Betonboden Eigenschaften, Vor- und Nachteile
Das Bündel an positiven Eigenschaften trägt zum gegenwärtigen Run auf Betonböden bei. In diesem Ratgeber gehen wir genauer auf die Vor- und Nachteile des robusten und langlebigen Bodenbelags ein. Ebenso erhalten Sie einen Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten dieser attraktiven Oberfläche im Stil des Brutalismus.
Das Wichtigste in Kürze
Betonböden sind widerstandsfähig und können hohe Belastungen aushalten.
Böden aus Beton lassen sich schleifen, polieren, und färben. Damit passt sich der Boden verschiedenen Stilrichtungen an.
Beton ist ein nachhaltiger Baustoff, der recycelbar ist und allergikerfreundliche Eigenschaften aufweist.
Durch seine thermischen Eigenschaften unterstützt Beton energiebewusstes Wohnen.
Beton ist nicht nur kostengünstig in der Anschaffung, sondern auch langfristig wartungsarm. Das spart Geld.
Eigenschaften von Betonböden
Beton erfüllt wichtige Industriestandards, indem es brandsicher, resistent, feuchtigkeitsbeständig, pflegeleicht, druck-, abrieb- und rutschfest ist. Diese Vorteile lassen sich auch für den Fußboden in der Wohnung nutzen. Vor allem kommen Böden aus reinem Beton im Außenbereich zum Einsatz, da sie große Beanspruchung wegstecken.
Beton ist flexibel und formbar, sodass Unebenheiten beim Verlegen des Bodens leicht vermieden werden können. Dank seiner hohen Wärmeleitfähigkeit eignet sich der Untergrund gut für die Integration einer Fußbodenheizung. Fachgerecht verarbeitet weist der Baustoff eine ausgezeichnete Statik auf und hält hohen mechanischen Belastungen stand, ohne dass es zu Rissen und anderen Schäden kommt.
Eine fachkundige Versiegelung reduziert die Porosität von Beton und macht den Boden hygienisch, weil er Schmutz, Staub und Bakterien keine Haftflächen mehr überlässt. Das ist gut für Allergiker. Die typische Betonoptik bleibt auch nach der Versiegelung erhalten. Aufgrund seiner besonderen Isoliereigenschaften bietet Beton Schallschutz und speichert Wärme, um sie bei Bedarf wieder abzugeben. So senken Sie die Heizkosten.
Physikalische Eigenschaften von Beton
Normalbeton besitzt eine Druckfestigkeit von 20 Newton (N) pro mm2 und weist eine Dichte von 2,4 g/cm3 auf. Der Baustoff ist von Natur aus porös. Allerdings gibt es verschiedene Verarbeitungstechniken, damit das Material weniger Feuchtigkeit aufnimmt und länger hält.
Hinweis
Auch bei Estrich handelt es sich um einen Betonboden. Estrich ist kein eigener Baustoff, sondern vielmehr die Bezeichnung für die ebene Fläche, auf die später der Bodenbelag aufgebracht wird. Der Beton, der für den Estrichboden zum Einsatz kommt, wird häufig selbst als Estrich bezeichnet. Sichtestrich bezeichnet einen polierten Estrichboden, auf dem kein weiterer Bodenbelag aufgebracht wird.
Ästhetische Aspekte
Betonboden lässt sich mit verschiedenen Techniken verarbeiten. Entscheiden Sie, ob Sie die Oberfläche für eine ansprechende Betonoptik glätten, schleifen, polieren, färben, spachteln, gravieren, aufrauen oder mit Mustern versehen. Ebenfalls beliebt ist es, das Material in seiner rohen Form als Sichtbeton zu belassen. Andere Beschichtungen verbessern die Haltbarkeit, Pflegeleichtigkeit und Optik. Beliebt ist beispielsweise eine Betonversiegelung durch Epoxidharz.
Beispiele für moderne Gestaltungsmöglichkeiten in Wohn- und Gewerberäumen
Das Material steht für einen modernen, minimalistischen und industriellen Look, der ausgezeichnet zu Neubauten und Lofts passt. Hier eine Auswahl von Ideen für moderne Wohn- und Gewerberäume:
Minimalistischer polierter Sichtbeton oder auch Sichtestrich sorgt im Zusammenspiel mit Holzmöbeln und warmen Textilien für einen spannenden Kontrast.
Küchenarbeitsplatten aus Beton gewährleisten Langlebigkeit, bestechen durch eine moderne Optik und sind pflegeleicht.
Fugenlose Badezimmer mit Beton Ciré stehen für Eleganz und Individualität. Die wasserabweisende mit Fliesen vergleichbare Oberfläche ist im Bad ideal.
Bodenbeläge mit Betonpolitur sind hochglänzend, reflektieren Licht, lassen den Raum größer erscheinen und vermitteln eine behagliche Atmosphäre.
Betonmöbel wie Tische, Bänke und Regale setzen trendige Akzente. Das formbare Material erlaubt eine größere Flexibilität in ihre Gestaltung und Funktionalität.
Vor- und Nachteile von Beton
Möbel und Flächen aus Beton weisen viele Vor- und Nachteile auf. Die prägnantesten von ihnen haben wir für Sie zusammengestellt.
Vorteile von Beton
Langlebigkeit und Robustheit: Beton hält viele Jahrzehnte lang, teils sogar Jahrhunderte: Einige römische Bauwerke aus Beton haben bis heute überdauert.
Pflegeleichtigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen Flecken und Schäden: Beton ist aufgrund seiner dichten Oberfläche, hohen Druckfestigkeit, Resistenz gegen Feuchtigkeit und chemischen Beständigkeit pflegeleicht und widerstandsfähig. Mit einer geeigneten Imprägnierung oder Beschichtung können Sie Beton leicht reinigen und Flecken beseitigen.
Energieeffizienz durch Wärmespeicherung: Jede Schicht Beton verfügt über eine hohe thermische Masse. Die aufgenommene Wärme verbleibt im Untergrund und wird bei Bedarf wieder abgegeben.
Nachteile von Betonböden
Komfort und Wärmeleitfähigkeit: Beton ist ein schlechter Wärmeleiter, sodass es dauert, bis ein Raum auf eine geeignete Temperatur gebracht ist. Fehlt die Versiegelung, droht Schimmelbildung.
Risiko von Rissbildung und Abnutzung: Das starre Material und die Fähigkeit der Wasseraufnahme bergen das Risiko, dass bei Frost Risse auf der Betonoberfläche entstehen. Weitere Risikofaktoren sind rapide Temperaturschwankungen und mechanische Belastungen. Beton ist zwar resistent, aber nicht grenzenlos belastbar.
Akustische Eigenschaften und Schallreflexion: Aufgrund seiner Härte reflektiert Beton Schallwellen stark, absorbiert sie allerdings kaum, was im Raum einen Halleffekt bewirkt. Trittschall wird schnell geleitet, sodass sie im unteren Raum vernehmbar sind.
Umweltaspekte
Zwar lässt sich Beton recyceln, aber nicht biologisch abbauen. Hinzu kommt die hohe Umweltbelastung bei der Herstellung, bei der viel Wasser, Sand und Energie verbraucht wird.
Kostenvergleich und Wirtschaftlichkeit
Beton ist ein preiswerter Baustoff. Dies liegt an den (noch) günstigen Rohstoffen Sand, Kies und Zement, an der einfachen Herstellung und Verarbeitung des formbaren Materials sowie an der langen Lebensdauer. Einmal verbaut, bleibt Beton stabil verankert und muss kaum gewartet werden. So ist Normalbeton am günstigsten und wird als Leichtbeton, hochfester Beton, Sichtbeton, Stahlbeton, Faserbeton, selbstverdichteter Beton, faserverstärkter Ultrahochleistungsbeton und Infraleichtbeton deutlich teurer.