5 Tipps für respektvolle und gesunde Kommunikation während der Weihnachtsfeiertage
Die Weihnachtszeit gilt weit verbreitet als eine friedliche, besinnliche und harmonische Zeit. Doch gerade unterm Weihnachtsbaum kommt es regelmäßig zu Streitigkeiten. An den Feiertagen kommen Familien zusammen, die sich oft nur einmal im Jahr in dieser Konstellation begegnen. Dabei kommen alte Themen und Muster wieder hoch, und Spannungen durch Missverständnisse, unbedachte Fragen oder unterschiedliche Erwartungen sind keine Seltenheit. Was in solchen Momenten unerlässlich ist? Eine wertschätzende, bewusste Kommunikation. Maren Pauli, Head of B2B Didactics bei Babbel, erklärt in fünf Schritten, wie eine solche Sprache ein harmonisches und stressfreies Miteinander ermöglichen kann.
Tipps für ein gesundes Miteinander an Weihnachten
1. Aktiv Zuhören
Zeigt man echtes Interesse an den Aussagen des Gegenübers, kann das Spannungen abbauen und Missverständnisse verhindern. Eine Methode des aktiven Zuhörens ist, das Gehörte kurz zusammenzufassen, bevor man antwortet. Zum Beispiel: „Ich höre heraus, dass dir das Thema wichtig ist. Verstehe ich das richtig?“ oder „Ich sehe, dass du da leidenschaftlich denkst, meinst du damit …?“. Diese Technik zeigt Wertschätzung und sorgt dafür, dass sich der Gesprächspartner verstanden fühlt. Auch durch Gesten und Mimik kann man das aktive Zuhören unterstützen, z.B. durch Nicken und eine zugewandte Körpersprache.
2. Intime Fragen geschickt umleiten
Fast alle kennen das: Unangenehme Fragen von Familienangehörigen, die eigentlich viel zu intim sind. Um auf solche Fragen, etwa zum Liebesleben, Essgewohnheiten oder Jobsituation souverän zu reagieren, hilft es, das Thema freundlich und höflich umzulenken. Statt sich auf ein Gespräch einlassen zu müssen, kann man z.B. zurückfragen: „Interessiert dich dieses Thema besonders?“ oder eine positive Wertschätzung äußern und dann das Thema wechseln: „Lieb, dass du fragst. Ich erzähle ein anderes Mal gern mehr dazu.“ Falls nötig, kann man auch klar Grenzen setzen und offen kommunizieren, dass man dazu lieber nichts sagen möchte.
3. Gewaltfreie Kommunikation einsetzen
Gewaltfreie Kommunikation hilft, Aussagen möglichst neutral und lösungsorientiert zu formulieren, ohne Wertungen und Schuldzuweisungen. Pauschalisierungen wie „immer“ oder „nie“ werden am besten vermieden, da sie oft alte Konflikte anheizen. Stattdessen sollte man seine eigenen Gefühle kommunizieren. So könnte man statt „Immer bist du zu spät!“ sagen: „Heute bist du später gekommen, das hat mich traurig gemacht.“ Auch kann man sich auf konkrete Situationen beziehen: „Euer Streit jetzt ist schwer für mich, könnten wir vielleicht darüber sprechen, wenn es ruhiger ist?“ Anstatt von “Das regt mich total auf!“, könnte man sagen: „Ich merke, dass ich mich dabei unwohl fühle.“ Diese sanftere Ausdrucksweise vermeidet Eskalation und signalisiert zugleich, dass man authentisch ist.
4. Gefühle klar und respektvoll äußern
Wenn wir unsere Gefühle klar benennen – wie Freude, Trauer oder Frustration – und Vorwürfe vermeiden, bleiben Gespräche konstruktiv. Sätze wie „Ich bin traurig darüber“ sind klar und frei von Anschuldigungen, während Formulierungen wie „Ich bin enttäuscht“ oft unausgesprochene Vorwürfe transportieren. So kann ein ruhiger Austausch über Bedürfnisse und Wünsche entstehen, ohne das Gegenüber in eine Abwehrhaltung zu bringen.
Es kann übrigens auch hilfreich sein, entsprechende Wünsche und Gefühle schon vor dem Treffen zu adressieren, um möglichen Spannungen rechtzeitig entgegenzuwirken.
5. Positive Sprache bewusst einsetzen
Das Wort „aber“ lässt Aussagen oft negativ oder abwertend klingen. Wenn man „aber“ durch „gleichzeitig“ oder „und“ ersetzt, wirkt die Botschaft konstruktiver. Anstatt zu sagen: „Ich verstehe deine Ansicht, aber ich sehe das anders,“ könnte man formulieren: „Ich verstehe deinen Standpunkt und gleichzeitig sehe ich auch einige andere Aspekte.“ Diese kleine Änderung signalisiert Offenheit und Respekt für verschiedene Ansichten und unterstützt eine gesunde Diskussionskultur.