Better Life: Fünf virale Tipps einer Zahnärztin

Was würden Zahnärzte niemals tun, und was sollte man stattdessen machen? Auf TikTok gibt eine Zahnärztin Tipps für gesunde Zähne - und räumt dabei auch mit Mythen auf.

Morgens erstmal was trinken, dann Gesicht waschen und dann die Zähne putzen? Bitte nicht in dieser Reihenfolge! (Symbolbild: Getty Images)
Morgens erstmal was trinken, dann Gesicht waschen und dann die Zähne putzen? Bitte nicht in dieser Reihenfolge! (Symbolbild: Getty Images)

TikTok und Zahngesundheit - das passt nicht immer zusammen. Man denke nur an den gefährlichen Trend von 2020, bei dem Nutzer sich für eine vermeintliche, kostengünstige Zahnkorrektur die Zähne abfeilten. Doch wer mit wachem Auge auf der Social-Media-Plattform unterwegs ist, kann sich durchaus seriöse Gesundheitstipps einholen, denn dort tummeln sich auch echte Mediziner, die nicht nur auf einen viralen Hit oder einen Werbedeal aus sind.

Zu diesen gehört Bita Alavi-Aryandoust, die auf ihrem Kanal sowohl Einblicke in ihren Alltag als Zahnärztin gibt als auch Tipps rund um Zahngesundheit teilt und hierbei auch mit dem einen oder anderen Mythos aufräumt. Hier fünf teilweise überraschende Dos and Don'ts der Expertin:

Don't: Morgens nach dem Aufwachen etwas trinken

Häufig wird gepredigt, gleich nach dem Aufstehen ein großes Glas Wasser zu trinken, um dem Körper die über Nacht verlorene Flüssigkeit wieder zurückzuführen. Alavi-Aryandoust räumt damit jedoch nun auf: "Aus zahnmedizinischer Sicht kann ich nur sagen: Tut es nicht."

Der Grund: Über Nacht würden sich im Mundraum Bakterien und Stoffwechselprodukte sammeln, und das der Expertin zufolge nicht zu knapp. Würden diese durch Trinken in den Magen gespült, müsse der Körper sie abbauen und verstoffwechseln, was "nicht sinnvoll" sei. Sie rät stattdessen, zunächst die Zähne zu putzen und bei Bedarf davor noch Ölziehen zu praktizieren. Dann erst solle man sich um den Flüssigkeitsspeicher des Körpers kümmern.

Do: Zähneputzen generell vorziehen

Auch in anderer Hinsicht ist es sinnvoll, das Zähneputzen bei der täglichen Pflege an die erste Stelle zu setzen - zum Beispiel, wenn es um die Gesichtsreinigung geht. Denn, wie die Zahnärztin betont, können beim Zähneputzen immer auch Zahnpasta, Speichel und Bakterien auf dem Gesicht landen. landen diese auf der zuvor gereinigten und eingecremten Haut, könne man sich seine Skincare-Routine genauso gut sparen, wie Alavi-Aryandoust anmerkt.

Don't: Kindern Trinklernbecher geben

Wechseln kleine Kinder vom Fläschchen zu Bechern, versuchen Eltern oft, ihnen den Übergang mit Trinklernhilfen zu erleichtern. Doch vor diesen warnen sowohl Logopäden als auch Zahnexperten - so auch Alavi-Aryandoust, die vor einer falschen Entwicklung des Schluckmusters bei Kindern warnt. Dadurch würden sich die mimische Muskulatur falsch entwickeln - indes auch das, wovor Logopäden warnen, die Sprachstörungen befürchten.

Besser sei es, Kindern von Beginn an reguläre, offene Becher zum Trinken anzubieten. Tun sich Kinder damit noch schwer, seien auch kleine Espressotassen oder Shotgläser eine Option.

Do: Nachts seinen Retainer tragen

Dies klingt nach einem offensichtlichen Tipp, doch hat die Zahnärztin gleich mehrere Videos auf ihrem Kanal, in dem sie eindringlich dazu plädiert, nachts seinen Retainer zu tragen, insbesondere nach einer Behandlung mit einer Zahnspange. Dies gehöre nicht zu den Dingen, die man auch mal schleifen lassen kann: "Tragt euren Retainer! Sonst verschieben sich eure Zähne", bringt es die Expertin auf den Punkt.

Don't: Mundspülung verwenden

Mundspülung gehört für viele zur täglichen Zahnpflege-Routine - doch laut Alavi-Aryandoust ist dies "unnötig". Sie erklärt: "Natürlich hat Mundspülung einen antibakteriellen Effekt. Aber wollen wir den wirklich immer haben?" In einer gesunden Mundhöhle gebe es auch gutartige Bakterien, und zwar "gar nicht mal so wenige", die man sich durchaus erhalten solle. Dieses gesunde Gleichgewicht durcheinander zu bringen, könne "fatal" sein. Alkoholhaltige Mundspülung würde zudem die Mundschleimhäute austrocknen.

Ausnahmefälle nennt die Ärztin jedoch auch, beispielsweise Menschen, die bestimmte Medikamente einnehmen oder Frauen, die in Schwangerschaft und Stillzeit Probleme mit entzündetem Zahnfleisch haben. Den Schleimhäuten zuliebe solle dieses dann "bitte ohne Alkohol" sein.

In vielen ihrer Videos weist Bita Alavi-Aryandoust indes selbst darauf hin, dass sich Zahnärzte bei manchen Themen uneins sind und die Meinungen auseinandergehen können. Oft rät sie, im Zweifel den eigenen Facharzt des Vertrauens zu Rate zu ziehen. Ein wichtiger Hinweis, der für jeden medizinischen Tipp aus dem Internet gelten sollte - und ist die Quelle noch so seriös.

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