Wird Oprah Winfrey 2020 als US-Präsidentin kandidieren? Das spricht dafür

Viele US-Amerikaner wünschen sich, dass Entertainerin Oprah Winfrey für das Amt des US-Präsidenten kandidiert. (Bild: ddp Images)
Viele US-Amerikaner wünschen sich, dass Entertainerin Oprah Winfrey für das Amt des US-Präsidenten kandidiert. (Bild: ddp Images)

Gibt es einen neuen Kandidaten für die Präsidentschaftswahl 2020? Es hatte alles mit einem Scherz von Comedian Seth Meyers während der Golden Globes 2018 begonnen: Oprah Winfrey soll 2020 Präsidentin werden. Nun hoffen viele Menschen, dass es nicht bei einem Scherz bleibt. Zu den aktuellen Entwicklungen gibt es interessante Details.

Galerie: Warum Oprah Winfrey ein echtes Vorbild ist

Meyers hatte gescherzt, dass der amtierende Präsident Donald Trump 2011 durch eine Rede, in der Meyers ihn als „nicht als Präsidenten qualifiziert“ bezeichnete, erst recht motiviert wurde, für den wichtigsten Posten der Welt zu kandidieren. „Einige glauben, dass ihn diese Nacht überzeugte, zu kandidieren“, erzählte der Comedian am Abend der Golden Globes – und deutete ins Publikum: „Also, falls das wahr ist, will ich nur sagen: Oprah, du wirst niemals Präsidentin! Du hast es nicht drauf. Und Hanks (Tom Hanks, Anm. d. Red.) – wo ist Hanks? Du wirst niemals Vizepräsident. Du bist zu gemein und man hat keinen Bezug zu dir“, scherzte er und fügte hinzu: „Nun werden wir abwarten.“

A post shared by champagnepapi (@champagnepapi) on Dec 13, 2017 at 5:27pm PST

Winfrey reagierte auf dieser Aufforderung zunächst mit Gelächter. Kurz darauf trat die ehemalige Talkshow-Moderatorin auf die Bühne, als sie als erste schwarze Frau für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde. Die emotionale Rede der 63-Jährigen verstanden viele dabei als eine Art Bewerbung für den Chefposten der USA. „Hinter dem Horizont bricht eine neue Zeit für Mädchen und Frauen an”, sagte sie euphorisch über den Wandel in der Gesellschaft nach der großen #MeToo-Debatte und zur neu gegründeten Initiative „Time’s Up“ gegen sexuelle Belästigung in der Filmbranche. „Und wenn diese Zeit gekommen ist, liegt das auch an großartigen Frauen, von denen einige heute hier im Raum sind.“ In diesem neuen Zeitalter werde ihrer Meinung nach niemand mehr „Ich auch“ sagen müssen. Viele Kollegen im Publikum hatten Tränen in den Augen, minutenlang wurde applaudiert.

Nach der Rede sind nun viele in Hollywood davon überzeugt, dass Winfrey die perfekte Nachfolgerin von Donald Trump ist. Wie Oscarpreisträgerin Reese Witherspoon auf Twitter erklärte, hat nach Oprahs warmherziger Dankesrede ein neues Zeitalter für sie begonnen.

Auch Hollywoodstar Meryl Streep setzt nun all ihre Hoffnung in Oprah Winfrey. „Sie hat in der Nacht eine Rakete gezündet“, verriet sie der „Washington Post“. „Ich will, dass sie als Präsidentin kandidiert. Ich glaube nicht, dass es ihre Intention war, aber jetzt hat sie keine andere Wahl.“

Oprah hingegen hatte zu einer Kandidatur bereits im Sommer klare Worte gefunden. „Ich werde niemals für ein öffentliches Amt kandidieren“, verriet sie im Juni 2017 dem Branchenmagazin „The Hollywood Reporter“.

Warum sie trotzdem kandidieren sollte

Auch wenn sie bisher eine mögliche Karriere in der Politik ausgeschlossen hatte, spricht dennoch vieles dafür, warum gerade eine Frau von Oprahs Kaliber sich als Kandidatin für die US-amerikanischen Demokraten aufstellen lassen sollte.

Denn: Oprah Winfrey ist alles andere als eine Unbekannte. 25 Jahre lang hatte die Amerikanerin ihre eigene Show, „The Oprah Winfrey Show“, die sie bis 2011 moderierte. Ein Millionenpublikum weltweit weiß, sie zu schätzen.

Für den Wahlkampf müsste Winfrey, die guten Kontakt zu Ex-Präsident Barack Obama pflegt, auch nicht auf große Spendentour gehen. Die Bürgerrechtlerin hat sich ein Imperium mit einem eigenen Sender und diversen Zeitschriften aufgebaut, ihr Vermögen wird auf etwa drei Milliarden US-Dollar geschätzt.

Zwei Tage nach den Golden Globes gehört der Hashtag #Oprah2020 immer noch zu den Top-Ten-Trends im Netz. Über 51.000 Tweets wurden zu einer möglichen Kandidatur von Winfrey verfasst.

Zusätzlich hatte Winfreys Langzeitpartner Stedman Graham sich noch am Abend der Rede zu einer bevorstehenden Kandidatur geäußert. „Es hängt von den Leuten ab“, erklärte er gegenüber der Zeitung „Los Angeles Times“, aber „sie würde es absolut tun“. Wie der Nachrichtensender „CNN“ berichtet, hätten außerdem viele aus dem Freundeskreis die Unternehmerin bereits in den vergangenen Monaten dazu ermutigt, über eine Bewerbung nachzudenken.

Wenn Oprah tatsächlich für die Demokraten 2020 ins Rennen gehen sollte, wird sie möglicherweise weitere prominente Konkurrenz bekommen. Popstar Kanye West und Schauspieler Dwayne „The Rock“ Johnson zeigten im vergangenen Jahr bereits ähnliche Ambitionen, sich für den schwierigsten Job der Welt zu bewerben.