Better Life: Honiggläser sollte man ausspülen – das ist der Grund
Es gibt einen wichtigen Grund, warum man Honiggläser ausspülen sollte, bevor sie im Altglas landen. Die Verbraucherzentrale Bayern klärt auf.
Pappe, Kunststoff, Glas – in Deutschland fallen jährlich rund 40 Millionen Tonnen Hausmüll an. Damit der möglichst umweltschonend entsorgt und recycelt werden kann, ist es wichtig, dass der Müll schon im Haushalt richtig sortiert wird.
Papier sollte möglichst trocken sowie sauber sein und Glasflaschen und Einweggläser nach Farben sortiert, am besten ohne Deckel in die passenden Sammelbehälter eingeworfen werden.
Besonderheit für Honiggläser
Wenn es jedoch speziell um Honiggläser geht, sollten die gut ausgespült werden, bevor sie den Weg zum Altglascontainer antreten. Der Grund hat allerdings nichts mit Recycling zu tun, sondern viel mehr mit dem Schutz unserer heimischen Bienen.
Denn die könnten sich über Honigreste mit einer für sie tödlichen Krankheit anstecken. "Etwa 75 Prozent der Honige, die laut Herkunftsangabe aus ‘EU- und Nicht-EU-Ländern‘ stammen, sind mit Sporen des Krankheitserregers der Amerikanischen Faulbrut infiziert. Diese hoch ansteckende Bienenseuche tötet die Bienenlarven und gefährdet so das gesamte Volk.", so die Verbraucherzentrale Bayern.
Wenn die Nahrung in der Natur knapp wird – so wie jetzt im Herbst – fliegen Bienen in die Altglascontainer, um sich Honigreste zu besorgen und stecken sich dann mit dem Virus an.
Auch gut zu wissen: Woraus bestehen eigentlich vegane Honigalternativen? Das beantwortet dieser Post der Verbraucherzentrale:
Bienen werden mit Antibiotika behandelt
Die hohe Belastung mit dem gefährlichen Faulbruterreger ist eine Folge dessen, dass Bienen mit Antibiotika behandelt werden. In Deutschland ist das verboten, in vielen Ländern außerhalb der EU aber erlaubt.
"Problematisch dabei ist, dass diese Mittel zwar die Krankheitszeichen der Bienen bekämpfen, die hoch ansteckenden Sporen aber bleiben im Honig. Für Menschen sind die Erreger ungefährlich."
Was man noch tun kann, um Bienen zu helfen
Bienen sind wichtig für das Ökosystem. Sie produzieren nicht nur leckeren Honig, sondern übernehmen die wichtige Aufgabe, Pollen von einer Blüte zur nächsten zu tragen. Sie bestäuben Nutzpflanzen, sorgen für Artenvielfalt und die Verbreitung der Pflanzen, die wiederum Nahrungsgrundlage für viele Tiere sind.
Umso wichtiger ist es, Bienen zu helfen. Neben dem Ausspülen von Honiggläsern gibt es noch einige Maßnahmen, die fast jeder umsetzen kann.
Wie faszinierend Bienen sind, verdeutlicht dieses Video:
Dazu gehört es, bienenfreundliche Pflanzen zu säen – ob im Garten, dem Balkonkasten oder wildwachsend. Auf Pestizide in der Wohnung und im Garten sollte ganz verzichtet werden. Denn die bringen nicht nur Mücken und Unkraut um, sondern auch Nützlinge wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Das Bildungsprojekt Bienenretter rät zudem, regionales, ökologisch angebautes Obst und Gemüse zu bevorzugen, Honig möglichst aus der Region zu kaufen und Nistmöglichkeiten für Wildbienen zu schaffen.
Bienenretter bietet außerdem die Möglichkeit, eine Bienen-Patenschaft zu übernehmen. Wie das funktioniert, erfährst hier.
VIDEO: Bienen in Not: Das können wir tun, um ihnen zu helfen