Better Life: Fake-Shops – darauf sollte man beim Black Friday achten

Es ist wieder soweit: Die alljährliche Rabattschlacht am Black Friday steht vor der Tür. Jahr für Jahr lockt der Online-Handel an diesem Tag mit verschiedenen Angeboten Schnäppchenjäger*innen vor die Bildschirme. Doch auch zahlreiche Betrüger nutzen die Kauflaune, die rund um den Black Friday im Netz herrscht. Wir verraten, wie man Fake-Shops erkennt und worauf man beim Black-Friday-Shopping achten sollte.

Vorsicht beim Online-Shoppen!
Vorsicht beim Online-Shoppen!

Der "Black Friday", traditionell ein Tag, der in den USA einen Tag nach Thanksgiving gefeiert wird (dieses Jahr also am 24.11.2023), hat sich in den letzten Jahren zu einem globalen Phänomen entwickelt. Er markiert den Beginn der Weihnachtseinkaufssaison. Egal ob ein neuer Staubsauger, die langersehnte Heißluftfritteuse oder kabellose Kopfhörer – an diesem Tag und rund um den Black Friday locken Einzelhändler und Online-Shops mit besonderen Rabatten und Schnäppchenangeboten. Für die Händler lohnt es sich, bei der Rabattschlacht mitzumachen: Laut einer Umfrage von Statista plant knapp die Hälfte der im Oktober 2023 Befragten in Deutschland in diesem Jahr den Black Friday zu nutzen. Im Vorjahr wurde der Aktionstag von 42 Prozent in Anspruch genommen. Aber lohnt sich das am Ende auch für Verbraucher*innen?

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Infografik: Cyber Week immer wichtiger fürs Weihnachtsgeschäft | Statista
Infografik: Cyber Week immer wichtiger fürs Weihnachtsgeschäft | Statista

Onlineshopping: Fake-Shop-Liste & Tipps für sicheres Einkaufen im Netz

Ersparnis lag 2022 bei nur rund 6 Prozent

Kurz gesagt: Es kann sich lohnen – muss aber nicht. Denn nicht jeder Rabatt ist auch wirklich so hoch, wie er scheint. Eine Preisstudie der Preisvergleichsplattform idealo zeigt, dass die Ersparnis Black Friday 2022 im Durchschnitt bei lediglich rund 6 Prozent lag. Damit lag die Ersparnis weit unter den Erwartungen der Verbraucher*innen. Wer smart einkauft und auf ein paar Dinge achtet, kann aber vereinzelt durchaus Rabatte im zweistelligen Bereich ergattern.

7 Tipps der Verbraucherzentrale zum Black Friday:

1. Die Verbraucherzentrale rät Interessierten, sich von vermeintlichen Schnäppchen nicht unter Kaufdruck setzen zu lassen. Denn oft ändern Händler ihre Angebote und Preise mehrmals pro Tag – Stichwort "Dynamic Pricing". Die verlockend günstige Massagepistole hat vor zwei Tagen also womöglich 25 Euro weniger gekostet.

2. Um trotzdem den Überblick zu behalten, raten Verbraucherschützer*innen, mindestens zwei Preissuchmaschinen zu nutzen. Denn, so zeigten Tests, erst wenn sich ein Sonderangebot mit Suchen in zwei Preissuchmaschinen nicht unterbieten lässt, lohnt es sich häufig, zuzuschlagen.

3. Löschen Sie außerdem regelmäßig im Browser hinterlegte Cookies und seien Sie sparsam mit Ihren Daten. Denn Unternehmen nutzen digitale Spuren im Netz, um Angebote und Preise direkt auf die Vorlieben und Gewohnheiten der Kund*innen zuzuschneiden. Wie das genau funktioniert, kann man im Online-Shop #wasistdeinpreis ausprobieren.

4. Manchmal steigt der Preis auch, je öfter man einen Artikel angeklickt hat. Es kann außerdem sinnvoll sein, Preise mit verschiedenen Endgeräten zu vergleichen. Mobil sind Produkte häufig teurer als am PC.

5. Keine Angst vor Widerruf. Sie haben bei einem vermeintlichen Schnäppchen zugeschlagen und finden das gleiche Produkt eine Woche später deutlich günstiger? Dann haben Sie die Möglichkeit, das Widerrufsrecht zu nutzen. Dieses ist bei einem Onlinekauf normalerweise ohne Angabe von Gründen bis zu 14 Tage nach Lieferung des Produkts erlaubt. Am besten vor dem Kauf schon die jeweiligen Vorgaben des Händlers überprüfen. Im stationären Handel gibt es dagegen keine gesetzliche Regelung und die Rücknahme basiert auf Kulanz.

6. Ein gern genutzter Trick: Die "unverbindliche Preisempfehlung" (UVP) und der gesenkte Preis werden gegenübergestellt. Aber: Die UVP des Herstellers ist häufig ohnehin höher angesetzt als der Preis, zu dem ein Artikel im Handel ausgezeichnet wird. Die Ermäßigung wirkt dadurch deutlich größer.

7. Ebenfalls beliebt: Countdowns, ablaufende Uhren und die angeblich immer schneller schrumpfenden Lagerbestände. Die Verbraucherzentrale rät: Wenn die Zeit für eine Überprüfung des Angebots nicht ausreicht, kann man in Ausnahmefällen auch mal spontan zuschlagen. Allerdings sollte man anschließend den Preis umgehend prüfen. Findet man das Produkt zu einem besseren Preis, kann man den Kauf bei einigen Händlern kostenlos stornieren oder man erhält die Differenz erstattet.

Abzocke: So schützen Sie sich vor Abzocke im Online-Handel

Mann beim Onlineshopping
Wenn ein Angebot fast zu gut ist, um wahr zu sein, lohnt es sich, den Anbieter sicherheitshalber genauer unter die Lupe zu nehmen.

So erkennt man Fake-Shops

Es wird mittlerweile immer schwieriger, Fake-Shops von seriösen Anbietern im Netz zu unterscheiden. Eine verlässliche Möglichkeit, um zu testen, ob es sich bei einem Online-Händler um einen Fakeshop handelt, ist der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale.

Außerdem sollte man das Impressum, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Widerrufs- und Rückgaberechte sowie Datenschutzbestimmungen überprüfen. Klingen die Angaben seriös und sind sie fehlerfrei? Holpriges Deutsch und fehlende Angaben sind häufig ein Hinweis darauf, dass es sich hier um einen Fake-Shop handelt. Ein nicht vorhandenes Impressum ist immer ein No-Go! Ein korrektes Impressum muss unter anderem eine Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten.

Misstrauisch werden sollte man auch, wenn nur Vorkasse oder Direktüberweisung als Zahlung möglich sind. Denn bei diesen Bezahlmethoden ist es schwieriger, das Geld zurückzubekommen.

Die Verbraucherzentrale rät außerdem, diese Punkte im Blick zu behalten:

  • Auffällige Internetadresse:

Enthält die Adresse eine Erweiterung um zusätzliche Domainendungen, wo eigentlich nur ein ".de" stehen müsste? Dann sollten Sie wachsam sein. Ein Beispiel dafür ist ".de.com".

  • Falsche Gütesiegel:

Fake-Shops verwenden oft erfundene Qualitätssiegel, die in der Realität keine Aussagekraft haben. Manchmal nutzen sie auch echte Gütesiegel wie "Trusted Shops", obwohl sie kein entsprechendes Zertifikat besitzen. Durch einen Klick auf das Siegel lässt sich überprüfen, ob es mit einem Zertifikat des Siegel-Betreibers verlinkt ist. Fehlt ein entsprechender Link, deutet dies darauf hin, dass es sich um eine Fälschung handeln könnte.

  • Kund*innenbewertungen:

Vorsicht, wenn sich die Lobeshymnen zu einem Produkt häufen. Dies ist häufig ein Anzeichen, dass es sich um einen unseriösen Shop handelt und die Bewertungen gekauft sind. Kommen dazu noch viele auffallend negative Bewertungen, in denen vielleicht sogar Betrugsvorwürfe laut werden, sollte man den Shop einer gründlicheren Prüfung unterziehen.

  • Auffallend viele Schleuderpreise:

Nicht jeder Shop mit besonders günstigen Angeboten ist ein Fake-Shop. Eine Häufung von Rabatten und Schleuderpreisen bei einem Händler kann jedoch ein Hinweis auf eine dreiste Abzocke sein.

Mehr zum Thema Black Friday gibt es hier:

Im Video: Online-Shopping - sechs Tricks, um Fake-Bewertungen zu entlarven