„WhoppHer“: Burger-King-Kampagne für Frauen am Steuer geht nach hinten los

An saudi-arabischen Burger-King-Durchfahrtsschaltern erwartet Fahrerinnen aktuell eine Überraschung. (Symbolbild: AP Photo)
An saudi-arabischen Burger-King-Durchfahrtsschaltern erwartet Fahrerinnen aktuell eine Überraschung. (Symbolbild: AP Photo)

In Saudi-Arabien dürfen Frauen seit wenigen Tagen offiziell Auto fahren. Die Fast-Food-Kette Burger King wollte das mit einer eigenen Aktion feiern, vergriff sich dabei aber mächtig im Ton.

Das islamisch-konservative Königreich war weltweit das letzte Land, in dem es Frauen verboten war, hinterm Steuer zu sitzen. Am 24. Juni war es nun endlich so weit und das Fahrverbot wurde offiziell aufgehoben. Auch Burger King wollte an diesem geschichtsträchtigen Ereignis teilhaben und startete in Saudi-Arabien eine einmonatige Aktion, bei der jede Frau, die an einen Drive-Through-Schalter der Restaurantkette fährt, einen gratis Burger bekommt.

Die Hamburger Werbeagentur Grabarz & Partner drehte zu der Kampagne einen Online-Spot, der einige frischgebackene Fahrerinnen in dem arabischen Land zeigt, die schließlich bei Burger King mit einem kostenlosen Whopper überrascht werden. Die eigentlich gut gemeinte Kampagne ging aber mächtig nach hinten los, da die Verantwortlichen beim Benennen der Promo-Aktion anscheinend nicht so richtig mitgedacht haben.

In einem vermeintlich cleveren Wortspiel wurde der „Frauen-Whopper“ kurzerhand in „WhoppHer“ umbenannt. Dumm nur, das „whop“ im Englischen „schlagen“ bedeutet und die Kampagne so zum Gewaltaufruf gegen Frauen verstanden werden kann.

Auf Anfrage des Branchenportals „Meedia“ entschuldigte sich Burger King für die problematische Formulierung: „Es war in keinster Weise unsere Absicht, durch den Kampagnennamen irgendwelche Personengruppen zu verletzen oder zu diskriminieren. Im Gegenteil, wir wollen die Frauen in Saudi-Arabien ermutigen, was die Kampagne auch deutlich macht“, heißt es in einer Erklärung.

Im Netz sorgt die Kampagne jedoch weiterhin für reichlich Unverständnis und Kritik:

„Sorry, aber nein. Ich weigere mich, „sie zu schlagen“. Das ist ein Claim, der nur darauf wartet, zur sexuellen Belästigung ausgelegt zu werden. Macht einen besseren Job, Burger King. Ihr könnt damit anfangen, Bacon wieder einzuführen.“

„#WhoppHer, wie in ‚sie verprügeln’? Ihr hattet einen Job.“

„#WhoppHer klingt gewalttätig.“

„#WhoppHer? Was zum Teufel? Das ist auf so vielen Ebenen falsch.“

Erst im Juni hatte Burger King eine geschmacklose Online-Werbung zur Fußball-WM in Russland zurückgezogen: Das Unternehmen versprach jeder russischen Frau, die sich von einem Fußball-Star schwängern lässt, umgerechnet 41.000 Euro und einen lebenslangen Burger-Vorrat.