Anzughosen, Jeans & Co – So finden Männer die richtige Hosenlänge

Zwischen einem richtig guten Look und einem peinlichen Auftritt liegen oft nur Zentimeter, ach, was sagen wir: Millimeter. Auf die kommt es nämlich an, wenn man in Sachen Hosenlänge richtig liegen will. Worauf du beim Kauf von Anzughose, Chinos und Jeans achten solltest, welchen Fehler du vor dem Besuch beim Änderungsschneider nicht machen darfst und wie dir der alte „Talkshow“-Trick hilft, besser auszusehen.

Auf der Modemesse Pitti Uomo in Italien zeigen die Männer jedes Jahr die aktuellen Trends – auch in Sachen Hosenlänge. (Bild: Getty Images)
Auf der Modemesse Pitti Uomo in Italien zeigen die Männer jedes Jahr die aktuellen Trends – auch in Sachen Hosenlänge. (Bild: Getty Images)

Zunächst mal: Die eine richtige Hosenlänge gibt es nicht, da machen wir gar keine Hoffnungen. Denn die Definition von „richtig“ ändert sich jede Saison mit den Trends, aber auch je nach Anlass, Art und Schnitt der Hose. Bundfaltenhosen werden in anderer Länge getragen als Chinos, Jeans folgen noch mal anderen Gesetzen – und ach, da wären ja auch noch die Schuhe, an deren Absatzhöhe man sich ja auch noch orientieren sollte. Dennoch gibt es einige Richtlinien, an die du dich beim Hosenkauf halten kannst sowie Empfehlungen fürs Styling.

Die richtige Länge bei Anzughosen

Die Länge der Anzughose sollte immer optimal auf das bevorzugte Schuhmodell abgestimmt sein. (Bild: Getty Images)
Die Länge der Anzughose sollte immer optimal auf das bevorzugte Schuhmodell abgestimmt sein. (Bild: Getty Images)

Beim Kauf von Anzughosen gilt, die voraussichtlich vorrangig zur Hose getragenen Schuhe zur Anprobe mitzunehmen, denn sie sind ein wichtiger Anhaltspunkt, wie lang die Hose sein darf. Und dann geht es ums richtige Augenmaß und gesteigerte Aufmerksamkeit für den Schnitt der Hose:

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Bei Hosen mit normaler Saumweite sollte die Fersenkappe des Schuhs hinten bedeckt sein. Vorne kann vor allem bei Bundfaltenhosen der Saum ganz leicht auf dem Spann aufstoßen und im Stehen einen kleinen Knick erzeugen. Bildet sich oberhalb eine zusätzliche Falte, ist die Hose zu lang.

Hosen mit schmaler Saumweite werden naturgemäß etwas kürzer getragen, hier endet der Saum etwa auf der Knöchelkante des Schuhs. Eine zu lange Hose mit schmalem Saum, die unten zu sehr aufsitzt, macht optisch kleiner. Eine Hose, die zu kurz getragen wird, lässt den Träger aus seinem Outfit „herausgewachsen“ wirken. Bei der Auswahl einer schmal geschnittenen Hose ist es also besonders wichtig, Sorgfalt in Sachen Hosenlänge walten zu lassen.

Wichtig beim Tragen von Anzughosen: Im Sitzen sollte nie, aber auch wirklich niemals die nackte Haut des Beins ihres Trägers zu sehen sein. Die „Talkshow-Pose“ hilft, diesen Fehler zu vermeiden: Setz dich im Laden vor einem Spiegel auf einen Stuhl, schlag die Beine übereinander und lehne dich leicht nach vorne. Zieht sich der Saum jetzt über den Knöchel, ist die Beinlänge deiner Hose definitiv zu kurz.

Die richtige Länge bei Baumwoll-, Leinenhosen und Jeans

Bei Jeans und Stoffhosen dürfen gerne die Knöchel hervorblitzen. (Bild: Getty Images)
Bei Jeans und Stoffhosen dürfen gerne die Knöchel hervorblitzen. (Bild: Getty Images)

Je legerer die Hose, desto mehr Spielraum hat man beim Styling der Hosenlänge. Das bedeutet nun nicht, dass der Mann von heute ungehindert in Hochwasserhosen durchs Leben waten darf, nur weil die Hose aus Leinen ist. Sondern nur, dass man in diesen Fällen die Hosenlänge gezielter dazu einsetzen kann, um seine Silhouette zu straffen und seine Vorzüge zu betonen. Wer größer wirken will, kann z.B. Knöchel zeigen, sollte dafür aber auf Aufschläge am Hosensaum verzichten, da diese optisch stauchen.

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Die optimale Hose endet auch bei legeren Hosenmodellen in etwa bei der Absatzkante des Schuhs, sehr schmal geschnittene Hosen etwas darüber. Liegt die Hose sehr dicht am Bein an, sollte sie in Knöchelhöhe enden.

Vor dem Besucht beim Änderungsschneider beachten: Wer neu gekaufte Baumwoll- oder Leinenhosen beim Schneider ändern lassen will, sollte diese vorher waschen, da sie beim ersten Waschgang nochmals einlaufen kann – und dann ist die richtige Hosenlänge wieder passé.

Jeans sollten übrigens immer etwas länger geschnitten sein als Anzughosen: Der Saum sollte etwa anderthalb Zentimeter über der Schuhsohle enden. Wichtig: Wer Jeans beim Änderungsschneider kürzen lässt, sollte den Originalsaum wieder annähen lassen, damit die Änderung nicht sichtbar wird.

Wichtig bei jeder Hosenlänge: Socken oder Strümpfe

Der Spruch „Jungen tragen Socken, Herren tragen Strümpfe“ gilt vor allem bei Anzughosen, deren Länge nicht ganz optimal ist. Will heißen: Wer schon mit zu kurzen Hosen aus dem Haus geht, sollte wenigstens adäquates Strumpfwerk dazu tragen. Strümpfe, die bis zum Knie reichen, sind vielleicht nicht attraktivste Vorstellung, aber für einen Businessmanager allemal angebrachter als die nackte Wade zu präsentieren, weil eben nicht nur die Hose zu kurz ist, sondern auch die Socke am Knöchel endet.

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Vorsicht übrigens beim Einsatz von bunten Socken und Strümpfen: Individualität in der Mode ist eine gute Sache, allerdings sollte besonders bei Businessoutfits immer nur ein Accessoire im Fokus stehen. Wenn du beispielsweise schon eine bunte Krawatte trägst, macht dich die bunte Socke zur Hose im englischen Stil zum Clown. Und: Qualität und Sitz sind Trumpf. Handgekettelte Strümpfe sollten immer glatt und straff den Knöchel hochgehen. Damit ist die zu kurze Hose zwar nicht entschuldigt – aber man wird sich deiner wenigstens als „der Typ mit der coolen Socke“ erinnern und nicht als „Typ mit den Hochwasserhosen“.