Wie man Äpfel am besten haltbar macht

Äpfel hübsch angeordnet in einer Obstschale – das sieht zwar hübsch aus, ist allerdings nicht der beste Ort, um die Früchte aufzubewahren. Wer Äpfel nämlich richtig lagert, kann sie bis zu einem Jahr lang aufbewahren. Was du dabei beachten solltest.

In einem dunklen Kellerraum bleiben Äpfel lange haltbar (Symbolbild: Getty Images)
In einem dunklen Kellerraum bleiben Äpfel lange haltbar (Symbolbild: Getty Images)
  • Äpfel richtig lagern

  • Äpfel in der Obstschale – ja oder nein?

  • Welche Apfelsorten lassen sich lagern?

  • Das solltest du beim Äpfel einfrieren beachten

  • Wassertrick: Äpfel länger haltbar machen

  • Äpfel in Apfelmus oder Apfelsaft verwandeln

Du hast zu viele Äpfel, möchtest sie aber auf keinen Fall wegwerfen? Dann gibt es einiges, das du damit tun kannst:

Äpfel richtig lagern

Äpfel lassen sich problemlos einlagern. Dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zufolge können Äpfel bis zu fünf Monate lang halten, tiefgefroren sogar bis zu ein Jahr lang. Um sie möglichst lange halten zu können und zu verhindern, dass sie faul werden, solltest du sie dunkel und kühl lagern, am besten in einem Keller mit hoher Luftfeuchtigkeit. Ideal für die Lagerung sind Temperaturen von drei bis zehn Grad Celsius.

Bei der Lagerung solltest du ebenfalls darauf achten, die Äpfel nicht zu stapeln, sondern sie möglichst nebeneinander zu legen. Aufeinandergelegt entwickeln sich Druckstellen, was schnell zu Schimmel führen kann. Verteile die Äpfel im Keller auf Holzstiegen, allerdings so, dass sich die einzelnen Äpfel nicht berühren. Achte schon beim Sortieren der Äpfel darauf, dass die Früchte keine Faulstellen, Druckstellen oder Wurmlöcher haben. Achte ebenfalls darauf, dass die Äpfel trocken sind. Der Ort, an dem du sie lagerst, darf dagegen nicht zu trocken sein. Wenn du eine Plastikplane mit kleinen Löchern über die Früchte legst, kannst du den Reifeprozess hinauszögern.

Laut Oekotest.de kann es selbst bei lagerfähigen Sorten wie Roter Boskoop oder Berlepsch, die frei von Druckstellen sind, nicht dauerhaft verhindert werden, dass die Lagerfäule eintritt. Besonders gefährdet sind Sorten mit leichten Verletzungen und großen Poren wie beispielsweise Cox Orange oder Golden Delicious. Auch Früchte von alten Apfelbäumen sind anfälliger für Fäuleerreger als die von Jungbäumen. Das Infektionsrisiko steigt außerdem mit fortschreitendem Reifegrad.

Lagerfäule kann vor allem nach einem niederschlagsreichem Spätsommer eintreten. Sind die Äpfel erst mal befallen, solltest du sie schnell aussortieren. Denn Pilzsporen von kranken Äpfeln können auch auf die gesunden Sorten übergreifen.

Äpfel in der Obstschale – ja oder nein?

Äpfel sollten immer getrennt von anderen Obst- und Gemüsesorten aufbewahrt werden. Der Grund ist ganz einfach: Äpfel scheiden das Gas Ethylen aus, was den Reifungsprozess bei anderen Produkten beschleunigt. Übrigens: Auch Bananen und Birnen geben Ethylen ab. Das BMEL empfiehlt, Äpfel getrennt zu lagern. Bewahrst du die sie zusammen mit Bananen und Birnen in einer Obstschale auf, darfst du dich nicht wundern, wenn sie bereits nach kürzester Zeit anfangen, kaputtzugehen.

Welche Apfelsorten lassen sich lagern?

Frühe Apfelsorten wie Klarapfel, Alkmene oder Gravensteiner sind nicht für eine lange Lagerung bestimmt. Wenn du merkst, dass die Frucht bereits Druckstellen, Risse oder andere Schäden hat, solltest du sie ebenfalls nicht einlagern, sondern so schnell wie möglich verbrauchen. Lageräpfel werden nicht vom Boden (durch den Aufprall sind Druckstellen nicht zu vermeiden!), sondern direkt vom Baum gepflückt. Die Äpfel werden einzeln in die Hand genommen und vorsichtig in eine Holzkiste gelegt.

Es gibt Sommersorten, Herbstsorten und Wintersorten. Lagern lassen sich aber nur die Winteräpfel, die im Oktober geerntet werden. "Lassen Sie die Äpfel aber nicht so lange wie möglich am Baum", verrät Monika Möhler vom Fachbereich Obstbau des Lehr- und Versuchszentrums Gartenbau in Erfurt gegenüber dem "MDR". Die Äpfel sollten knapp reif geerntet werden, dann enthalten sie noch ausreichend Stärke, die noch nicht in Zucker umgewandelt wurde. Und als zweite Regel gilt: Große Äpfel selber essen, mittlere Äpfel einlagern.

Apfelsorten, die sich gut lagern lassen, sind: Berlepsch, Boskoop, Ontario, Schwarzer Orangenapfel, Goldparmäne, Braeburn, Elstar, Gala, Jonagold, Idared, Pinova, Rubinette und Topaz.

Das solltest du beim Äpfel einfrieren beachten

Wer Äpfel noch länger haltbar machen möchte, kann sie auch einfrieren. Allerdings sollte dir klar sein, dass sich dieses Obst dann nur noch zum Backen, für selbst gemachtes Apfelmus oder Konfitüre handelt, da die Früchte durch das Einfrieren Konsistenz und Aroma einbüßen.

Um die Früchte einzufrieren, musst du die Äpfel zuerst in Stücke schneiden, sie auf einem Blech für ein bis zwei Stunden ins Gefrierfach geben und die vorgefrorenen Stücke dann in eine gefrierfreste Dose umfüllen. Nur so bleiben die Apfelstücke nicht aneinander kleben, sondern können auch einzeln aufgetaut werden. Damit die Früchte nicht matschig werden, solltest du sie zum Auftauen für ein paar Stunden in den Kühlschrank geben und anschließend bei Zimmertemperatur erwärmen.

Um Äpfel haltbar zu machen, greifen viele Bio-Gärtner zum Wassertrick (Symbolbild: Getty Images)
Um Äpfel haltbar zu machen, greifen viele Bio-Gärtner zum Wassertrick (Symbolbild: Getty Images)

Wassertrick: Äpfel länger haltbar machen

Manche Bio-Gärtner greifen zu einem einfachen Trick, um Äpfel länger haltbar zu machen und die Lagerfäule zu reduzieren. Die Früchte werden dafür zwei bis drei Minuten lang in 50 Grad Celsius heißes Wasser getaucht. Wichtig ist, dass die Temperatur nicht unter 47 Grad Celsius sinkt. Du kannst die Wassertemperatur mit einem Thermometer messen und bei Bedarf heißes Wasser nachfüllen. Diese Methode funktioniert allerdings nur bei makellosen, gesunden Äpfeln, die von Hand gepflückt wurden. Anschließend werden die Äpfel draußen etwa acht Stunden lang getrocknet und dann im kühlen, dunklen Keller eingelagert.

Die Heißwasser-Therapie kann jedoch nicht bei allen Apfelsorten angewandt werden. Es gibt nämlich Früchte, die davon eine braune Schale bekommen. Am besten also erst einmal ein paar Äpfel testen, bevor du alle Früchte ins Wasserbad wirfst.

Äpfel in Apfelmus oder Apfelsaft verwandeln

Wer keinen dunklen Keller hat, aber dennoch viele Äpfel, die er nicht alle alleine essen kann, für den gibt es die wohl einfachste Methode, Äpfel zu verwenden und sie nicht wegwerfen zu müssen: Apfelmus oder Apfelsaft daraus machen.

Für das Apfelmus brauchst du neben zerkleinerten Äpfeln nur Wasser, Zitronensaft, nach Belieben noch Zucker oder Gewürze und einen Topf sowie passende Einmachgläser. Pro Kilogramm Äpfel benötigst du etwa 0,1 Liter Wasser. Die Äpfel sollten im Topf mit Zitronensaft und der passenden Menge Wasser rund 30 Minuten köcheln. Im Anschluss würzt du sie nach Belieben, pürierst sie und füllst sie heiß ab.

Mit einem Entsafter kannst du auch einfach Apfelsaft aus deinen Äpfeln herstellen. Hast du keinen zu Hause, kannst du dein Obst auch zu einer Mosterei bringen. Auf der mundraub-Karte findest du beispielsweise eine bundesweite Mostereien-Übersicht mit derzeit fast 400 stationären und mobilen Mostereien und Keltereien, die Saft aus eigenen Äpfeln herstellen. Abgefüllt in Bag-In-Box oder Flaschen kannst du deine Äpfel dann wieder mit nach Hause nehmen.

VIDEO: Fallobst: Welche Äpfel und Birnen sind eigentlich noch essbar?