Tokyo 2020: Wirbel um Olympia-Kollektion von Barbie

Eine Karatekämpferin, eine Surferin, eine Sportkletterin, eine Skateboarderin und eine Softball-Spielerin – das sind die neusten Barbiepuppen, die Mattel in Anlehnung an die Olympischen Spiele in Tokio 2020 auf den Markt gebracht hat. Eine schöne Idee eigentlich. Allerdings hat der Spielzeughersteller dabei eine Sache vergessen und muss nun jede Menge Kritik einstecken.

Das sind die fünf Puppen aus der Olympia-Kollektion von Barbie (Bild: Mattel)
Das sind die fünf Puppen aus der Olympia-Kollektion von Barbie (Bild: Mattel)

Eine blonde Barbie, eine schwarze Barbie, eine Barbie mit roten Haaren – wenn es um Diversität geht, ist Spielzeughersteller Mattel schon lange ganz vorne mit dabei und bietet Puppen mit den verschiedensten Haar- und Hautfarben an. So auch bei der neuen offiziellen "Tokyo 2020 Collection".

Die Kollektion entstand in Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Olympischen Spiele in Japan und dem IOC, dem Olympischen Komitee, und beinhaltet fünf Puppen, die an die neuen fünf Sportkategorien angelehnt sind, die dem Olympischen Programm in diesem Jahr hinzugefügt wurden: Karate, Skateboarden, Surfen, Sportklettern und Baseball/Softball.

Was die neue Barbie-Kollektion allerdings nicht beinhaltet, ist eine Puppe asiatischer Herkunft – und das, obwohl die Olympischen Spiele in Asien ausgetragen wurden!

Die kritischen Kommentare auf Twitter ließen nicht lange auf sich warten. "Wo ist die asiatische Barbie?", fragte ein User und erklärte: "Ihr seid ein Witz!"

Mai Xiong, Kommissionsbeauftragte für Macomb County im US-amerikanischen Michigan, die mit drei Jahren als Flüchtlingskind in die Vereinigten Staaten kam, twitterte: "Ich werde keine Barbiepuppen für meine Mädchen kaufen. Keine Repräsentation. Mattel, ihr solltet @sunisalee als Sprecherin einstellen."

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Sunisa Lee gewann Olympia-Gold im Mehrkampf für die USA. Die 18-Jährige wurde in Minnesota geboren, hat aber asiatische Wurzeln: Ihre Eltern stammen vom Volk der Hmong ab, die ebenso wie Mai Xiong im Zuge des Vietnamkriegs in die Vereinigten Staaten flohen.

"Die Barbie-Produktionsfirma hat vergessen, dass China (38 Gold, 32 Silber und 18 Bronze) auf dem zweiten Rang nach den USA auf der Liste der Olympischen Medaillen in Tokio 2020 steht", schrieb ein weiterer Twitter-Nutzer.

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Ein User postete ein trauriges Meme, mit dem er beschreibt, wie er sich fühlte, nachdem er all die Tweets gelesen hatte, die sich über eine fehlende asiatische Barbiepuppe beschweren – wie Stiffler's Mom aus dem Film "American Pie". Diese weint und sagt: "Ich bin sehr, sehr, sehr, sehr aufgebracht deswegen."

Ein Sprecher von Mattel äußerte sich gegenüber "NBC" zur Kritik und erklärte: "Unsere Intention, die asiatische Gemeinschaft mit der Skateboard-Puppe zu repräsentieren, haben wir nicht erreicht und nehmen das Feedback an und berücksichtigen es.“

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