Witz über Prinzessin Leonor: Spanischer Sender entlässt Mitarbeiter

Der Schulwechsel von Prinzessin Leonor sorgt in Spanien derzeit für Aufregung. (Bild: Handout/Handout)
Der Schulwechsel von Prinzessin Leonor sorgt in Spanien derzeit für Aufregung. (Bild: Handout/Handout)

Wegen einer unbedachten Eilmeldung über den bevorstehenden Schulwechsel von Prinzessin Leonore verliert ein freier Mitarbeiter des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RTVE in Spanien sein Job. Monarchie-Krtiker sind in heller Aufregung.

Es ist ein einfacher Satz aus einer Eilmeldung, der Spanien derzeit in Aufruhr versetzt: "Leonor verlässt Spanien, wie ihr Opa." Das vermeldete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender RTVE vergangene Woche. Nur drei Minuten war diese Meldung im spanischen Fernsehen eingeblendet. Trotzdem verlor der freie Mitarbeiter Bernat Barrachina, von dem der Satz stammte, nun seinen Job. Die verantwortliche Redakteurin wurde versetzt.

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Prinzessin Leonor und Prinzessin Sofia im Dezember 2020 in Madrid. (Bild: Getty Images)
Prinzessin Leonor und Prinzessin Sofia im Dezember 2020 in Madrid. (Bild: Getty Images)

Grund für diese harten personellen Konsequenzen war die offensichtliche Anspielung auf den im Exil lebenden ehemaligen spanischen König Juan Carlos. Diese scheint für viele Spanier ein absolutes Tabu zu sein: "Der neueste Angriff von RTVE auf die Monarchie", titelte etwa die konservative Zeitung "El Mundo". Die Zeitung "La Razon" verurteilte RTVE dafür, eine Verbindung zwischen Leonors Schulwechsel und den Skandalen Juan Carlos' zu ziehen.

"Sie haben mich gefeuert, wie Leonors Großvater"

Tatsächlich soll die 15-jährige Infantin allerdings nur von ihrer bisherigen katholischen Privatschule in Madrid an ein College in Wales wechseln, um dort das International Baccalaureate, ein international anerkanntes Abitur, abzulegen.

Doch nicht alle Spanier scheinen den Umgang mit Barrachina gutzuheißen: In Spanien verlören Journalisten den Job, wenn sie einen Monarchen verärgerten, kritisierte etwa Pablo Echenique, Fraktionssprecher der "Unidas Podemos"-Partei, die schon lange für ihre Kritik an der Monarchie bekannt ist. Barrachina selbst scheint seine Entlassung hingegen mit Humor zu nehmen: "Sie haben mich gefeuert, wie Leonors Großvater", twitterte er, gefolgt von einem Video, welches Juan Carlos zeigt, als er sich für eine Elefantenjagd entschuldigte. Seit vergangenem August lebt Juan Carlos wegen Korruptionsvorwürfen in Abu Dhabi.

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