Der „Women in Male Fields“-Trend auf TikTok: Humor als Werkzeug gegen toxische Verhaltensweisen

Women in Male Fields Trend

Auf Tiktok verbreitet sich der Trend Women in male fields. Männer und Frauen werden sich in den Videos wiederfinden

Nicoletaionescu/Getty Images,

Immer mehr Frauen erobern traditionell von Männern dominierte Bereiche – auch wenn wir noch weit davon entfernt sind, dass Berufe wie Handwerk, Ingenieurwesen oder Führungsposten tatsächlich gleichberechtigt besetzt sind. „Women in Male Fields“ geht derzeit in den sozialen Medien viral und hat jedoch wenig mit Karriereaufstieg zu tun.Der Hashtag #womeninmalefields wirft ein Licht auf die Erfahrungen, die viele Frauen beim Dating mit Männern und ihrem manchmal toxischen Verhalten machen. Der Trend hat auch Männer dazu inspiriert, ihre eigene Version davon zu erstellen. Manchmal hilft Humor, um auf toxische Verhaltensweisen aufmerksam zu machen.

​Women in Male Fields: Was wäre, wenn sich Frauen, wie stereotypische Männer verhalten würden?

Auf TikTok imitieren Frauen satirisch männliches Verhalten in Beziehungen und beim Dating. Der virale Trend „Women in Male Fields“ sorgt für Diskussionen – auch unter Männern.

Das steckt hinter dem TikTok-Trend Women in Male Fields

Der Trend „Women in Male Fields“ auf TikTok hat großes Aufsehen erregt und spiegelt eine satirische Auseinandersetzung mit dem Verhalten von Männern in Beziehungen wider. Mittlwerweile haben bereits an die zehn Millionen User*innen weltweit in den sozialen Netzwerken den Hashtag “Women in Male Fields” geteilt. Frauen nehmen in diesem Trend absichtlich die Verhaltensweisen an, die sie in Männern oft als toxisch empfinden, um diese auf humorvolle Weise zu hinterfragen. Dabei teilen sie negative Kommentare, die sie erhalten haben, und drehen diese um, um zu zeigen, wie problematisch dieses Verhalten ist. Beispielsweise könnte eine Frau sagen: „Er hat die Geduld verloren, also fragte ich ihn: ‚Ist das deine Zeit im Monat?‘“, um ironisch auf typische, oft herabsetzende Aussagen zu reagieren, die Frauen von Männern in Beziehungen hören. Der Trend richtet sich dabei gezielt an Männer und spricht sie auf ihr Verhalten an – insbesondere auf das gegenüber Frauen. Einige Männer reagieren darauf defensiv oder richtig böse, was wiederum zu einer verstärkten Diskussion führt, während andere sich selbst reflektieren und merken, dass Frauen sich zunehmend mit dem Verhalten der Männer auseinandersetzen. Jetzt gibt es zahlreiche Videos in den sozialen Netzwerken, die von humorvollen Retourkutschen gegenüber Männern bis hin zu schwarzem Humor reichen, bei dem Frauen problematisches Verhalten von Männern ansprechen.

Kann der Trend „Women in Male Fields" was ändern?

Der Trend ist auf seine Weise lustig und zeigt auf eine traurige, aber auch verbindende Art, wie viele Frauen ähnliche Erfahrungen mit Männern gemacht haben. Unter den vielen Videos und Memes kommentieren immer wieder Frauen, dass sie sich in den dargestellten Situationen wiedererkennen. Diese Erkenntnis ist sicherlich nicht gerade ermutigend, aber sie schafft eine Art von Gemeinschaft. Frauen fühlen sich durch die geteilten Erlebnisse weniger allein und finden Trost in den Kommentaren von anderen, die das gleiche durchgemacht haben. Diese große Revolution, die einige Männer endlich dazu bringen soll, ihr Verhalten gegenüber Frauen zu hinterfragen, ist der Trend wohl nicht. Doch das bedeutet nicht, dass die Bewegung gescheitert ist. Wenn sich auch nur ein paar Frauen durch den Austausch mit anderen verstanden und gesehen fühlen, hat der Trend bereits etwas bewirkt. Er schafft Raum für ernsthafte Gespräche über Geschlechterdynamiken.

Männer springen auf und posten „Men in Female Fields“

Einige Männer fühlen sich durch die ironischen Darstellungen herausgefordert und reagieren mit ihrem eigenen Trend, den sie „Men in Female Fields“ nennen. In diesem Gegentrend machen sie sich über das Verhalten von Frauen lustig, was die Diskussion weiter anheizt. Meist sind es allerdings die drei bis vier selben Sprüche, die Männer da bringen, und wenig überraschend sind. Der Versuch, dass Männer jetzt diesen Trend ownen: gescheitert. Und auch zu Recht.