Zu pornografisch: Frau wegen Gebäck verhaftet

In Ägypten wurde eine Frau festgenommen, deren Gebäck den Behörden vor Ort zu freizügig war. Die mit Penissen und Unterwäsche dekorierten Teilchen waren auf einer Party in Kairo gereicht worden und hatten dann in den sozialen Netzwerken die Runde gemacht.

Dieses Gebäck entspricht wohl der "öffentlichen Moral" Ägyptens. (Bild: Getty Images)
Dieses Gebäck entspricht wohl der "öffentlichen Moral" Ägyptens. (Bild: Getty Images)

Während sich die Gäste einer Geburtstagsparty in Kairo zunächst noch über die schlüpfrigen Köstlichkeiten amüsiert haben dürften, wurden sie für die Frau, die sie zu verantworten hatte, durchaus gefährlich. Laut einem Bericht der britischen Nachrichtenwebsite "The Guardian" wurde die Chefin einer Konditorei festgenommen, die ihre Backwerke mit Penissen und Unterwäsche verziert hatte.

Maßstab ist die "öffentliche Moral"

Aufgeflogen war das Ganze, nachdem Gäste der in einem Sportclub abgehaltenen Veranstaltung Bilder der frivolen Naschereien in den sozialen Medien gepostet hatten. Der Vorwurf der Behörden: Das Dekor der Gebäckstücke verstoße gegen die öffentliche Moral. Die staatliche ägyptische Zeitung "Al Ahram" nannte die kleinen Kuchen "unanständig" und "unmoralisch".

Für die Beschuldigte ging der Fall noch glimpflich aus

Die Chefin der Konditorei bestritt, die anzüglichen Partyhäppchen gefertigt zu haben und wurde wieder freigelassen, nachdem sie eine Geldstrafe von umgerechnet mehreren Hundert Euro bezahlt hatte. Im Hinblick auf ähnliche Fälle hat sie damit sogar noch Glück gehabt.

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Tanzende Influencerinnen sitzen für Jahre hinter Gittern

In Ägypten kommt es immer wieder zu Verurteilungen von Frauen, die des Verstoßes gegen die öffentliche Moral beschuldigt und kriminalisiert werden. Gerade Frauen, die in den sozialen Medien Fotos oder Videos posten, sind gefährdet. So wurde 2020 eine junge Influencerin namens Manar Sama zu drei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie sich in einem bauchfreien Top, mit offenem Haar und mit geschminkten Lippen beim Tanzen gefilmt und das Video anschließend bei TikTok gepostet hatte. Anderen Frauen erging es ähnlich, wobei die Gerichte die Urteile stets mit einem nicht näher definierten Verstoß gegen die öffentliche Moral und die Werte der Familie begründeten.

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