13 Flugzeuge, die Geschichte schrieben

Die Concorde war der unbestrittene Star unter den Verkehrsflugzeugen, von dem aber nur 20 Exemplare gebaut wurden. (Bild: Senohrabek/Shutterstock)
Die Concorde war der unbestrittene Star unter den Verkehrsflugzeugen, von dem aber nur 20 Exemplare gebaut wurden. (Bild: Senohrabek/Shutterstock)

Von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Reisebeschränkungen bis hin zur aktuellen Debatte um Klimakompensationen beim Fliegen: Die Luftfahrt hat ein paar turbulente Jahre hinter sich. Doch das ist nur eines von vielen Kapiteln in der Geschichte der Branche. Sie hat schon manches erlebt, vom Turbojet bis zum Aufstieg und Fall der Überschallflugzeuge. Hier sind ein paar der einflussreichsten und wichtigsten Verkehrsflugzeuge, die je durch die Lüfte flogen.

Adaptiert von Ute Eberle und Sandra Schröpfer

1910er: Benoist XIV

<p>Public Domain via Florida Memory</p>
Public Domain via Florida Memor

Dieses eher bescheiden aussehende Flugboot unternahm den ersten Linienflug der Welt. Entworfen von Thomas W. Benoist, flog die Benoist XIV im Januar 1914 erstmals von der Stadt St. Petersburg in Florida nach Tampa und war eines von zwei Flugzeugen der St. Petersburg-Tampa Airboat Line.

1910er: Benoist XIV

<p>Aviation History Collection/Alamy Stock Photo</p>
Aviation History Collection/Alamy Stock Phot

Nach diesem ersten Flug über die Tampa Bay pendelte die Fluggesellschaft weiterhin zwischen den beiden Städten hin und her und berechnete Passagiere fünf Dollar (entspricht einem heutigen Geldwert von umgerechnet rund 140 Euro) für die 23-minütige Reise. Doch das Flugzeug war so klein, dass jeweils nur ein einziger Passagier Platz hatte, der direkt neben dem Piloten sitzen musste. Das machte die Sache schnell zu einem Verlustgeschäft.

1910er: Benoist XIV

<p>Public Domain via Florida Memory</p>
Public Domain via Florida Memor

Die Benoist XIV beförderte 1.205 Passagiere innerhalb von drei Monaten, bevor die Fluggesellschaft ihren Betrieb einstellte, und das Flugboot zu einem Spielzeug der Reichen wurde. 1984 wurde eine dieser Maschinen anlässlich des 70. Jahrestags ihres ersten Flugs nachgebaut. Sie ist heute im St. Petersburger Geschichtsmuseum ausgestellt.

1910er: Handley Page H.P.42

<p>Hulton Archive/Getty Images</p>
Hulton Archive/Getty Image

Zwar wurden nur vier Stück von diesem viermotorigen Doppeldecker gebaut, doch sein Einfluss auf die kommerzielle Luftfahrt war dennoch enorm, insbesondere in Großbritannien. Das Flugzeug wurde von Handley Page entworfen und war das bis dahin größte jemals gebaute Doppeldeckerflugzeug. Die Air Transport and Travel Limited (aus der später Imperial Airways und dann British Airways hervorgingen) kaufte es und der erste Flug führte 1919 von London nach Paris. An Bord war damals nur ein einziger Passagier – ein Zeitungsreporter.

1910er: Handley Page H.P.42

<p>Fox Photos/Hulton Archive/Getty Images</p>
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Für Imperial Airways war die Handley Page H.P.42 ein erster großer Erfolg, da sie so gebaut war, dass sie keine speziell präparierten Start- und Landebahnen benötigte. Damit konnte sie nicht nur von den Graspisten des Flughafens Croydon (nahe London) abfliegen, sondern auch vergleichsweise einfach und sicher in afrikanischen und asiatischen Wüstengebieten landen. Dies führte zur Einrichtung von Langstreckenflügen und zur Schaffung zahlreicher kleiner Flughäfen in Afrika, von denen viele bis heute in Betrieb sind. Hier ist das Flugzeug 1934 in Pakistan zu sehen.

1910er: Handley Page H.P.42

<p>Hulton Archive/Getty Images</p>
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Das Flugzeug war die Domäne der Elite: Hochrangige Beamte und wohlhabende Geschäftsleute genossen den Luxusservice von Imperial Airways, zu dem Sieben-Gänge-Menüs, plüschig-weiche Teppiche und eine Stehbar gehörten. Leider wurden alle HPs zerstört – einige während des Zweiten Weltkriegs, als die Flugzeuge für die britischen Luftstreitkräfte der Royal Air Force eingezogen wurden –, so dass nur noch Archivfotos an sie erinnern.

1930er: De Havilland DH.89 Dragon Rapide

<p>Picture Post/Hulton Archive/Getty Images</p>
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Die 1934 auf den Markt gebrachte De Havilland Dragon Rapide wurde für regionale und unabhängige Fluglinien sofort zum Hit. Insgesamt wurden gut 700 Exemplare dieser Maschinen gefertigt und weltweit verkauft. In dem aus Sperrholz gebauten Flugzeug konnten sechs bis acht Passagiere sitzen. Spätere Modelle hatten eine Heizung in der Kabine, größere Fenster und gepolsterte Sitze.

1930er: De Havilland DH.89 Dragon Rapide

<p>Filo boy1/Wikimedia/CC BY-SA 4.0</p>
Filo boy1/Wikimedia/CC BY-SA 4.

Weil es im Unterhalt kostengünstig war und mit nur einem Piloten auskam, führte das Flugzeug sogar zur Gründung der ersten Billigfluglinie (relativ gesehen): Hillman's Airways (die später Teil von British Airways wurde). Neben zwei De-Havilland-Maschinen für Inlandsflüge konnte die Fluggesellschaft mit der De Havilland Dragon eine internationale Route zwischen Romford (nahe London) und Paris-Le Bourget aufbauen.

1930er: De Havilland DH.89 Dragon Rapide

<p>Classic Wings/Facebook</p>
Classic Wings/Faceboo

Dank des britischen Unternehmens Classic Wings, das Rundflüge über London/Cambridge und Cambridge/Ely/Newmarket anbietet, kann man bis heute einen Flug in einer Dragon Rapide erleben. Die Firma betreibt zwei dieser Flugzeuge, die nach modernen Vorgaben restauriert wurden. Im Preis ab 99 Pfund (ab 115 Euro) ist der Eintritt ins Imperial War Museum in Duxford enthalten.

1930er: Douglas DC-3

<p>Museum of Flight/CORBIS/Corbis via Getty Images</p>
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Die Douglas DC-3, die zuerst Mitte der 1930er Jahre abhob, wurde zu einer tragenden Säule für viele etablierte Fluggesellschaften. Noch heute werden rund 170 dieser Flugzeuge im Passagier- oder Frachtflugverkehr eingesetzt. Die Douglas DC-3 revolutionierte den kommerziellen Linienverkehr, denn sie war eines der ersten Flugzeuge mit einziehbarem Fahrwerk und dazu das erste, bei dem schon alleine der Passagierbetrieb profitabel war.

1930er: Douglas DC-3

<p>-/AFP via Getty Images</p>
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Das vom US-Hersteller Douglas Aircraft Company gebaute Flugzeug startete erstmals am 17. Dezember 1935 vom Clover Field in Santa Monica, Kalifornien, und machte in der Folge den Transkontinentalverkehr in Amerika populär. Sie brauchte nur 15 Stunden, um – mit drei Tankstopps – von einer US-Küste zur anderen zu fliegen. Bis zum Produktionsstopp im Jahr 1945 wurden geschätzt 13.000 Flugzeuge dieses Typs gebaut.

1930er: Douglas DC-3

<p>Hulton-Deutsch/Hulton-Deutsch Collection/Corbis via Getty Images</p>
Hulton-Deutsch/Hulton-Deutsch Collection/Corbis via Getty Image

Die Innenausstattung ähnelte den heutigen Verkehrsflugzeugen, aber der Service an Bord ging weit über das hinaus, was wir dieser Tage gewohnt sind. In einer Ära, in der Flugreisen noch glamourös waren, bekamen die Passagiere an Bord der Douglas DC-3 Cocktails und Steaks serviert. Nach dem Erreichen der Reiseflughöhe schlenderten oft die Piloten durch die Kabine, um mit den Reisenden zu plaudern. Und auf Nachtflügen gab es Kojen, die mit Vorhängen abgetrennt wurden, und Federbetten und Matratzen enthielten.

1940er: de Havilland Comet

<p>Central Press/Hulton Archive/Getty Images</p>
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Die aus Großbritannien stammende de Havilland Comet war das erste kommerzielle Düsenflugzeug der Welt. Die Maschine wurde in den späten 1940er-Jahren entwickelt und ging 1952 in den kommerziellen Betrieb. Die erste Maschine startete vom Flughafen London (später London Heathrow) und flog 36 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder nach Rom. Doch das war nur die erste Station – danach ging es weiter nach Johannesburg, Südafrika.

1940er: de Havilland Comet

<p>Bert Hardy/Picture Post/Hulton Archive/Getty Images</p>
Bert Hardy/Picture Post/Hulton Archive/Getty Image

Die meisten Flugzeuge der damaligen Zeit hatten noch keine Druckkabine und mussten deshalb niedrig fliegen. Das hieß: Durch Schlechtwetterfronten hindurch statt darüber hinweg, was häufig unangenehm war. Verglichen damit war die de Havilland Comet ein Traum. Mit ihrer Druckkabine konnte sie auf eine Höhe von bis zu 12,1 km steigen und die Passagiere aus ihren großen Fenstern (relativ) ungestört auf die Wolken unter ihnen blicken.

1940er: de Havilland Comet

<p>Central Press/Hulton Archive/Getty Images</p>
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Nach ihrem vielversprechenden Start ruinierten tragischerweise drei schwere Unfälle im ersten Betriebsjahr – darunter zwei, bei denen sämtliche Menschen an Bord starben – den Ruf der de Havilland Comet in der Luftfahrtindustrie. In den Folgejahren kamen neue Comet-Modelle auf den Markt, aber die Verkaufszahlen konnten sich nie wieder völlig erholen, zumal nachdem Boeing mit der 707 seinen ersten Düsenjet auf den Markt brachte. 1997 flog die Comet ihren letzten Flug.

1950er: Sud Aviation Caravelle

<p>George Stroud/Express/Hulton Archive/Getty Images</p>
George Stroud/Express/Hulton Archive/Getty Image

Die Sud Aviation Caravelle mag nicht bahnbrechend wirken, aber an dem Flugzeug ist mehr dran als die seltsamen dreieckigen Fenster. Sie war der erste Düsenjet, der speziell für den Kurz- und Mittelstreckenmarkt produziert wurde. Entwickelt wurde sie vom französischen Flugzeughersteller SNCASE, wobei unter anderem Elemente der britischen de Havilland Comet eingesetzt wurden. Die Produktion lief in den frühen 1950er-Jahren an, und bis 1957 hatten sowohl Air France als auch die skandinavische Fluggesellschaft SAS ihre ersten Caravelles bestellt.

1950er: Sud Aviation Caravelle

<p>Old-Time Images/Alamy Stock Photo</p>
Old-Time Images/Alamy Stock Phot

Der erste kommerzielle Flug fand 1959 für SAS statt, und der Jet wurde zu einem der weltweit erfolgreichsten in dieser frühen Klasse von Düsenflugzeugen. Fluggesellschaften aus ganz Europa, dem Nahen Osten, den USA und Asien setzten ihn ein. In ihren Anfangstagen fast konkurrenzlos, verkauften sich innerhalb der ersten vier Jahre nach Markteinführung 172 dieser Maschinen.

1950er: Sud Aviation Caravelle

<p>-/AFP via Getty Images</p>
-/AFP via Getty Image

Die erste Caravelle hatte Kapazität für 90 bis 99 Passagiere. In späteren Modellen, die von Fluggesellschaften wie Air France, Lufthansa, United Airlines, SAS und Thai Airways eingesetzt wurden, waren es dann bis zu 131 Passagiere. Das Flugzeug wurde 2005 ausgemustert. Mehrere Exemplare sind auf Flugplätzen und in Museen in Europa, Nordamerika und Afrika ausgestellt.

1960er: Concorde

<p>Bettmann/Contributor via Getty Images</p>
Bettmann/Contributor via Getty Image

Die Concorde war der unbestrittene Star unter den Verkehrsflugzeugen und ein Gemeinschaftsprojekt britischer und französischer Flugzeugbauer, die den Traum vom Überschallflug Wirklichkeit werden ließen. 1969 auf den Markt gebracht, flog die Concorde schneller als der Schall und brauchte nur dreieinhalb Stunden von London nach New York. (Der Transatlantikrekord der Concorde lag sogar bei nur zwei Stunden und 52 Minuten.) Nur 20 Maschinen wurden von diesem bahnbrechenden Flugzeug gebaut. Sie wurden alle entweder von British Airways oder Air France betrieben.

1960er: Concorde

<p>Jim Sugar/Corbis via Getty Images</p>
Jim Sugar/Corbis via Getty Image

Eine Schwierigkeit lag darin, geeignete Routen für das Flugzeug zu finden. Wegen des Knalls, den die Maschine erzeugte, wenn sie die Schallmauer durchbrach, durfte sie nicht über dicht besiedelte Gebiete fliegen, was den Einsatz des Flugzeugs weltweit behinderte. Die Passagiere im Flugzeuginneren merkten vom Durchbrechen der Schallmauer allerdings kaum etwas, da die Schockwellen nicht bis in die Kabine vordrangen. Stattdessen wurden die Reisenden mit Kaviar, Hummer und Perlhuhn verwöhnt, während sie mit einer Geschwindigkeit von 2.158 Kilometern pro Stunde durch die Luft flogen.

1960er: Concorde

<p>Senohrabek/Shutterstock</p>
Senohrabek/Shutterstoc

Dass die Concorde ihren Flugbetrieb einstellte, lag nicht an dem schrecklichen Unfall im Jahr 2000, als eine Air-France-Maschine kurz nach dem Start in Brand geriet und abstürzte. Das Aus für die Concorde kam letztlich vor allem durch die Kosten – es war unglaublich teuer das Flugzeug zu betreiben. Und den Preis für einmal nach New York und zurück für zwischen 4.500 und 11.000 Euro konnten sich nur wenige Menschen leisten. Etliche dieser Flugzeuge sind heute in Museen und an Flughäfen rund um den Globus zu sehen, wobei bestimmte Komponenten, wie Sitze, Gläser und sogar manche der Bremsen, versteigert wurden.

1960er: Boeing 747

<p>Fox Photos/Getty Images</p>
Fox Photos/Getty Image

Die Boeing 747 – auch oft als die Königin der Lüfte bezeichnet – ist das vielleicht bekannteste aller Verkehrsflugzeuge. Sie war das erste Flugzeug der Welt mit vier Turbinen im Antrieb und zwei Decks. Nach ihrem Premierenflug im Februar 1969 in Everett, US-Bundesstaat Washington, von einer neuen Startbahn auf dem Betriebsgelände ihres Herstellers entwickelte sie sich für die Fluggesellschaften zu einer der populärsten und erfolgreichsten Maschinen. Insbesondere die Größe des Flugzeugs – es war größer als jedes andere auf dem damaligen Markt – und seine wirtschaftliche Rentabilität machten es beliebt.

1960er: Boeing 747

<p>Oxford Science Archive/Print Collector/Getty Images</p>
Oxford Science Archive/Print Collector/Getty Image

Das Original unter den Jumbo-Jets hielt 37 Jahre lang den Rekord bei der Passagierkapazität und übertraf in seinen Anfangstagen jedes andere Verkehrsflugzeug auf dem Markt bei der Größe um mehr als das Doppelte. Schlagzeilen machte dieses gewaltige Meisterwerk in Sachen Industriedesigns etwa, als es das Space Shuttle „Endeavour“ 2012 auf seinem Rücken vom Kennedy Space Center in Florida nach Los Angeles, Kalifornien, transportierte.

1960er: Boeing 747

<p>Fox Photos/Getty Images</p>
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Trotz ihrer langjährigen Beliebtheit wurde die Produktion der Boeing 747 ab 2022 eingestellt und Fluggesellschaften haben sie bereits aus ihren Flotten ausgemustert. Das bahnbrechende Flugzeug hat bereits mehr als 3,5 Milliarden Menschen befördert – das entspricht knapp der Hälfte der Weltbevölkerung.

1980er: Airbus A320

<p>JEAN-PIERRE MULLER/AFP via Getty Images</p>
JEAN-PIERRE MULLER/AFP via Getty Image

Der A320 wurde Ende der 1980er-Jahre eingeführt und war der Versuch von Airbus, mit seinem großen Rivalen Boeing gleichzuziehen. Die Airbus-Maschine bot bedeutende technische Neuerungen und hat etwa eine Fly-by-Wire-Steuerung – ein System, bei dem die Steuerbewegungen, die der Pilot beispielsweise über den Knüppel oder Sidestick ausführt, nicht mehr manuell, sondern elektronisch über Sensoren weitergeleitet werden. Die Fly-by-Wire-Technologie wurde später auch in andere Airbus-Flugzeuge wie den A380 integriert.

1980er: Airbus A320

<p>Stockbym/Alamy Stock Photo</p>
Stockbym/Alamy Stock Phot

Der einreihige Zwei-Turbinen-Jet absolvierte 1987 seinen Erstflug und wurde sofort von Air France übernommen. In den darauffolgenden Jahrzehnten strömten Bestellungen von Fluggesellschaften aus aller Welt ein, und das Maschinen-Design wurde um Varianten wie den langgestreckten A321 und den zierlicheren A319 erweitert. Die A320neo-Version zeichnet sich durch einen um bis zu 30 Prozent geringeren Treibstoffverbrauch im Vergleich zur Vorgängergeneration aus und hat eine größere Flugreichweite von bis zu 900 Kilometern.

1980er: Airbus A320

<p>Markus Mainka/Shutterstock</p>
Markus Mainka/Shutterstoc

Mittlerweile ist Airbus mit Boeings 737 nicht nur gleichgezogen, sondern hat die Konkurrenz überholt, was die weltweite Beliebtheit als Verkehrsflugzeug angeht. Während Boeings 737 MAX nach den tödlichen Abstürzen von Lion Air und Ethiopian Airlines 2018 und 2019 sowie Vorfällen wie einer im Flug verlorenen Tür Anfang 2024 dauerhaft in der Krise steckt, haben die Bestellungen für die A320 jene für die 737 überholt.

1990er: Boeing 777

<p>John van Hasselt/Sygma via Getty Images</p>
John van Hasselt/Sygma via Getty Image

Die Boeing 777, das größte zweistrahlige Flugzeug der Welt, ist nicht nur wegen ihrer Größe etwas Besonderes. Sie kann mehr Passagiere transportieren als jedes andere Zwei-Turbinen-Flugzeug auf dem Markt (bis zu 451), gleichzeitig wurde sie als erstes Flugzeug der Welt vollständig mit einem computergestützten Design entwickelt.

1990er: Boeing 777

<p>Antoine GYORI/Sygma via Getty Images</p>
Antoine GYORI/Sygma via Getty Image

Die Maschine wurde in Absprache mit acht großen Fluggesellschaften, darunter United Airlines und Emirates, gebaut. Erstere führte den Premierenflug des Flugzeugs am 7. Juni 1995 durch und seither reißen die Bestellungen für dieses mittlerweile weit verbreitete Modell als auch seine Nachfolgemodelle, wie die 777X, nicht ab.

1990er: Boeing 777

<p>Skycolors/Shutterstock</p>
Skycolors/Shutterstoc

Eines der markantesten Merkmale der Triple Seven, wie sie inoffiziell genannt wird (deutsch „Dreifach-Sieben“), ist ihr großes Fahrwerk. Jede Achse hat einen Satz von sechs Reifen, die bis zu rund 30 Tonnen Belastung aushalten. Das Flugzeug hält zudem noch immer den Rekord für den längsten (nicht im Linienverkehr durchgeführten) Nonstop-Flug eines Verkehrsflugzeugs. Er wurde 2005 aufgestellt, als die 777 von Hongkong über die östliche Route nach London flog und dabei 21.633 Kilometer (13.422 Meilen) zurücklegte.

2000er: Airbus A380

<p>Airbus Industries/Newsmakers via Getty Images</p>
Airbus Industries/Newsmakers via Getty Image

Der Airbus A380 hat gleich mehrere Rekorde der Luftfahrt aufgestellt. Bekannt als Superjumbo ist die Maschine, die von 2007 bis 2021 an Airlines rund um den Globus ausgeliefert wurde, das größte Passagierflugzeug der Welt und kann auf zwei Decks bis zu 853 Passagiere auf einmal befördern. Der A380 ist das erste Verkehrsflugzeug, das nicht nur ein partielles, sondern ein komplettes Oberdeck als Passagierraum bietet. Voll beladen wiegt er beim Start so viel wie sieben Boeings 737.

2000er: Airbus A380

<p>Emirates</p>
Emirate

Mit seiner Größe macht der A380 den Flug für Passagiere wesentlich angenehmer. Das Flugzeug hat eine Bodenfläche von mehr als 465 Quadratmetern, und wer das Glück hatte in der ersten Klasse zu reisen, konnte sich auf ein vollwertiges Schlafzimmer mit weichen Matratzen und eigener Toilette freuen. Als erstes Flugzeug weltweit besaß der A380 darüber hinaus funktionierende Duschen.

2000er: Airbus A380

<p>David Varga/Shutterstock</p>
David Varga/Shutterstoc

Anfangs rissen sich die Fünf-Sterne-Fluggesellschaften wie Emirates und Singapore Airlines um den Superjumbo – letztere führte etwa den Erstflug des A380 durch und betrieb mehr A380-Maschinen als jede andere Fluggesellschaft der Welt. Auch bei den Passagieren war das Flugzeug überaus beliebt. Doch mit der Zeit galt der Jumbo als wirtschaftlich und ökologisch ineffizient. Auch zeigte sich, dass er den Betrieb an den Flughäfen behinderte, weil er beim Start derart viel Turbulenzen verursacht, dass nachfolgende Maschinen mehrere Minuten warten müssen, bevor sie selber starten können.

2000er: Airbus A380

<p>JOHANNES EISELE/AFP via Getty Images</p>
JOHANNES EISELE/AFP via Getty Image

Im Juli 2020 rollten im Airbus-Werk im französischen Toulouse die Bauteile für den letzten Airbus A380 unter großem Beifall der Mitarbeiter vom Band. Im Dezember 2021 wurde dieser an Emirates ausgeliefert. Zwar sind derzeit noch einige dieser Flugzeuge im Betrieb, doch Fans können sich bereits mit A380-Erinnerungsstücken einrichten, die nach der Ausmusterung der Flieger versteigert wurden.

2000er: Boeing 787

<p>Stephen Brashear/Getty Images</p>
Stephen Brashear/Getty Image

Der Prototyp der 787 von Boeing kam 2007 auf den Markt und erntete 50 Erstbestellungen von All Nippon Airways. Nachdem Boeing sein Sonic-Cruiser-Projekt eingestellt hatte (das als Konkurrenz für die Concorde gedacht gewesen war), richteten sich alle Kräfte darauf, ein Großraumflugzeug zu entwickeln, das vor allem effizient ist. Obwohl einige Entwicklungsprobleme bewirkten, dass manche Fluggesellschaften bereits gemachte Bestellungen wieder stornierten, war das Flugzeug erfolgreicher als der A380 und mauserte sich zur ersten Wahl unter den Langstreckenflugzeugen.

2000er: Boeing 787

<p>Stephen Brashear/Getty Images</p>
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Verschiedene Merkmale machen die 787, auch Dreamliner genannt, so besonders. Dank umfangreicher aerodynamischer Verbesserungen konnte die Treibstoffeffizienz um 20 Prozent gesteigert werden, was das Flugzeug in Verbindung mit einem leichten Rumpf und einem völlig neuen Flügeldesign unglaublich energie- und kosteneffizient macht. Es ist zudem das erste Verkehrsflugzeug, das hauptsächlich aus Verbundwerkstoffen gebaut wird – für den Rumpf werden mehrere große Röhren zusammengesetzt statt viele Aluminiumstücke tausendfach vernietet.

2000er: Boeing 787

<p>Llewellyn/Alamy Stock Photo</p>
Llewellyn/Alamy Stock Phot

Im Inneren bietet die 787 bis zu 336 Passagieren Platz, auf bis zu neun Sitzen pro Reihe entlang von zwei Gängen. Dank der Verbundwerkstoffbauweise hat das Flugzeug größere Fenster, bei denen die üblichen Kunststoff-Jalousien zudem durch intelligentes Glas ersetzt wurden, das fünf verschiedene Transparenzstufen bietet. Angeblich vermindert der Dreamliner auch den Jetlag, weil der Druck in der Kabine höher gehalten werden kann, ebenso die Luftfeuchtigkeit (15 statt der üblichen vier Prozent), was für Passagiere weniger belastend ist.

 

2020er: Airbus A330neo

<p>AIRBUS; ©Airbus SAS 2022 Alexandre Doumenjou - Master Films</p>
AIRBUS; ©Airbus SAS 2022 Alexandre Doumenjou - Master Film

Der aktuellen Debatte um Klimakompensationen und Nachhaltigkeit beim Fliegen begegnet Airbus mit seinem neuen Langstreckenflieger A330neo. Das Modell zählt zu den energieeffizientesten am Himmel und kann dabei auch noch weiter und schneller fliegen als Konkurrenzmodelle. Beim deutschen Ferienflieger Condor (im Bild) ist der A330neo nach eigenen Angaben mit einem Verbrauch von 2,1 Litern auf 100 Kilometern unterwegs. Dadurch würden 20 Prozent weniger CO₂-Emissionen als zuvor auf derselben Strecke entstehen.

2020er: Airbus A330neo

<p>Belga News Agency / Alamy Stock Photo</p>
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Sogenannte Sharklets (gebogene Flügelspitzen) an den Tragflächen und eine weitere Spannbreite (64 Meter) tragen zur verbesserten Aerodynamik des Flugzeugs bei. Neo, also neu, sind an dem Airbus auch die Triebwerke von Rolls Royce. Die zwei Trent-7000-Modelle sind besonders effizient und können mit nachhaltigen Flugkraftstoffen betrieben werden. An Bord eines A330neo finden je nach Airline 220 bis 300 Passagiere Platz. Ausgestattet ist der Flieger nach modernsten Maßstäben mit WLAN und größeren Handgepäckfächern. Auch soll es in der Kabine deutlicher leiser sein als zuvor.