Das beste Silikon für Fugen

Bei der Wahl des richtigen Silikons kommt es darauf an, welche Oberfläche Sie abdichten wollen. 
Bei der Wahl des richtigen Silikons kommt es darauf an, welche Oberfläche Sie abdichten wollen. E+/GettyImages/macida

Die Silikonfugen in der Dusche schimmeln? Sie müssen die neue Spüle in der Küche abdichten? Wir verraten, welches Silikon sich am besten für welches Einsatzgebiet eignet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Silikon ist ein dauerelastischer Dichtstoff aus Polymeren auf Siliziumbasis.

  • Im Sanitärbereich kommt oft acetatvernetztes Silikon zum Einsatz, im Bau ist neutrales Silikon meist das Mittel der Wahl.

  • Mit dem richtigen Silikon und dem richtigen Werkzeug können auch Laien Silikonfugen richtig ziehen.

Was ist Silikon und welche Eigenschaften besitzt es?

Jeder, der schon mal ein Bad renoviert hat, ist mit einer Silikonkartusche und der dazugehörigen Kartuschenpresse beziehungsweise Spritzpistole vertraut. Doch was für ein Material ist Silikon genau? 

Industrie- oder Sanitärsilikon besteht aus Polymeren, also aus langen Molekülketten. Die Bausteine bilden Polysiloxane, die wiederum aus der Reaktion von gemahlenem Silizium, einem anorganischen Stoff, und Methylchlorid, einer organischen Verbindung, mit Kupfer als Katalysator entstehen.

Das Ergebnis ist eine zähflüssige, harzige Dichtmasse, die sich nach dem Aushärten als wasserabweisend, dauerelastisch und UV-beständig sowie unempfindlich gegen Hitze und Kälte erweist. Diese Eigenschaften und die vergleichsweise kurze Trocknungszeit machen Silikon zum idealen Dichtstoff für Fugen und für alle Bereiche, die vor Feuchtigkeit geschützt werden sollen.

Überschrift der Box Wussten Sie schon? Text

Hergestellt wurde Silikon zum ersten Mal im Jahr 1940 von den Chemikern Eugene C. Rochow und Richard Müller, die unabhängig voneinander das Verfahren entwickelten. Nicht zu verwechseln ist Silikon mit dem chemischen Element Silizium, das auf Englisch Silicon heißt. Im Silikon ist zwar auch Silizium enthalten, aber nicht nur!

Wie wähle ich das richtige Silikon für mein Projekt?

Fugensilikon gibt es nicht nur in verschiedenen Farben, die optisch zum Hintergrund passen, sondern auch mit unterschiedlichen Zusatz- und Inhaltsstoffen, die beim Vernetzen unterschiedliche chemische Verbindungen freisetzen. 

Insgesamt unterscheiden Fachleute abhängig von seinem pH-Wert zwischen saurem, neutralem und alkalischem Silikon. Je nachdem ob Bodenfugen, Keramik, Beton, Metall- oder Glasflächen abgedichtet werden sollen, eignet sich eine bestimmte Silikonart.

Acetatvernetztes (saures) Silikon

Acetatvernetztes beziehungsweise saures Silikon, oft als Sanitärsilikon bekannt, haftet gut auf glatten Oberflächen aus Glas, Emaille und Fliesen. Bei der Aushartung entsteht Essigsäure, die für den charakteristischen Essiggeruch sorgt. Die Ausdünstungen schaden nicht der Gesundheit, können aber Metalle und Natursteine angreifen. 

Aus diesem Grund eignet sich diese Art von Silikon nicht bei unbeschichteten Metallteilen und bei Marmoroberflächen. Anwendung findet das essigvernetzende Silikon im Sanitärbereich, beispielsweise um Fugen im Duschraum zu ziehen.

Neutrales Silikon

Wie die Bezeichnung schon suggeriert, hat dieses Silikon einen neutralen pH-Wert. Innerhalb der neutralen Silikone gibt es drei verschiedene Arten: Oxim-, Benzamid- und Alkoxysilikone. Letztere kommen am häufigsten zum Einsatz und gelten als Allround-Dichtstoffe, die sich für fast alle Bereiche eignen. Beispielsweise lassen sich damit Beton, Fliesen, PVC und Natursteine abdichten.

Aminsilikon (alkalisches Silikon)

Zu den Eigenschaften von alkalischen Silikonen zählt die hohe Widerstandsfähigkeit bei niedrigen Temperaturen. Zudem haften sie hervorragend auf Metallflächen, beispielsweise auf Zink und Kupfer. Erkennbar sind Aminsilikone am charakteristischen fischähnlichen Geruch, der bei der Aushärtung entsteht. Haupteinsatzgebiete sind Abdichtungen im Dachbereich sowie in der Tiefkühltechnik.

Silikonfugen ziehen: Mit diesen Schritten klappt es

Der Klassiker: Sie haben Schimmel in der Duschkabine entdeckt und müssen die Fugen erneuern. Nachdem Sie die richtige Kartusche gekauft haben, kann es losgehen. Damit das Verfugen gelingt, sollten Sie diese Schritte befolgen: