Werbung

Alltagsfrage: Warum tragen die Deutschen den Ehering am rechten Finger – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern?

In Deutschland wird der Ehering bei der Zeremonie üblicherweise an den rechten Ringfinger gesteckt. (Symbolbild: Getty Images)
In Deutschland wird der Ehering bei der Zeremonie üblicherweise an den rechten Ringfinger gesteckt. (Symbolbild: Getty Images)

Ja, ich will! Mit dieser Antwort beginnt für die meisten Paare ein neuer Lebensabschnitt. Und nachdem der Verlobungsring an die linke Hand gesteckt wurde, kann die Hochzeit folgen. Doch warum tragen die Deutschen den Ehering üblicherweise rechts – statt an der linken Hand wie in vielen anderen Ländern üblich?

Eine finale und eindeutige Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Vielmehr ranken sich einige Vermutungen um diese Tradition. Fest steht, in Deutschland, Österreich, Polen, Russland, Bulgarien, Litauen, Norwegen, Holland und der Ukraine wird der Ehering am rechten Ringfinger getragen. In anderen Ländern wie Spanien, Italien und der Schweiz steckt der Trauring an der linken Hand.

Warum rechts und nicht links? Das ist hier die Frage

In Deutschland wird der Ehering bei der Zeremonie üblicherweise an den rechten Ringfinger gesteckt. (Symbolbild: Getty Images)
In Deutschland wird der Ehering bei der Zeremonie üblicherweise an den rechten Ringfinger gesteckt. (Symbolbild: Getty Images)

Die alten Germanen um 44. n. Chr. könnten eine der vielen Antworten auf die Frage geben, weshalb der Ehering in Deutschland an der rechten Hand gelandet ist. Denn es heißt, dass die Liebesader bei den Germanen durch die rechte Hand führte und man daher den Bund der Ehe auch an dieser Hand besiegelte. Ganz im Gegensatz zu den alten Ägyptern und Römern, die den Trauring am Ringfinger der linken Hand trugen. In ihrer Vorstellung führte die Vena amoris (lat. für ‘Liebesader’) direkt von diesem Finger zum Herzen.

In anderen Forschungen aber heißt es laut “Der Westen”, dass die Tradition erst seit dem 16. Jahrhundert besteht und auf die Reformation zurückzuführen ist. Protestanten sollen den Ehering als Symbol ihres Glaubens und des Protests bewusst an der rechten, anstatt wie bis dato üblich, an der linken Hand getragen haben.

Des Weiteren sehen einige religionswissenschaftliche Forschungen den Ursprung vor allem auch in einem Bibelzitat: “Herr, deine rechte Hand tut große Wunder (2. Mose 15,6)”. Die Stelle besagt, dass die rechte Seite für das Gute stehe, was bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch zu finden ist. So spricht man etwa davon, dass etwas “rechtens” ist. Auch gilt es hierzulande allgemein als ein Zeichen von Anstand, bei der Begrüßung die rechte Hand zu reichen. Unklar ist dennoch nach wie vor, warum in vielen Ländern mit mehrheitlich katholischem Glauben der Ehering dennoch an der linken Hand getragen wird.

Da es aber nicht vorgeschrieben ist, an welche Hand der Ring bei der Zeremonie gesteckt wird, bleibt es am Ende jedem selbst überlassen, für welche Seite sie oder er sich entscheidet. Während offensichtlich die rechte Hand das Gute symbolisiert, wird mit der linken Hand die Nähe zum Herzen dokumentiert – sie gilt außerdem als die Glückshand und die Erbhand.

Alltagsfrage: Geschirr mit Wasser nachspülen oder nicht: