Zierapfel: Kann man die Früchte essen?
Manche Zieräpfel sehen nicht nur gut aus, sie sind auch schmackhaft. Sie können Sie sogar zu Gelee oder Schnaps weiterverarbeiten. Lesen Sie, welche Sorten sich dazu eignen.
Zieräpfel sehen aus wie die Miniaturausgabe von Kulturäpfeln. Geschmacklich aber sind sie in der Regel nicht mit ihnen vergleichbar. Zieräpfel sind zwar nicht giftig, doch nicht alle sind ein Genuss.
Wuchs: Hübscher Kleinbaum für den Ziergarten
Wenn Sie Äpfel ernten und essen möchten, pflanzen Sie am besten einen echten Apfelbaum an, der Kulturäpfel trägt. Denn Zieräpfel sind in erster Linie hübsche Gehölze, die einen hohen Zierwert haben, aber nicht für den Verzehr gedacht sind.
Zieräpfel haben sehr viel zu bieten. Sie verzaubern im Frühling mit ihrer üppigen Blütenpracht. Im Herbst verfärben sich die Blätter und sorgen für schöne Farbtupfer. Die Früchte bleiben lange am Baum und dienen der heimischen Vogel- und Kleintierwelt als Nahrungsquelle.
Sie können Zieräpfel im Beet mit Frühlingsblühern wie Tulpen und Narzissen unterpflanzen und zusätzlich Stauden wie Vergissmeinnicht, Storchschnabel, Phlox, Astern oder Schafgarbe kombinieren. Wählen Sie Stauden aus, die die halbschattigen bis schattigen Verhältnisse unter einem Zierapfel vertragen. Auch mit attraktiven Gehölzpartnern wie Flieder (Syringa), Ahorn (Acer) und Judasbäumen (Cercis) macht sich der Zierapfel gut.
Groß in der Zierde, klein im Geschmack
Viele Zieräpfel schmecken nicht gut. Sie sind zwar genießbar, aber lecker sind sie nicht. Als Faustregel gilt: Je kleiner der Zierapfel, desto fester das Fruchtfleisch und desto herber der Geschmack. Probieren Sie einmal einen Zierapfel, der nicht größer als eine Kirsche oder Walnuss ist. Sie werden ihn vermutlich ausspucken, weil er so unangenehm schmeckt.
Gibt es auch schmackhafte Zieräpfel?
Ja, tatsächlich gibt es einige Sorten, die recht gut schmecken. Zu den empfehlenswerten Zierapfel-Sorten gehören diese:
‘John Downie’: Diese Sorte entwickeln hübsche, gelb-orange bis rot gemusterte Äpfel, deren Geschmack leicht säuerlich ausfällt.
‘Eleyi’: Der Zierapfel dieses Baums kommt ebenfalls mit einem leicht säuerlichen bis fruchtig-erfrischenden Geschmack und er ist weinrot gefärbt.
‘Butterball’: Etwas süßlicher schmeckt der Apfel der Sorte ‘Butterball’. Die Früchte sind gelb mit rot gefärbten Bereichen.
‘Golden Hornet’: Die grünen Früchte sind dezent rot überhaucht und schmecken leicht fruchtig bis säuerlich.
Entscheiden Sie sich für einen Zierapfel, egal ob seine Früchte genießbar sind oder nicht, dürfen Sie sich auf eine üppige Blüte freuen. Der ökologische Wert ist hoch, denn die Blüten bieten viel Nektar und ziehen zahllose Bienen und andere Insekten an. Die Äpfel sind später im Jahr dann eine willkommene Nahrungsquelle für Gartenvögel und andere Kleintiere.
Was tun mit dem Zierapfel?
Die genießbaren Zieräpfel der oben vorgestellten Sorten können Sie in der Küche weiterverarbeiten. Besonders beliebt ist die Weiterverarbeitung zu Gelee, Konfitüre, Most, Kompott, Apfelwein oder Schnaps.
Drei Rezept-Tipps
Pflücken Sie die reifen Früchte vom Baum und probieren Sie diese Rezepte aus.
Konfitüre: Schälen und zerkleinern Sie ein Kilogramm Früchte und mischen diese mit 400 Gramm Zucker. Schmecken Sie die Mischung mit Zitrone, Ingwer und Zimt ab. Wenn Sie mögen, ergänzen Sie ein bis zwei Teelöffel Rum. Kochen Sie alles auf und pürieren Sie es anschließend.
Schnaps: Gießen Sie 500 Gramm zerkleinerte Äpfel mit ein Liter Korn oder Obstbrand auf. Geben Sie Kandiszucker nach Geschmack hinzu und lassen die Mischung zwei bis drei Wochen ziehen. Gießen Sie alles durch ein engmaschiges Sieb ab und füllen die Flüssigkeit in kleine Fläschchen.
Gelee: Schneiden Sie 500 Gramm Zieräpfel sowie ein bis zwei Orangen klein. Geben Sie 300 Gramm Gelierzucker hinzu und schmecken die Mixtur mit Kardamom, Zimt und Nelken ab. Kochen Sie alles ein und gießen Sie die Flüssigkeit durch ein Tuch oder enges Sieb in Gläser ab.
Bees & Trees: Zierapfel für Bienen pflanzen
Der Zierapfel ist nicht nur für Vögel, sondern auch für Bienen eine wertvolle Nahrungspflanze. In unserer Podcast-Sonderfolge "Bees & Trees" stellen Karina Dinser-Nennstiel und Dieke van Dieken die besten und wertvollsten Blütengehölze für Bienen vor. Welche Bäume sind gute Futterquellen für Bienen, aber klein genug für den Garten? Wie kann man blühende Bäume und Sträucher in seinem Garten sinnvoll einsetzen? Und worauf muss man achten, wenn man Bäume für Bienen pflanzen will? All das und mehr hören Sie in "Grünstadtmenschen – der Gartenpodcast".