Better Life: Experten verraten, wie man Hunden ein langes Leben bereiten kann

Wurde Rekord-Hund Bobi wirklich 31 Jahre alt, wie seine Besitzer behaupten? Experten zeigen sich skeptisch - verraten aber auch, wie man seinem Hund ein möglichst langes Leben ermöglichen kann.

Der einzige Fehler, den Hunde haben, ist ihre kurze Lebensdauer. Wie kann man dafür sorgen, dass der Hund ein langes Leben hat? (Symbolbild: Getty Images)
Der einzige Fehler, den Hunde haben, ist ihre kurze Lebensdauer. Wie kann man dafür sorgen, dass der Hund ein langes Leben hat? (Symbolbild: Getty Images)

Der portugiesische Hirtenhund Bobi ging vor wenigen Tagen durch die Presse: Er war laut Guinnessbuch der Rekorde der älteste Hund aller Zeiten und ist am vergangenen Freitag verstorben - seinen Besitzern zufolge in einem Alter von 31 Jahren und 165 Tagen. Ein Hundealter, das weltweit nicht nur Staunen hervorruft, sondern auch Zweifel. Kann ein Hund so lange leben?

Der britische Tierarzt Danny Chambers zeigt sich im Gespräch mit The Guardian äußerst skeptisch: "Man kann nie hundertprozentig sicher sein, aber wenn ein Mensch behaupten würde, er sei 200 Jahre alt, würde man auch misstrauisch werden", rechnet er Bobis angebliches Alter in das menschliche Äquivalent um.

Bobi als Vorbild für ein langes Hundeleben?

Dennoch hat Bobis eingetragener Rekord bei aller Skepsis auch Neid in Hundebesitzern geweckt, die ihren vierbeinigen Lieblingen ein möglichst langes Leben bescheren wollen. Kann Bobi, der ungeachtet seiner tatsächlichen Lebensjahre ohne Zweifel ein höheres Alter erreicht hat, hier ein Vorbild sein?

Auch hier zeigen sich Experten zwiegespalten. Wie Tiermedizinprofessor Andrew Knight The Guardian erklärt, hat Bobi sicherlich von dem aktiven Lebensstil profitiert, den er bei seinen Besitzern, die auf dem Land lebten und ihn nach eigener Aussage nie an die Leine genommen haben, genossen hat. "Offenbar hatte er viel Gelegenheit, sich zu bewegen und ohne Einschränkung das ruhige Farmleben sowie die umliegenden Wälder zu erkunden, was ihm geholfen haben dürfte, körperlich und geistig fit zu bleiben", meint Knight.

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Allerdings soll der Hund stets Menschennahrung zu sich genommen haben, das in Wasser eingelegt wurde, um Gewürze herauszuwaschen. Aus evolutionärer Sicht hätten sich Hunde früher zwar auch von Resten der Menschen ernährt, doch gesünder sei hochwertiges, auf tierische Bedürfnisse abgestimmtes Hundefutter, wie Knight erklärt.

Der Schlüssel zu gesunden, langlebigen Hunden

Allerdings stellen Bewegung und Ernährung bei Hunden die Grundpfeiler eines gesunden, langen Lebens dar, wie die beiden Experten betonen. "Man sollte seinen Hund auf einem gesunden Gewicht halten - wie auch Menschen haben übergewichtige Hunde ein höheres Risiko, an Diabetes, Arthritis, Krebs, Herzerkrankungen und vielen anderen Leiden zu erkranken", erklärt Chambers. "Es gibt zwar Alternativen, aber hochwertiges Hundefutter von einer guten Marke ist die beste Option für Hunde und noch dazu die simpelste für ihre Besitzer."

Darüber hinaus seien regelmäßige Untersuchungen beim Tierarzt und gesunde Zähne ebenfalls wichtige Voraussetzungen für die Krankheitsvorbeugung. Nicht zuletzt würden Hunde auch von Zuneigung und guter Sozialisation von klein auf profitieren, wie Knight hinzufügt.

Ohnehin sei es wichtiger, dem Hund ein schönes Leben zu ermöglichen als ein langes. "Hunde haben tatsächlich keine Ambitionen, ein langes Leben zu haben. Sie wollen ein schönes Leben haben, Tag für Tag", erklärt Chambers. "Als Tierärzte sehen wir zu oft Hundebesitzer, die ihre Tiere leiden lassen, nur um sie länger bei sich zu haben, obwohl sie schon krank sind oder Schmerzen haben."

Letztlich seien es ohnehin nicht zuletzt die Gene, die über die Langlebigkeit beim Hund entscheiden. Wer seinem Vierbeiner gutes Futter, ausreichend Bewegung und Beschäftigung sowie viel Zuneigung schenkt, braucht sich um den Rest keine Gedanken zu machen.

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