Arbeitsplatten verbinden: So geht’s

Küchenarbeitsplatten zu verbinden ist nicht schwer. Auch für Eckverbindungen haben Sie mehrere Möglichkeiten.
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Küchenarbeitsplatten werden in Standardlängen angeboten. Leider passen diese selten exakt. Mehrere Platten zu verbinden ist allerdings nicht besonders schwierig. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie das geht und welche Optionen Sie bei Eckverbindungen haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Küchenrenovierung müssen häufig zwei oder mehr Arbeitsplatten verbunden werden.

  • Die einfachste Verbindung erfolgt über geleimte Runddübel.

  • Im Fachhandel gibt es Verbindungsschienen, die das Verbinden erleichtern.

  • Für die Verbindung von Arbeitsplatten über Eck gibt es verschiedene Ansätze.

Baumärkte und Möbelhäuser sägen Ihnen Arbeitsplatten für die Küche auf das Wunschmaß zu. Je nach Anbieter ist hier aber trotzdem ab einer bestimmten Länge Schluss. Zwei Arbeitsplatten zu einer durchgängigen Fläche zu verbinden, ist schon fast eine Standardaufgabe bei der Küchenrenovierung. Die Aufgabe kann auf verschiedene Weise gelöst werden – das gilt auch bei Eckverbindungen.

Was Sie zum Verbinden zweite Arbeitsplatten benötigen

Essenziell:

  • (Akku-)Bohrmaschine

  • Holzbohrer

  • Pinsel

  • Zollstock

  • (optional) Dübellehre

  • Kartuschenpresse

  • Holzleim

  • Silikon

  • Holzdübel

  • Blechverbinder für Arbeitsplatten

  • Holzschrauben

Optional:

  • Forstnerbohrer

  • Oberfräse

  • Flachdübel

  • Arbeitsplattenverbinder

Schnell und einfach zwei Arbeitsplatten verbinden

Mit diesem Weg schaffen es auch Einsteiger, zwei Küchenarbeitsplatten schnell und sicher miteinander zu verbinden. Unser Artikel geht davon aus, dass Sie die benötigten Abschnitte entweder selbst mittels einer Handkreissäge zuschneiden konnten oder aber einen Zuschnitt aus dem Baumarkt verwenden.

Schnittkanten prüfen

Prüfen Sie zunächst die beiden Schnittkanten darauf, ob die Übergänge passen und gerade sind.

Bohrpositionen markieren

Mit einem Zollstock markieren Sie jetzt auf den Schnittkanten die Position für die Bohrungen, die runde Holzdübel aufnehmen werden. Etwa im Abstand von jeweils zehn Zentimetern sollte ein Dübel angebracht werden.

Löcher bohren

Bohren Sie mit dem passenden Bohrer danach die Löcher für die Holzdübel. Eine Dübellehre kann Ihnen beim perfekten Bohren gute Dienste leisten. Die Bohrtiefe beträgt die halbe Dübellänge auf jeder Seite.

Dübellöcher reinigen

Reinigen Sie vor dem Einsetzen der Holzdübel die Dübellöcher sorgfältig. Das geht am besten mit einem Staubsauger, Sie können aber auch einen Pinsel dafür nehmen.

Hinweis

Dieser Schritt ist wichtig, denn Späne und Staub können dazu führen, dass die beiden Übergänge nicht mehr exakt passen.

Dübel einführen

Füllen Sie Holzleim in die Bohrungen der ersten Platte und führen Sie die Holzdübel ein. Pressen Sie die Dübel für einige Zeit ein, damit der Holzleim zu trocknen beginnt. Mit einem Lappen können Sie überschüssigen Leim entfernen.

Leim trocknen lassen und weitere Löcher bohren

Während der Leim vollständig durchtrocknet, was je nach Umgebungstemperatur drei bis vier Stunden dauert, bohren Sie die Löcher in die zweite Platte.

Platten auflegen und Holzdübel verleimen

Sofern bisher nicht geschehen, legen Sie jetzt die beiden Platten auf die Unterkonstruktion (Unterschränke, Wandhalter) auf. Verleimen Sie die Holzdübel anschließend mit der zweiten Platte.

Blechverbinder anschrauben

Auf der Unterseite schrauben Sie, am besten ebenfalls im Abstand von rund zehn Zentimetern, Blechverbinder an. Die Blechverbinder verleihen der Konstruktion noch etwas mehr Stabilität.

Spalt mit Silikon auffüllen

Auf der Oberseite wird sich – je nachdem, wie exakt Sie gearbeitet haben – ein kleiner Spalt zeigen. Diesen füllen Sie abschließend mit Sanitärsilikon auf. Arbeiten Sie hier besonders akkurat.

Tipp

Sie brauchen nur geringe Mengen Silikon für die Dichtung. Es geht lediglich darum, das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Zudem ist die Fuge auch nicht besonders tief.

Noch schneller geht die Verbindung zweier Platten mit einem Profil aus Metall, dem Plattenverbinder. Diese Verbindungsprofile haben jeder Baumarkt und auch der Küchenbauer im Angebot. Die Profile werden auf einer Schnittkante verschraubt. Nachdem Sie die beiden Platten aneinandergefügt haben, verschrauben Sie das Profil von unten mit der zweiten Platte.

Nachteil

Auf der Arbeitsfläche ergibt sich damit eine Unebenheit, die auch dauerhaft sichtbar ist.

Arbeitsplatten verbinden für Fortgeschrittene

Der zweite Weg erfordert etwas mehr handwerkliche Übung und auch zusätzliches Werkzeug. Zum Einsatz kommen hier Flachdübel. Diese sind zwar schwieriger zu montieren, besitzen aber den Vorteil, dass sie leichte Korrekturen am Übergang zwischen beiden Platten erlauben, was in Altbauten manchmal nötig ist. Die grundlegenden Arbeitsschritte unterscheiden sich bei dieser Befestigung nicht. Nur an zwei Stellen bestehen Unterschiede:

Für das Einsetzen von Flachdübeln benötigen Sie eine Fräse, mit der Sie die notwendigen Vertiefungen in die Schnittkanten herstellen. In die Schlitze werden dann später die Flachdübel eingesetzt und ebenfalls verleimt.

Statt der Bleche zur Erhöhung der Stabilität setzen Sie an der Unterseite spezielle Arbeitsplattenverbinder ein. Diese pressen mechanisch die beiden Platten aneinander. Dazu müssen Sie allerdings größere Vorarbeiten verrichten.

  1. Mit dem Forstnerbohrer bohren Sie passende Bohrlöcher auf der Unterseite der Platte, in denen später die Spannbacken der Verbinder verschwinden können.

  2. Die beiden Backen sind mit einer Gewindestange verbunden, die später das feste Anziehen und damit Pressen der Platten erlaubt. Für das Gewinde müssen Sie eine entsprechende Führung (Vertiefung) mit einer Fräse herstellen. Oder Sie nutzen Hammer und Stechbeitel dafür.

Zwei Arbeitsplatten über Eck verbinden

Die gerade vorgestellten Formen für die Verbindung zweier Arbeitsplatten lassen sich auch bei Konstruktionen über Eck nutzen. Die Herausforderung besteht hier in erster Linie darin, den Übergang zwischen den Platten zu gestalten. Grundsätzlich kommen mehrere Varianten in Betracht. Diese unterscheiden sich in Aufwand und dem erforderlichen handwerklichen Geschick.

Die einfachste Lösung besteht in einer Verbindung Stoß auf Stoß. Die zweite Platte wird direkt über die gerade Schnittkante mit der zweiten verbunden. Eine solche Verbindung geht schnell und kann ebenfalls mittels Profilen erfolgen. Jedoch ist die Verbindung nicht so stabil wie andere Optionen. Sie eignet sich am besten, wenn die Platten durch die Unterschränke gestützt werden.

Die zweite Möglichkeit besteht in der Verbindung mittels eines separat zugeschnittenen Eckstücks. Es gibt also zwei Verbindungen, an den jeweiligen Schnittkanten beider Platten. Die Verbindung realisieren Sie entweder über ein Profil oder die bereits vorgestellte Form per Dübel.

Info

Sehr stabil ist eine Verbindung, bei der beide Platten auf Gehrung geschnitten werden. Für einen Gehrungsschnitt ist aber schon etwas mehr handwerkliches Geschick und genaues Messen nötig.

Zudem müssen die Platten bereits beim Einkauf so dimensioniert werden, dass der anfallende Verschnitt einkalkuliert wird. Die beiden Platten werden über die längere Diagonale miteinander verbunden.

Handwerklich sehr anspruchsvoll ist eine Eckfräsung. Sie erfordert das nötige Werkzeug und Geschick respektive Erfahrung. Begabte Heimwerker können sich die Arbeit erleichtern, wenn sie eine Schablone aus dem Baumarkt verwenden. Die auch von Profis geschätzte Verbindung nimmt von beiden Platten einen organisch wirkenden Schnitt ab. Das ähnelt ein wenig einem Puzzle und fällt optisch kaum auf. Das gilt allerdings nur dann, wenn wirklich exakt gearbeitet wird.