Tokyo 2020: Wirbel um Olympia-Kollektion von Barbie
Eine Karatekämpferin, eine Surferin, eine Sportkletterin, eine Skateboarderin und eine Softball-Spielerin – das sind die neusten Barbiepuppen, die Mattel in Anlehnung an die Olympischen Spiele in Tokio 2020 auf den Markt gebracht hat. Eine schöne Idee eigentlich. Allerdings hat der Spielzeughersteller dabei eine Sache vergessen und muss nun jede Menge Kritik einstecken.
Eine blonde Barbie, eine schwarze Barbie, eine Barbie mit roten Haaren – wenn es um Diversität geht, ist Spielzeughersteller Mattel schon lange ganz vorne mit dabei und bietet Puppen mit den verschiedensten Haar- und Hautfarben an. So auch bei der neuen offiziellen "Tokyo 2020 Collection".
Die Kollektion entstand in Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Olympischen Spiele in Japan und dem IOC, dem Olympischen Komitee, und beinhaltet fünf Puppen, die an die neuen fünf Sportkategorien angelehnt sind, die dem Olympischen Programm in diesem Jahr hinzugefügt wurden: Karate, Skateboarden, Surfen, Sportklettern und Baseball/Softball.
Was die neue Barbie-Kollektion allerdings nicht beinhaltet, ist eine Puppe asiatischer Herkunft – und das, obwohl die Olympischen Spiele in Asien ausgetragen wurden!
Die kritischen Kommentare auf Twitter ließen nicht lange auf sich warten. "Wo ist die asiatische Barbie?", fragte ein User und erklärte: "Ihr seid ein Witz!"
I won’t be buying Barbie dolls for my two girls. No representation whatsoever. @Mattel needs to hire @sunisalee_ to be their spokesperson STAT.
— Mai Xiong (@MaiXiongMI) August 8, 2021
Mai Xiong, Kommissionsbeauftragte für Macomb County im US-amerikanischen Michigan, die mit drei Jahren als Flüchtlingskind in die Vereinigten Staaten kam, twitterte: "Ich werde keine Barbiepuppen für meine Mädchen kaufen. Keine Repräsentation. Mattel, ihr solltet @sunisalee als Sprecherin einstellen."
Olympische Spiele von Tokio: Die absurdesten Spiele aller Zeiten
Sunisa Lee gewann Olympia-Gold im Mehrkampf für die USA. Die 18-Jährige wurde in Minnesota geboren, hat aber asiatische Wurzeln: Ihre Eltern stammen vom Volk der Hmong ab, die ebenso wie Mai Xiong im Zuge des Vietnamkriegs in die Vereinigten Staaten flohen.
The Barbie production company completely forgotten China (38 Gold, 32 Silver and 18 Bronze) was in the second position after USA in the list of the Olympic medal tally in Olympic Games Tokyo 2020.
— Santosh Upadhyaya (@santoshdhungel9) August 10, 2021
"Die Barbie-Produktionsfirma hat vergessen, dass China (38 Gold, 32 Silber und 18 Bronze) auf dem zweiten Rang nach den USA auf der Liste der Olympischen Medaillen in Tokio 2020 steht", schrieb ein weiterer Twitter-Nutzer.
Farbe bekennen: Rassismusdebatte treibt Markennamen-Änderung
@trixiemattel seeing all the posts about Barbie forgetting to make an Asian doll as part of their Tokyo 2020 collection 😭 pic.twitter.com/Gy4iG9NVDG
— Josh Whitelaw (@joshwhitelaw) August 6, 2021
Ein User postete ein trauriges Meme, mit dem er beschreibt, wie er sich fühlte, nachdem er all die Tweets gelesen hatte, die sich über eine fehlende asiatische Barbiepuppe beschweren – wie Stiffler's Mom aus dem Film "American Pie". Diese weint und sagt: "Ich bin sehr, sehr, sehr, sehr aufgebracht deswegen."
Ein Sprecher von Mattel äußerte sich gegenüber "NBC" zur Kritik und erklärte: "Unsere Intention, die asiatische Gemeinschaft mit der Skateboard-Puppe zu repräsentieren, haben wir nicht erreicht und nehmen das Feedback an und berücksichtigen es.“
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