Alles auf links: Diese Wäsche solltest du vor dem Waschen umdrehen
Noch so eine antiquierte Empfehlung? Ganz und gar nicht: „Auf links drehen“ macht beim Waschen für viele Stoffe Sinn – aus unterschiedlichen Gründen.
Mal ehrlich: Wie viele deiner Kleidungs- und Wäschestücke stülpst du vor dem Waschen von innen nach außen – keine? Dann geht es dir wie vielen Menschen, die von dem ominösen „Auf links waschen“ zwar schon mal gehört, den Sinn aber nie verstanden haben. Denn: „Richtigherum“ geht es ja schließlich auch, oder?
Wäsche vor dem Waschen auf links drehen - warum macht das Sinn?
Die Debatte folgt logischen Argumentationssträngen: So kann das Umstülpen von Wäsche von innen nach außen die Kleidungsstücke selbst schützen (zum Beispiel Shirts mit Prints oder Pailletten), aber auch die mitgewaschenen Stücke. Denn beim Waschen entsteht Reibung, die nicht nur bei sensiblen Fasern Schaden anrichten kann – in Form von Pilling oder auch dem berühmten, ärgerlichen „gezogenen Faden“.
Das Schutz-Argument gilt allerdings nicht nur für die Kleidung, sondern auch für die Natur: Denn durch die genannte Reibung gehen Mikropartikel der verwendeten Fasern vom Kleidungsstück ab. Die Mini-Teilchen, häufig aus Plastik von abgeriebenen Prints, Knöpfen oder anderen Applikationen, sammeln sich im Abwasser zu riesigen Müllbergen an. Braucht niemand – vor allem nicht die Umwelt!
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Das dritthäufigste Argument bezieht sich auf den Reinigungseffekt: So werden bestimmte Textilien wie Bettbezüge, aber auch Unterwäsche sauberer, wenn sie auf links gewaschen werden.
Welche Wäsche und Kleidungsstücke sollten vor der Wäsche auf links gedreht werden?
Viele Hersteller empfehlen im Etikett, das spezifische Stück auf links zu waschen. Ist dort nichts vermerkt, kann man sich grob an folgende Empfehlungen halten:
Dunkle und schwarze Wäsche – sie bleicht durch die Reibung in der Trommel sonst leichter aus.
Jeans und andere harte Gewebe, damit sie nicht an Farbe verlieren und schneller alt werden.
Bettwäsche und Kissenbezüge – Fusseln und Staub im Inneren werden auf links effizienter entfernt.
Kleidungsstücke mit langen Reißverschlüssen, mit Applikationen (z. B. Pailletten, Schnallen oder Kordelzügen) und Prints – zum Schutz des Textils selbst und aller mitgewaschener Wäsche.
Feinwäsche und Wolle - die empfindlichen Fasern verdienen jeden Schutz, den sie bekommen können.
Nicht vergessen: Auch Hosen- und Jackentaschen können nach dem Prinzip „Inside out“ gewaschen werden – nur so werden alle Teilchen im Inneren entfernt und die Taschen wieder porentief rein. Wenn du schon dabei bist, schließe am besten auch alle Reißverschlüsse – die sind die schlimmsten Übeltäter, was Beschädigungen in der Waschmaschine angeht!
Die Ausnahme: Was nicht auf links gedreht werden sollte
Bei Textilien, die außen eine rauere Materialbeschaffenheit haben als innen, dreht sich der Effekt des Umdrehen um. Das betrifft unter anderem Kleidungsstücke aus Samt, bei denen die Reibung zu einer Beschädigung des Gewebes führen könnte. Hier empfiehlt sich, den genauen Anweisungen des Herstellers zu folgen.
Auf links drehen: Ist das Waschen im Wäschenetz eine Alternative?
Bei feinen Materialien wie Wollpullover verstärkt das Waschen im Wäschenetz den Schutz für das sowieso schon auf links gedrehte Textil. Bei wenig verschmutzten, robusteren Stücken kann es das Umdrehen auch ersetzen - allerdings ist der Reinigungseffekt nicht so stark wie beim Waschen ohne Wäschenetz.
Inside out – nicht nur beim Waschen
Wertige Textilien auf links zu drehen, macht nicht nur in der Waschmaschine Sinn – sondern auch danach: So trocknen Kleidungsstücke – auf links gedreht – unter dem Einfluss der Sonne nicht so stark aus. Im Trockner entsteht „auf links“ weniger mechanische Reibung. Beim Bügeln auf links werden Prints und Applikationen geschützt.