Ihr wollt spontan und günstig Urlaub machen? Diese drei polnischen Städte sind perfekt für einen Kurzurlaub am Wasser

Zahlreiche Restaurants und Cafés am Fluss Motława in Danzig. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Schoening
Zahlreiche Restaurants und Cafés am Fluss Motława in Danzig. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Schoening

Nicht nur Polens Wirtschaft boomt, sondern auch der Tourismus. Das Land, welches sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt hat, ist auch für Deutsche zum Magnet geworden – 2023 reisten über eine Million von ihnen zu ihren östlichen Nachbarn. Für den polnischen Tourismus ist Deutschland der wichtigste Markt.

Mit Recht: Viele polnische Städte sind ideale Ziele für einen Kurzurlaub aus Deutschland, da sie bequem mit dem Zug, Auto oder Flugzeug erreichbar und zudem relativ preiswert sind. Die Kosten in Polen lagen im April 2024 im Durchschnitt 19 Prozent unter dem deutschen Niveau. Speziell Restaurants und Unterkünfte sind deutlich günstiger als in Deutschland und von hoher Qualität. In Polen bezahlt man nicht mit Euro, sondern mit Złoty. Ein Złoty entspricht ungefähr 23 Cent (Stand 24. Juli 2024).

Wir stellen euch drei lebendige Städte vor, die insbesondere für einen Sommerurlaub bestens geeignet sind. Ihr müsst also nicht extra in den Süden fliegen, diese Reiseziele sind direkt nebenan.

Danzig (polnisch Gdańsk)

Der mit über 500 Metern längste Holzseesteg Europas im Erholungsort Sopot. - Copyright: picture alliance / Hans Lucas | Eric Broncard
Der mit über 500 Metern längste Holzseesteg Europas im Erholungsort Sopot. - Copyright: picture alliance / Hans Lucas | Eric Broncard

Danzig gehört zu den beeindruckendsten Städten Polens. Die Hafenstadt liegt an der Ostseeküste und wurde historisch getreu rekonstruiert. Die Metropole gehört mit fast 500.000 Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Städten des Landes – was nichts daran ändert, dass sie sehr überschaubar ist.

Ihr könnt die malerische Altstadt und viele Sehenswürdigkeiten, zum Beispiel das Museum des Zweiten Weltkriegs, das Europäische Solidarność-Zentrum, die Marienkirche, und das Shakespeare-Theater besuchen. Die meisten Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß vom Zentrum aus erreichbar. Schmuckliebhaber können überall in der Stadt Bernsteinschmuck kaufen.

Im vergangenen Jahr wurde Danzig in einem Bericht der EU-Kommission als eine der lebenswertesten Städte Europas eingestuft. Sie liegt auf Platz 4 hinter Zürich, Kopenhagen und Groningen.

Nahe der Danziger Innenstadt findet ihr die "Stadt in der Stadt" 100cznia. Ein riesiger Food-Court, der aus miteinander verbundenen, recycelten Schiffscontainern und historischen Werfthallen besteht. Dort gibt es neben vielen Foodtrucks und Bars unter anderem Tanzflächen mit DJs und eine Street-Art-Galerie. Oft finden Events und Kurse statt.

Danzig bildet mit seinen Nachbarstädten Sopot (ein Party-Paradies!) und Gdynia, die beide in etwa 30 Minuten mit dem Zug oder mit dem Auto zu erreichen sind, eine "Dreistadt". Die drei Städte verfügen über beliebte Strände.

Mit dem Zug seid ihr von Berlin aus in unter sechs Stunden in Danzig. Die gemütliche Hafenstadt lässt sich auch aus vielen Teilen Deutschlands leicht mit dem Flugzeug erreichen, zum Beispiel vom Flughafen Düsseldorf.

Posen (Poznań)

Der Alte Markt (Stary Rynek) ist das Herz von Posen.  - Copyright: Getty Images / Marcus Lindstrom
Der Alte Markt (Stary Rynek) ist das Herz von Posen. - Copyright: Getty Images / Marcus Lindstrom

Die westpolnische Stadt ist einer der ältesten Städte des Landes und hat eine beeindruckende historische Innenstadt. Trotzdem ist die nur 280 Kilometer von Berlin entfernte Stadt jung und dynamisch – auf 540.000 Einwohner kommen etwa 135.000 Studenten.

Posen ist für ein umfangreiches Kulturangebot und aktives Nachtleben bekannt. Ihr findet dort viele Bars, Restaurants und Shoppingmöglichkeiten. Im Sommer könnt ihr euch aber auch am Maltasee erholen, der direkt in der Stadt ist. Wenn ihr Lust habt anzupacken, könnt ihr im Croissantmuseum Posener Martinshörnchen herstellen und kosten.

Von Berlin aus dauert es mit dem Zug nur etwa drei Stunden, bis ihr dort seid. Ein Ticket kostet in der Regel 20 bis 30 Euro. Auch mit dem Flugzeug ist die polnische Stadt einfach zu erreichen, zum Beispiel von München und Frankfurt.

Stettin (Szczecin)

Bootsverleih am Boulevard an der Westoder in Stettin. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Schoening
Bootsverleih am Boulevard an der Westoder in Stettin. - Copyright: picture alliance / imageBROKER | Schoening

Nach Stettin schafft ihr es fast mit eurem Deutschlandticket. Die 400.000-Einwohner-Hafenmetropole gehört zum deutsch-polnischen Ballungsraums Stettin mit etwa 780.000 Einwohnern und ist nur etwa 150 Kilometer von Berlin entfernt.

Sehenswürdigkeiten gibt es zwar wenige, dafür umso mehr Wasser: Ein Viertel des Stadtgebietes ist flüssig. Ihr könnt Bootfahren, Schwimmen und Stand-up-Paddeln, das große Freibad Arkonka besuchen, das zum Beispiel Tennis- und Badmintonplätze, einen künstlichen Strand und Volleyballfelder bietet oder das Maritime Wissenschaftszentrum anschauen, ein interaktives Wassermuseum für die ganze Familie.

Überall in Polen findet ihr Routen für schöne Fahrradtouren. Kein Wunder: Allein im vergangenen Jahr sind dort 13.000 Kilometer Fahrradstrecken entstanden.