Antizyklisch Shoppen: Sind wirklich alle Waren außerhalb der Saison günstiger?

Winterjacken im Frühling kaufen und Gartenmöbel im Herbst? Beim sogenannten antizyklischen Shopping sollen Verbraucher richtig sparen können. Was an dem Mythos dran ist.

Antizyklisch zu shoppen soll besonders günstig sein. (Symbolbild: Getty Images)
Antizyklisch zu shoppen soll besonders günstig sein. (Symbolbild: Getty Images)

Auf den ersten Blick klingt das Konzept des antizyklischen Shoppings logisch: Waren nur dann kaufen, wenn die Nachfrage niedrig ist. Also Sommersachen beispielsweise im Herbst kaufen, wenn die Händler ihre Restbestände los werden wollen. Aber kann man wirklich so easy echte Schnäppchen machen? Lohnt sich der Kauf, wenn die Dinge dann noch ein gutes Jahr herumliegen, bevor man sie wirklich nutzt?

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Der Mythos des antizyklischen Schnäppchen-Shoppings stimmt tatsächlich nur teilweise. Heißt: Nur bei bestimmten Warengruppen kann es sinnvoll sein, diese außerhalb der Saison zu kaufen.

Sommersachen besser im Sommer kaufen

Ein Beispiel sind etwa Sommerartikel für den Garten, wie Grill oder Sonnenschirme ,die im Winter laut antizyklischer Logik günstiger sein sollten. Der Zeitpunkt ist hier entscheidend: Denn wer beispielsweise in den ersten drei Monaten des neuen Jahres, also von Januar bis März, danach sucht, bekommt diese nicht etwa günstiger, sondern zahlt sogar drauf.

Der Grund: In diesem Zeitraum füllen die Händler ihre Lager für das kommende Jahr auf, kaufen also neue Sommerware ein. Die frisch eingetroffenen Artikel sind dann natürlich nicht günstiger. Erst, wenn diese wirklich gebraucht werden, also dann vor allem im Juli und August, gibt es Schnäppchen, weil die Händler den Abverkauf fördern wollen, um wieder Platz im Lager zu schaffen.

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Dass speziell Sommersachen im Winter nicht unbedingt günstiger zu haben sind, fand auch die Preissuchmaschine Idealo in einem Vergleich heraus.

Auf Tech-Schnäppchen zu warten, lohnt sich wirklich! (Bild: Getty Images)
Auf Tech-Schnäppchen zu warten, lohnt sich wirklich! (Bild: Getty Images)

Das Preisvergleichsportal untersuchte drei Jahre lang 50 Produktkategorien mit saisonalen Artikeln auf Nachfrage- und Preisentwicklung. Darunter waren etwa Winterjacken, Sonnencreme, Rasenmäher und Gartenmöbel. 76 Prozent der untersuchten Kategorien gab es in den Monaten am günstigsten, in denen diese auch wirklich gebraucht wurden.

Bei Spielzeug und Elektronik lohnt es sich, antizyklisch zu kaufen

Also besser gar nicht antizyklisch shoppen? Nicht unbedingt. Bei Spielzeug etwa lohnt es sich, dieses für Geschenke im Sommer zu kaufen, wenn Weihnachten noch nicht vor der Tür steht. Gleiches gilt für Elektronik, beispielsweise Spielekonsolen oder TV-Geräte. Auch bei Winterreifen lassen sich im Frühling für die kommende Saison echte Schnäppchen machen, vor allem im April.

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Wer das ganze Jahr über Schnäppchen machen will, kann sich auch einmal nach Produkten aus zweiter Hand umsehen. Besonders bei Kleidung und Kindersachen lohnt sich das Second-Hand-Shoppen allemal – für die Umwelt und den Geldbeutel.

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