7 Winterschutz-Tipps für den Spätwinter

Winterschutz für Gemüsebeet mit einem Gartenvlies
Friedrich Strauss

Im Spätwinter wird es oft noch knackig kalt. Diese Winterschutz-Tipps sollten Sie deshalb unbedingt beachten, um Ihre Pflanzen gut durch den Winter zu bringen.

Im Spätwinter kann es noch ganz schön kalt werden. Scheint dazu die Sonne, werden die Pflanzen zum Wachsen anregt – eine gefährliche Kombination! Beachten Sie daher unbedingt diese Tipps zum Winterschutz.

1. Gartenvlies fürs Gemüsebeet

Unter einem Gartenvlies sind Radieschen, Salat, Möhren und andere kältefeste Arten bis -5 Grad Celsius ausreichend geschützt. Bei einer Beetbreite von 1,20 Metern hat sich eine Vliesbreite von 2,30 Metern bewährt. So bleibt genügend Raum, damit sich auch höhere Gemüse wie Porree, Kohl oder Mangold ungestört entwickeln können. Neben extra leichtem Gewebe (ca. 18 g/m²) ist auch dickeres Wintervlies erhältlich (ca. 50 g/m²). Dieses isoliert zwar besser, lässt aber weniger Licht durch und sollte im Gemüsebeet wegen der möglichen Nitratanreicherung nur kurzfristig eingesetzt werden.

2. Rosen vor Sonne schützen

Die kahlen Zweige von Topfrosen leiden unter starker Sonneneinstrahlung bei gleichzeitigem Frost. Stellen Sie sie in eine schattige Ecke oder verhüllen Sie ihre Zweige mit Sackleinen. Packen Sie die Kronen von Stammrosen, unabhängig von ihrer Stammhöhe, mit Sackleinen oder einem speziellen Winterschutzvlies ein. So kann im Spätwinter keine übermäßige Strahlung auf die Rosentriebe treffen. Ansonsten würde die Sonne die grünen Rosentriebe aktivieren, die dann besonders frostgefährdet sind. Außerdem schützen Sie mit der Umhüllung die empfindliche Veredlungsstelle. Wenn es stark schneit, sollten Sie Ihre Rosen von der Schneelast befreien. Äste von höheren Rosen, wie zum Beispiel Strauchrosen, können sonst abbrechen.

Winterschutz für Rosen mit Tannenreisig
MSG/Martin Staffler

3. Ziergräser: Aufbinden statt abschneiden

Ziergräser werden grundsätzlich erst im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten. Die trockenen Büschel wirken gerade bei Raureif ausgesprochen malerisch, außerdem schützen die trockenen, hohlen Halme den Wurzelbereich vor dem Durchfrieren. Binden Sie die Horste auf halber Höhe mit einer dicken Schnur locker zusammen, um zu verhindern, dass die Büschel durch nassen Neuschnee auseinander gedrückt werden oder der Wind die Stängel im Garten verstreut. Bei empfindlicheren Arten wie Pampasgras deckt man den Boden rundherum mit einer circa fünf Zentimeter hohen Schicht aus Laub oder Rindenhumus ab.

Damit Pampasgras den Winter unbeschadet übersteht, benötigt es den richtigen Winterschutz. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie's geht // CreativeUnit/Fabian Heckle
Damit Pampasgras den Winter unbeschadet übersteht, benötigt es den richtigen Winterschutz. In diesem Video zeigen wir Ihnen, wie's geht // CreativeUnit/Fabian Heckle

4. Immergrüne an frostfreien Tagen wässern

Immergrüne Sträucher bieten rund ums Jahr einen attraktiven Anblick. Ist der Boden über einen längeren Zeitraum hart gefroren, hat man ein Problem: Die Blätter verdunsten weiterhin Wasser, aber die Wurzeln können keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen. Zum Schutz gegen Verdunstung rollen manche Pflanzen darauf ihre Blätter ein. Besonders auffällig ist dies bei Rhododendren und Bambus. Kräftiges Gießen macht aber erst Sinn, wenn die Erde wieder aufgetaut ist. Doch keine Sorge – meist erholen sich die Pflanzen anschließend innerhalb weniger Tage.

Bei Frost eingerollte Blätter bei Rhododendron
Getty Images/Stanislavs Vasilkovs

5. Kräuter vertragen keinen Kahlfrost

Mediterrane Kräuter wie Berg-Bohnenkraut, Thymian und Rosmarin, aber auch Französischer Estragon und buntblättrige Salbei-Arten sowie milde, mentholarme Minzen (zum Beispiel Marokkanische Minze) leiden in mitteleuropäischem Klima unter Winternässe sowie Kahl- oder Barfrösten. Decken Sie den Boden im Wurzelbereich mit einer handhohen Schicht aus trockenem Grünschnittkompost ab und legen Sie zusätzliche Reisigzweige über die Triebe, um ein Zurückfrieren bis in die verholzten Zweigabschnitte zu verhindern.

Frühlings-Alpenveilchen unter einer Schneedecke
GMH/Klaus-Peter Manig

6. Winterschutz bei Kübelpflanzen kontrollieren

Prüfen Sie regelmäßig, ob Kokosfasermatten und Noppenfolien an den Töpfen, die auf Balkon und Terrasse überwintern, noch richtig sitzen. Vom Wind zerzaustes Juteleinen und Vlies müssen ebenfalls wieder festgebunden werden. Vor allem wenn sich jetzt nach warmen Tagen bereits erste Austriebe zeigen, ist der Frostschutz umso wichtiger.

7. Was bedeutet eigentlich "winterhart"

"Winterhart" bedeutet in der Regel, dass die betreffende Pflanze den Winter im Freien problemlos übersteht. In der Praxis ist dies nicht immer der Fall, dies zeigen Einschränkungen wie "in milden Lagen winterhart" oder "bedingt winterfest". Genauere Anhaltspunkte liefert die Einteilung in Klima- oder Winterhärtezonen. Die meisten Regionen in Deutschland liegen in den mittleren Zonen 6 bis 8. Für den Anbau in Zone 7 geeignete ausdauernde Stauden, Gehölze oder Kräuter müssen Temperaturen zwischen -12 und -17 Grad Celsius überstehen. In geschützten Lagen (Zone 8) gedeihen auch Pflanzen, die nur bis maximal -12 Grad Celsius winterhart sind. Und alle aus tropischen Regionen (Zone 11) stammende Arten müssen bereits ins Haus umziehen, wenn das Thermometer unter 5 Grad Celsius fällt.

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