und Lungenentzündungen.

  • Hepatitis-C-Virus: Kann Leberentzündungen bewirken.

  • Plasmodium falciparum: Löst Malaria aus.

  • Staphylococcus aureus: Führt zu Hautinfektionen, kann aber auch Lunge und Herz befallen.

  • Shigellen: Bakterien, die zu Fieber sowie wässrigen und blutigen Durchfall führen können.

  • Respiratorisches Synzytial-Virus (RSV): Atemwegserkrankung, die bei immunschwachen Personen eine Lungenentzündung hervorrufen kann.

  • Extra-intestinal pathogene Escherichia coli: Bakterien, die als häufigster Auslöser von Harnwegsinfektionen gelten. Können auch zu Blutvergiftungen führen.

  • Leishmanien: Parasiten, die zu Wunden auf der Haut, insbesondere an Nase und Mund und so zu schweren Entstellungen führen können.

  • Dengue-Virus: Löst das Denuge-Fieber aus und kann bei einem schweren Verlauf zu inneren Blutungen und Tod führen.