Wie verdienen Blogger Geld?

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„Hab ich gesponsert bekommen…“ ist so ein typischer Satz, den man von einer Bloggerin oder einem Blogger hört. Das heißt, dass eine Firma oder eine PR Agentur, die diese Firma vertritt, Produkte an den Blogger geschickt hat, damit dieser Werbung dafür macht.

Und das machen die meisten dann auch. Aber eben selten so, wie sie es sollten. Tatsächlich sind Zusammenarbeiten mit Bloggern und Firmen gar nicht mal so leicht und es geht viel öfter etwas schief, als dass es gut läuft. Hier in Deutschland gibt es noch immer sehr wenige Firmen, die auf korrekte Zusammenarbeit bestehen – tatsächlich sind mir erst 4-5 untergekommen, die von sich aus und von Anfang an alles korrekt (auch gesetzlich!) verlangt haben.

Wichtig ist, dass die Beiträge klar als Werbung deklariert sind, sonst sind sie Schleichwerbung bzw “Irreführung des Verbrauchers”. Das hört sich so einfach an, ist es aber anscheinend nicht. Ein Beispiel, gefällig? Gerne, sogar mehrere - gesammelt von unterschiedlichen Firmen, Auszüge (alles Zitate, ich habe nichts verändert, nichtmal Tippfehler ;)!) aus meinen Kopperations-Anfragen der letzten Monate:

1. “Der Beitrag wird nicht als Sponsored, Werbung o.ä. gekennzeichnet”

2. “Der Beitrag bleibt mindestens 12 Monate online bzw. es erfolgt keine manuelle Löschung vor einer Laufzeit von 12 Monaten (diese Mindestlaufzeit garantieren wir unseren Kunden). Bist Du mit allem einverstanden oder hast Du noch Fragen?”

3. “Der Beitrag wird nicht als Sponsored Post, Advertorial, Anzeige, Werbung o.ä. gekennzeichnet.”

4. “Rahmenbedingugnen: - der Link sollte mindestens ein Jahr online bleiben - verzicht auf Kennzeichnung (z.B. “in Zusammenarbeit mit…” oder “*” etc.)“

5. “Der Beitrag wird nicht als "sponsored Post”, “Advertorial”, “Gastbeitrag”, “Anzeige”, “Werbung” oder ähnliches gekennzeichnet/getaggt/kategorisiert - Generell sind wir bei der Themenwahl offen. Der Artikel sollte keine werbliche Natur haben, sondern Ihren Lesern natürlich einen Mehrwert, Informationen und Inspiration vermitteln.“

6. "Spezielle Wünsche von Kundenseite aus gibt es nicht, nur das Übliche, also Veröffentlichung für ein Jahr ohne Kennzeichnung mit entsprechendem Do-Follow-Link zu unserem Kunden.”

Nummer 5 gefällt mir hierbei fast am Besten, denn das höre ich am meisten: „Der Post sollte nicht werblich sein – er ist zwar Werbung, die sogar bezahlt wird, aber wir wollen, dass du das von dir aus sagst, weil das ist besser für uns, und dementsprechend tun wir so, als ob wir dir freie Hand lassen, du alles so tun darfst, wie du willst, und dafür sogar GELD BEKOMMST, wow, mit uns hast du anscheinend den großen Fang gemacht, hurra!“

Schwachsinn. Ich würde niemals einen Post über eine Firma schreiben, einfach so, Werbung machen, aber total unwerblich natürlich, und dann sagen „Übrigens, das war hier alles total freiwillig!“

Und das glaubt auch kein Leser dieser Welt. Jeder weiß, wenn ein Post eine Kooperation ist, aber Firmen denken noch immer, dass das nicht der Fall ist. Firmen behandeln Blogger generell wie den letzten Dreck oder wie die größten Stars, ich musste schon beides erleben, aber das ist Thema für nächste Woche, meint ihr nicht?

Aber nun zu dem, was ihr eigentlich wissen wollt: Wie verdienen wir Blogger Geld?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Erstmal gibt es Affiliate – wenn die ganzen Blogger auf ihren Facebook Seiten schreiben „Wow, guckt mal, DAS hier habe ich gefunden und es sieht toll aus!“ *Link* oder „Mein Oberteil gibt es HIER *Link*, dann könnt ihr sicher sein, dass der Blogger Geld bekommt, wenn ihr entweder draufklickt oder es kauft. Das sind zwei verschiedene Systeme, PPC und PPS. Pay per Click bedeutet, sobald du auf den Link geklickt hast, kriegt der Blogger Geld. Das variiert von 2 Cent – 24 Cent. Das hört sich wenig an, aber überlegt mal, pro Tag gehen 200 Leute auf einen Link von dir, jeden Tag…Pay per Sale bedeutet, sobald ihr das „Wow schaut mal das Oberteil HIER!!!“ gekauft habt, geht ein Teil davon als Provision auf das Konto des Bloggers.

Ich nutze Affiliate gar nicht und bin schön doof, wahrscheinlich. Aber ich bin zu faul, um das einzurichten. Ich sag ja: Schön doof.

Dann gibt es noch Banner Werbung, das sind einfach Werbebanner, die auf dem Blog sind und zu einem Shop führen – auch hierfür gibt es entweder alleine dafür Geld, dass der Banner auf eurer Seite zu sehen ist oder eine Provision pro verkauftem Produkt.

Das lukrativste sind aber natürlich Kooperationen. Eine Firma fragt an und möchte wissen, ob du einen Artikel über sie auf deinem Blog und/oder dein Instagram postest. Und das bringt richtig Geld. Ich selbst nehme zu wenig dafür, ca 200-300€, ich weiß aber, dass viele Blogger, die nicht unwesentlich mehr Follower haben als ich, 800€+ nehmen. Und auch kriegen. Wie sie das schaffen, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass ich das nicht schaffe – ich verhandele sehr ungern. Was habe ich nochmal gesagt? Achja…Schön doof. Allerdings zahlt man da nicht nur einfach den Artikel, den der Blogger schreibt, sondern natürlich die Reichweite. Es wird meistens sowieso nur die Reichweite gezahlt und kein Wert auf Qualität gelegt, sondern auf Quantität. Das heißt, wenn ein Blogger nicht schreiben kann, aber 50.000 Follower hat, wird er lieber genommen, als jemand, der perfekt schreibt und sich Mühe gibt, aber nur 10.000 Follower hat.

Auch auf Instagram gibt es Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Man sieht ja sofort, wie viele Follower ein Blogger oder Social Influencer hat (wenn die Follower nicht gekauft sind, was sie oft sind) und dementsprechend wird vergütet. Man sagt, pro 10.000 Follower 50€, aber das ist zu wenig. Man kann sich auf der Seite influencerdb.net seinen Social Media Value, also den Wert, den man online hat aufgrund Follower und Reichweite, errechnen lassen und bei 10.000 Followern hat man ca einen Wert von 120€.

(Dass dir das niemand bezahlt, ist ebenfalls eine Sache für nächste Woche. Es gibt viele Regeln, viele „Aber eigentlich müsste doch…“ und viel „Das ist illegal“, was aber alles nicht beachtet wird.)

Aber auch auf Instagram gibt es Tools, mit denen Blogger Geld verdienen können. Ein Beispiel dafür wäre „LiketoknowIT“, wofür man allerdings angemeldet sein muss. Durch das Liken des Bildes des Bloggers kriegst du als Leser bzw Follower dann eine Mail mit den Sachen des Bildes und wo du sie kaufen kannst. Wenn du dies dann tust, über diesen Link, gibt es ebenfalls Geld für den Blogger.

Allerdings muss man bei Pay per Sale beachten, dass diese Provision nur dann greift, wenn die Leute die Sachen auch behalten und nicht zurückschicken – bis das Geld da ist, können also locker bis zu 3 Monaten vergehen. Wie gesagt, sind das zwar immer nur Cent- bis kleine Eurobeträge… aber auch Kleinvieh macht in der Summe viel Mist.

Also, zusammengefasst: Werbemöglichkeiten gibt es genug. Bannerwerbung, Links (Pay per Click und Pay per Sale), Kooperationen durch Artikelplätze und/oder Selberschreiben der Artikel auf dem eigenen Blog. Nur oft sind Werbungen nicht gekennzeichnet. Oft wirst du unterbezahlt. Oder beleidigt. Oder belogen. Wieso? Von wem? Und wieso macht man dann eigentlich trotzdem weiter? Das könnt ihr nächste Woche lesen, wieder hier.

Und wer schon immer mal wissen wollte, was bloggen eigentlich ist, der klickt hier.

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