Worauf man beim Kauf von Salz achten sollte

Wer viel kocht, weiß: Salz ist nicht gleich Salz. Das eine ist grobkörnig, das andere nicht und dann gibt es noch Jodsalz, Meersalz, Kräutersalz und Co. Doch was genau ist jetzt der Unterschied und was gibt es sonst noch zu beachten? Ein Überblick.

Beim Kauf von Salz sollte man einige Dinge beachten (Symbolbild: Getty Images)
Beim Kauf von Salz sollte man einige Dinge beachten (Symbolbild: Getty Images)

Grundsätzlich muss man so viel sagen: Zu viel Salz schadet der Gesundheit und kann zu Bluthochdruck und im schlimmsten Fall auch zu Herzkreislauf-Erkrankungen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt deshalb täglich nicht mehr als sechs Gramm Salz zu sich zu nehmen. Beim Kochen macht man also schon mal nichts falsch, wenn man sich mit dem Salzen ein wenig zurückhält. Doch worauf kommt es beim Kauf und welches Salz ist überhaupt das richtige? Nehme ich das günstige für einen Euro oder das teure für zehn? Und was muss ich beim Jodgehalt beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Wenn Salz, dann Jodsalz!

Jod ist ein lebensnotwendiges Spurenelement, das über die Nahrung aufgenommen werden sollte. Eine DEGS-Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland hat jedoch ergeben: Die Jodversorgung der Bevölkerung in Deutschland ist rückläufig. Etwa 30 Prozent der Erwachsenen und 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen weisen eine Jodzufuhr unterhalb des geschätzten mittleren Bedarfs auf. Aus diesem Grund wird empfohlen, bei der Verwendung von Salz zu Jodsalz zu greifen. Der Preis des Salzes spielt dabei keine Rolle. Aufpassen müssen lediglich diejenigen, die Probleme mit der Schilddrüse haben und bereits Jodpräparate einnehmen. Am besten vorher mit dem Arzt absprechen, wie viel erlaubt is!

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Wie sieht es mit Fluorid im Salz aus?

Jodsalz also ja, doch was ist mit fluoridiertem Speisesalz – ist das notwendig? Fluorid (das Salz der Fluorwasserstoffsäure) hat eine kariespräventive Wirkung und ist wichtig für die Knochen und die Mineralisierung der Zähne. Fluoridiertes Salz in der Ernährung wird von der DGE denjenigen empfohlen, die in Gegenden mit einem niedrigen natürlichen Fluoridgehalt im Trinkwasser leben. Wenn das Wasser, das aus deinem Hahn kommt, weniger als 0,7 Milligramm Fluorid pro Liter enthält, gilt es als niedrig. Im Gegensatz zu Ländern wie Spanien, Großbritannien oder den USA gibt es in Deutschland keine generelle Trinkwasserfluoridierung. Du kannst den Fluoridgehalt des Trinkwassers in deinem Wohnort herausfinden, indem du dein lokales Versorgungsunternehmen kontaktierst.

Für wen ist Salz mit Folsäure sinnvoll?

Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, ist ein essentieller Nährstoff, der bei vielen wichtigen Wachstums- und Entwicklungsprozessen im Körper zum Einsatz kommt. Obwohl man seinen täglichen Bedarf an Folsäure durch eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Vollkornprodukten decken kann, erreicht ein Großteil der Menschen nicht die empfohlene Menge. Laut Verbraucherzentrale erhöht eine zu geringe Zufuhr die Wahrscheinlichkeit für eine Unterversorgung, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann.

Als Antwort darauf gibt es seit 2003 angereichertes Salz auf dem Markt, das neben Jod und Fluorid auch Folsäure enthält. Diese Art von Salz hat eine gelbliche Färbung und ist besonders praktisch für Menschen, die es schwierig finden, ihren täglichen Bedarf an Folsäure durch Ernährung allein zu decken. Wenn man angereichertes Salz mit Folsäure verwendet, sollte man jedoch darauf achten, nicht zu viel davon zu konsumieren und weitere angereicherte Produkte oder Nahrungsergänzungsmittel zu vermeiden.

Woraus besteht Speisesalz?

Salz ist chemisch gesehen Natriumchlorid, eine Verbindung aus Natrium und Chlorid. 2,5 Gramm Salz enthalten ein Gramm Natrium. Im menschlichen Körper spielt Salz eine lebenswichtige Rolle im Stoffwechsel. Auch in der Lebensmittelproduktion ist es unverzichtbar, da es Wasser bindet und somit eine konservierende Wirkung hat.

Aber was unterscheidet Steinsalz vom exotisch klingenden Himalayasalz oder dem feinen Fleur de Sel? Der größte Unterschied liegt in der Größe der Salzkristalle, die unser Geschmacksempfinden beeinflussen. Ob das Salz aus dem Himalaya oder dem Iran stammt und eine exotische Farbe hat, spielt dabei keine große Rolle, denn die meisten Salzsorten bestehen zu mehr als 97 Prozent aus Natriumchlorid, abzüglich ihres natürlichen Wasseranteils.

Meersalz hat einen intensiveren Geschmack als Speisesalz, aber ist es auch gesünder? (Symbolbild: Getty Images)
Meersalz hat einen intensiveren Geschmack als Speisesalz, aber ist es auch gesünder? (Symbolbild: Getty Images)

Was ist Meersalz?

Laut dem Bundeszentrum für Ernährung besteht Meersalz zu etwa 98 Prozent aus Natriumchlorid und enthält geringe Mengen an weiteren Mineralstoffen, die für die Ernährung jedoch vernachlässigbar sind. Meersalz wird durch Trocknung von Meerwasser in Salzgärten mithilfe von Sonnenwärme und Wind gewonnen. Es kann auch ein Nebenprodukt bei der Meerwasserentsalzung sein, bei der Verfahren wie Umkehrosmose oder Mehrstufenverdampfung zum Einsatz kommen.

Ist Meersalz gesünder als Speisesalz?

In den letzten Jahren hat Meersalz aufgrund seiner groben Textur sowie seines intensiveren Geschmacks an Beliebtheit in Restaurants und Supermärkten gewonnen, besonders bei einigen Köchen. Doch ist es gesünder als Speisesalz? Fakt ist: Je gröber das Salz, desto weniger Natriumchlorid (Kochsalz) enthält es. Im Vergleich dazu ist in billigem Tafelsalz viel mehr davon enthalten. Das grobe Meersalz hingegen enthält einen höheren Rest-Feuchtigkeitsgehalt, klumpt deshalb auch leichter als feines Kochsalz.

Salz ist das, was einem Gericht oft den letzten Kick verpasst. Doch eine Sache solltest du immer im Hinterkopf behalten: Laut der Südtiroler Herzstiftung enthalten Tafelsalz und die meisten Meersalze etwa 40 Gewichtsprozent Natrium. Das ist ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass zu viel Natrium schlecht für unseren Körper sein kann. Wenn du also darauf achten möchtest, wie viel Natrium du zu dir nimmst, solltest du koscheres Salz oder einige Meersalzsorten in Betracht ziehen, die größere Kristalle haben und somit weniger Natrium nach Volumen enthalten.

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Ein Teelöffel Kochsalz hat etwa 2.300 Milligramm Natrium, aber ein Teelöffel Meersalz oder koscheres Salz kann weniger Natrium enthalten, einfach weil weniger Kristalle auf den Löffel passen. Einige Meersalzsorten werben damit, weniger Natrium als Tafelsalz zu enthalten. Du solltest jedoch immer das Nährwertangaben-Etikett überprüfen, um zu sehen, wie viel Natrium tatsächlich enthalten ist.

Meersalz hat im Vergleich zu herkömmlichem Kochsalz in der Regel keinen besonderen gesundheitlichen Vorteil. Obwohl Meersalz geringe Mengen an Spurenelementen enthält, können diese auch durch den Verzehr anderer gesunder Lebensmittel aufgenommen werden. Außerdem enthält Meersalz in der Regel weniger Jod als Kochsalz, dem Jod hinzugefügt wird, um Schilddrüsenerkrankungen vorzubeugen.

Was ist Steinsalz?

Steinsalz wird hauptsächlich in der Industrie eingesetzt, aber auch als Speisesalz in verschiedenen Feinheitsstufen angeboten. Es wird durch bergmännische Verfahren aus Steinsalzvorkommen abgebaut, die sich vor Millionen Jahren durch das Verdunsten von Meeren gebildet haben. Die Lagerstätten befinden sich in einer Tiefe von 70 bis 1.000 Metern und das feste Salz wird nach dem Abbau zerkleinert, gesiebt und aufbereitet.

Was sind Gewürz- und Kräutersalze?

Diese Salze enthalten im Schnitt zwischen 40 und 85 Prozent Kochsalz und werden mit mindestens 15 Prozent Gewürzen oder Kräutern angereichert. Knoblauchsalz hat einen geringeren Gewürzanteil als die anderen. Je nach Zutaten oder Zweck werden sie als "Gewürzsalz für Tomaten/Mozzarella", "Gewürzsalz für Brathähnchen" oder einfach "Knoblauchsalz" bezeichnet. Einige Aromasalze haben sogar Gewürze durch Gewürzaromen ersetzt.

Was sind Gourmet-Salze?

Salz gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Variationen. Hast du schon mal von Murray River Salt gehört? Das Salz wird aus dem salzigen Wasser des Murray Rivers in Australien gewonnen und hat eine total schicke rosé- bis pfirsichfarbene Farbe. Und dann gibt's noch Bambussalz aus Korea, das in Bambusrohren ein- bis neunmal gebrannt wird. Das gibt dem Meersalz eine ganz besondere Note.

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Dänisches Rauchsalz hingegen wird kalt geräuchert und kommt aus dem Toten Meer - und wird in Dänemark hergestellt. Wenn du auf der Suche nach etwas Besonderem bist, probiere doch mal Fleur de Sel. Das exklusive Salz wird von Hand an heißen und windstillen Tagen abgeschöpft.

Hawaiianisches Salz gibt's in verschiedenen Farben und Himalayasalz kommt aus dem Fuß des Himalayas, obwohl es oft in Zentral-Pakistan abgebaut wird. Inka Sonnensalz wird in Peru aus salzhaltigen Quellen gewonnen und an der Sonne getrocknet, genau wie Ozeansalz aus einer Bucht in Indien. Wenn du auf der Suche nach Salz mit extra Mineralstoffen bist, solltest du Ursalz probieren - es wird aus zermahlenem Steinsalz aus mitteleuropäischen Bergwerken gewonnen und ist unbehandelt. Der große Nachteil fast aller Gourmet-Salze: Sie enthalten leider kein Jod.

Was tun bei klumpigem Salz?

Salz zieht Feuchtigkeit aus der Luft an, was dazu führen kann, dass die Salzkristalle verklumpen und das Salz nicht mehr richtig durch den Salzstreuer rieselt. Deshalb werden dem Salz oft Rieselhilfen zugesetzt, um dies zu vermeiden. Diese Rieselhilfen sind bindende Substanzen, die das Salz trocken halten und eine gleichmäßige Rieselbarkeit gewährleisten. Sie können aus verschiedenen Stoffen bestehen, wie z.B. Calciumcarbonat oder Magnesiumcarbonat.

Wenn du auf der Suche nach Salz ohne Rieselhilfen bist, dann wirst du vor allem in Bioläden fündig. Wenn du dieses Salz dann in deinem Salzstreuer verwenden möchtest, kannst du einfach ein paar trockene Reiskörner hinzufügen. Diese absorbieren die Feuchtigkeit und passen nicht durch die Löcher des Streuers. So hast du immer frisches, klumpenfreies Salz zur Hand!

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