40 Jahre P1: Eine Ausstellung im Haus der Kunst feiert die Institution des Münchner Nachtlebens
Ganz prominent wird, in dieser etwas ungewöhnlichen Ausstellung im Haus der Kunst, ein langjähriger Türsteher eines Clubs zitiert, Klaus Gunschmann heißt er, und er sagt: „Wenn im P1 ein junger Mann auf der Tanzfläche ausflippte und man dachte: Der sieht aus wie Mick Jagger. Dann war es Mick Jagger.“ Das P1 ist natürlich kein ganz normaler Club, es ist eine Institution des Münchner Nachtlebens, umwoben von Sagen und Legenden, und natürlich von ausreichend Prominenz.
Münchens legendärer Club: Das P1 feiert vierzigjähriges Jubiläum
Davon erzählt nun „Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1“, eine Ausstellung anlässlich des Jubiläums: von all den Events, oder zumindest einem Teil davon, welche das P1 seit seiner erfolgreichen Neueröffnung im Jahr 1984, und auch schon zuvor, durchlebt hat. Also, das erste Konzert von Whitney Houston vor europäischem Publikum zum Beispiel, eine Party für Tina Turner, bei der es falsche D-Mark-Scheine geregnet haben soll, oder sich die Band Queen auf der Terrasse zu einem Gruppenfoto versammelte.
Die Besucher*innen dieser Ausstellung dürfen dann übrigens selbst noch ein wenig beitragen, zur vierzigjährigen P1-Geschichte. Das Haus der Kunst – welches direkt neben dem Club liegt, am Englischen Garten – lädt sie ein, ihre persönlichen Erinnerungen und Club-Geschichten zu teilen; aus ihnen soll ein Magazin entstehen und veröffentlicht werden. Davon sollte es in München doch genügend geben, über manch legendäre Party kursieren immerhin eine Menge an Gerüchten: Über die Römer-Party zum Beispiel, auf der sich ein Student kurzerhand selbst an ein Kreuz gehängt haben soll. Oder die Facebook-Party, die der ehemalige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer veranstaltet hat.
Vor allem aber ist es, so schreibt es die Süddeutsche Zeitung zur Jubiläumsausstellung so schön, natürlich eine wunderbare Art, endlich mal ins P1 zu kommen: Für alle, die schon mal vor der Tür abgewiesen worden sind, weil sie die falsche Jeans trugen, oder die falsche Frisur, oder weil sie eben einfach nicht Mick Jagger oder Whitney Houston waren, oder ein ausweisbares Schickeria-Mitglied – für all diejenigen gibt es nun einen anderen Weg: den Weg durchs Museum.
Die Ausstellung „Glamour und Geschichte. 40 Jahre P1“ ist noch bis zum 23. Februar 2025 im Haus der Kunst zu sehen.