Zwölf Stars, die sich gegen Sexismus auf dem Roten Teppich wehren

Weibliche Stars werden andauernd mit denselben albernen Fragen bombardiert, sobald sie den Roten Teppich betreten. Den Reportern auf dem Roten Teppich, die in der Regel mit „Welchen Designer trägst du?“ beginnen und dann zu anderen banalen Themen wie Diäten und Selbstbräuner überleiten, wurde vorgeworfen, für ihre Interviews an einem überholten Skript festzuhalten.

Selbstverständlich erhalten ihre männlichen Co-Stars ernsthaftere Fragen über die Vorbereitungen zu den Rollen und Probleme, die durch ihre jeweiligen Filme in den Fokus gerückt werden. Während viele Menschen argumentieren, dass Frauenmode von Natur aus interessanter ist als die Outfits der Männer (die für gewöhnlich aus einem normalen Anzug bestehen) und daher ein Gesprächsthema sein sollte, sind andere der Ansicht, dass relevantere Themen wie Rasse oder Feminismus im Vordergrund stehen sollten.

2014 startete das Representation Project die #AskHerMore Bewegung. Mit Unterstützerinnen wie Reese Witherspoon hielt es Journalisten dazu an, Frauen und Männern auf dem Roten Teppich dieselben intelligenten Fragen zu stellen. Beispiel: Taylor Schilling von Orange Is the New Black wurde gefragt: „Wie viele Handtaschen standen dir zur Wahl?“, anstatt über das Haftsystem zu sprechen, um das sich die Netflix-Serie dreht.

„Es ist nichts falsch daran, Mode zu lieben und sich dafür zu interessieren, was [Stars] tragen“, erzählte Cristina Escobar, PR-Chefin des Representation Project ThinkProgress. „Aber das Problem ist, dass es das einzige ist, worüber wir mit Frauen sprechen. Männer werden als Ganzes betrachtet. Man befragt sie zu ihren Interessen und ihren Leidenschaften oder wie es sich angefühlt hat, einen bestimmten Film zu machen. Das verstärkt die Botschaft, dass Frauen für ihre Jugend und ihr Aussehen geschätzt werden, während Männer für ihre Leistungen geschätzt werden.“

Der Hashtag nahm im Lauf der vergangenen Jahren Momentum auf. Und zwar so stark, dass bei den Golden Globes 2017 30 der 41 Stars, die vom E!-„Dream Team“ Ryan Seacrest und Giuliana Rancic interviewt wurden, vor der Outfit-Frage zu anderen Themen befragt wurden.

Allerdings lassen die anderen Fragen noch immer sehr zu wünschen übrig. Viola Davis wurde gefragt, wie sie es geschafft hatte, sich für Fences so viel Text zu merken. Sie wurde nicht dazu befragt, wie es war, eine afro-amerikanische Geschichte auf die Leinwand zu bringen.

L’Oreal startete 2016 eine weitere Hashtag-Kampagne, um genau diesem Phänomen entgegenzuwirken. #WorthSaying ermutigte viele Stars dazu, auf Twitter Themen zu posten, zu denen sie auf dem Roten Teppich befragt werden wollten. Julianne Moore nannte Frauen in der Politik, während Zoe Saldana vorschlug, Geschlechterrollen zu diskutieren und alte Klischees über Bord zu werfen.

Zum Glück löste dieser offene Diskurs eine ernsthafte Gegenbewegung auf dem Roten Teppich aus. Schauspielerinnen wie Cate Blanchett und Amy Schumer konterten auf die Frage zu ihrer Kleiderwahl mit sarkastischen Bemerkungen, während Julia Roberts und Evan Rachel Wood sich für Outfits entschieden, die ihren Protest zum Ausdruck brachten.

Anlässlich des Internationalen Weltfrauentags werfen wir einen Blick zurück auf all die denkwürden (und extrem peinlichen) Momente, bei denen die Schauspielerinnen sich für die Gleichstellung einsetzten.

Lauren Sharkey
Yahoo Style UK