Wie wählt die britische Königsfamilie Babynamen aus? Kate gesteht, sie fühlte ‚den Druck‘

Wie wählt die britische Königsfamilie Babynamen aus? Kate gesteht, sie fühlte ‚den Druck‘
Die Prinzessin von Wales mit ihren drei Kindern, die 2022 vom Balkon des Buckingham-Palastes aus die Flugshow während der Trooping the Colour-Parade verfolgen. (Getty Images)

In der britischen Königsfamilie sind Namen eine große Sache. Sie sind geschichtsträchtig und traditionsreich – vor allem für diejenigen, die in der Thronfolge weiter oben stehen. Deshalb überrascht es nicht, dass Kate den Druck spürte, als es darum ging, Babynamen zu wählen.

Während eines Besuchs im Royal Surrey County Hospital am Mittwoch – einer ihrer ersten offiziellen Termine als Prinzessin von Wales – erzählte Kate von den Schwierigkeiten, die sie bei der Wahl der Namen für ihre drei Kinder hatte.

Amy Stubbs, die stellvertretende Leiterin der Abteilung für Geburtshilfeg, sagte, Kate habe ihr anvertraut, dass die Wahl der Namen „sich wie ein großer Druck anfühlte“, weil „die Welt darauf wartete, dass sie ihren Kindern Namen gaben“.

Letztendlich entschieden sich der Prinz und die Prinzessin von Wales dafür, ihren Kindern ihre „Lieblingsnamen“ zu geben, erklärte sie.

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Kate hält die neugeborene Bianca im Arm, während sie sich mit Biancas Mutter Sylvia unterhält, die Patientin auf der Entbindungsstation in Guildford ist. (Getty Images)

In den letzten Jahren haben einige Mitglieder der königlichen Familie mit der Tradition gebrochen und ungewöhnlichere Namen für ihre Kinder gewählt.

Prinzessin Eugenie entschied sich für August, was auf den ersten Blick wie eine skurrile Wahl erscheint. Tatsächlich war es jedoch eine Anspielung auf den Ehemann von Königin Victoria, Prinz Albert. August ist nämlich eine moderne Anlehnung an seinen zweiten Vornamen Augustus.

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Kate posiert mit einem Blumenstrauß vor dem Royal Surrey County Hospital in Guildford. (Getty Images)

Peter Phillips und seine Schwester Zara gingen ebenfalls ihren eigenen Weg: Phillips und seine Frau Autumn wählten Savannah und Isla für ihre beiden Mädchen, Zara und ihr Mann Mike entschieden sich für Mia, Lena und Lucas.

Dies hat zum Teil damit zu tun, dass sie keine aktiven Royals sind und es sehr unwahrscheinlich ist, dass ihre Kinder in Zukunft eine wichtige Rolle für die Ausübung der Monarchie spielen werden.

Von William und Kate als Thronfolger wurde dagegen erwartet, dass sie sich mehr an die Tradition halten.

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William und Kate verlassen nach der Geburt von Prinz George im Jahr 2013 den Lindo-Flügel des St. Mary’s Hospitals. (Getty Images)

Müssen Babynamen vom Monarchen genehmigt werden?

Die königliche Familie muss nicht unbedingt die Erlaubnis einholen, um ihren Kindern einen bestimmten Namen zu geben, aber es heißt, dass sie stark dazu neigen, auf die Meinung des jeweiligen Monarchen zu hören.

Wenn man bedenkt, wie sehr die Familie die verstorbene Queen Elizabeth II. respektiert hat, wäre es gut möglich, dass sie sich für einen anderen Namen entschieden hätten, wenn sie wirklich nicht begeistert gewesen wäre.

Prinz Harry und Meghan beschlossen, ihre Tochter Lilibet zu nennen, was der Spitzname der Königin in ihrer Kindheit war.

Als in Berichten behauptet wurde, dass sie die Königin bei dieser Entscheidung nicht konsultiert hätten, korrigierte ihr Sprecher dies schnell und sagte: „Der Herzog hat vor der Bekanntgabe mit seiner Familie gesprochen – seine Großmutter war das erste Familienmitglied, das er anrief.“

„Während dieses Gesprächs sagte er ihr, sie würden ihre Tochter ihr zu Ehren gern Lilibet nennen. Hätte sie ihn nicht unterstützt, hätten sie diesen Namen nicht gewählt.“

Seit dem Tod von Queen Elizabeth II. gab es keine Neuankömmlinge mehr im Hause Windsor, aber laut dem Magazin Hello! hat Charles in der Vergangenheit bereits eine wichtige Rolle bei der Namensgebung royaler Babys gespielt.

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Elizabeth, von der Familie Lilibet genannt, als kleines Kind mit ihren Großeltern König Georg V. und Königin Mary, Balmoral im Jahr 1932. (Getty Images)
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Vier der Urenkel der verstorbenen Königin, George, Charlotte, Savannah und Lena, plaudern während der Feierlichkeiten anlässlich ihres 70. Thronjubiläums. (Getty Images)

Als seine Schwester Anne 1981 ihre Tochter Zara zur Welt brachte, war es Charles, der ihren Namen vorschlug. Angeblich lag das an der Art ihrer Geburt, die „ziemlich plötzlich“ war.

Die griechische Bedeutung von Zara ist „hell wie die Morgenröte“, was einige Leute zu der Annahme veranlasst, dass Zaras Name auch eine Anspielung auf Prinz Philips Erbe ist.

Mit solch einer erfolgreichen Wahl in der Vergangenheit dürfte der Rest der Familie sehr daran interessiert sein, die Meinung des neuen Königs zu möglichen Namensentscheidungen einzuholen.

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Charles während eines Skiurlaubs in Klosters mit seinen beiden Söhnen William und Harry sowie seiner Nichte Zara Phillips im Jahr 1998. (Getty Images)

Warum verwendet die königliche Familie oft so viele zweite Vornamen?

Die Mitglieder der königlichen Familie haben regelmäßig mehrere zweite Vornamen, die oft Familiennamen zu Ehren eines Verwandten sind.

Kate und William wählten für ihren ältesten Sohn Prinz George die Mittelnamen Alexander Louis. Diese sollen sowohl die verstorbene Königin als auch Lord Mountbatten ehren.

Auch William trägt Louis als einen seiner zweiten Vornamen. George ist natürlich auch ein Name mit einer reichen royalen Geschichte: Es gab sechs König Georges, der letzte war der Vater der verstorbenen Queen.

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William, Kate und ihre drei Kinder: George, Charlotte und Louis auf dem Balkon des Buckingham-Palastes während der Trooping the Colour-Parade im Jahr 2019. (Getty Images)

Selbst die Royals, die weniger traditionelle Vornamen gewählt haben, haben sich oft dafür entschieden, ihre Familienmitglieder mit den Mittelnamen zu würdigen.

Eugenie zum Beispiel wählte die Zweitnamen Philip –zu Ehren ihres Großvaters, des Herzogs von Edinburgh – und Hawke als Anspielung auf einen Vorfahren ihrer Ehemänner.

Lena Tindalls zweiter Vorname ist Elizabeth – wenn man bedenkt, wie nahe Zara ihrer Großmutter stand, ist es keine Überraschung, dass sie diesen traditionellen royalen Namen gewählt hat.

Insgesamt tragen drei der Enkelkinder der verstorbenen Königin und fünf ihrer Urenkel ihren Namen als zweiten Vornamen. Sowohl William als auch Harry haben Diana als Tribut an ihre verstorbene Mutter als zweiten Vornamen für ihre Töchter gewählt.

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Prinzessin Charlotte Elizabeth Diana 2018 beim Betreten des Lindo-Flügels des St. Mary’s Hopsitals, um ihren neugeborenen Bruder Louis kennenzulernen. (Getty Images)

Regentennamen

Für diejenigen, die eines Tages den Thron besteigen werden, haben mehrere zweite Vornamen eine weitere Funktion, was den Druck für Kate und William bei ihrer Entscheidung noch erhöht haben könnte.

Der Monarch kann jeden seiner Namen – den ersten oder einen der mittleren Namen – als Regentschaftsnamen wählen. Dies ist der Name, den sie offiziell als König oder Königin tragen werden.

Sowohl Charles als auch Queen Elizabeth entschieden sich dafür, ihre ersten Vornamen zu verwenden, der Vater der Königin hingegen entschied sich dagegen. Albert – oder Bertie, wie sein Spitzname lautete – wurde nach seiner Thronbesteigung als König George VI. bezeichnet.

Emma Mackenzie