Better Life: Ist Softeis wirklich ungesund?

Softeis war lange in Verruf, die in der Maschine aufgeschäumte Eiscreme galt als Sammelbecken für Salmonellen und andere Keime. Doch ist das heute auch noch so? Und wie schlägt sich Softeis in Sachen Gesundheit im Vergleich mit anderen Eisarten?

Besser als sein Ruf: Cremiges Softeis (Bild: Getty Images)
Besser als sein Ruf: Cremiges Softeis (Bild: Getty Images)

Weicher und "wärmer" als gewöhnliches Speiseeis, das in frostigem und harten Zustand auf die Waffel kommt: Softeis macht seinem Namen alle Ehre. Viele Menschen ziehen die fluffige Köstlichkeit aus der Maschine den konventionellen Kugeln aus der Eisdiele vor.

Und das ist kein Zufall, der für viele bessere Geschmack auf physiologische Gründe. Unsere Geschmacksknospen auf der Zunge können das weniger kalte Softeis besser erschmecken. Doch lange galt die aus der Maschine gezapfte Spezialität als Schleuder für Salmonellen und andere Krankheitserreger. Woher kommt der schlechte Ruf?

Wie entsteht überhaupt Softeis?

Im Gegensatz zu "normalem" Eis aus der Eisdiele, das übrigens in Fachkreisen Streicheis genannt wird, ist Softeis weniger kalt. Während Streicheis auf -18 Grad Celsius gekühlt wird, wird Softeis auf konstant -6 Grad gehalten. Und das ist schon der erste kritische Punkt. Je wärmer das Eis, desto anfälliger für Keime, so die Verbraucherzentrale Bayern.

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Die -6 Grad kalte Eismasse wird in der Maschine nun mittels Überdruck mit Luft aufgeschäumt. So entsteht die schön cremige Textur. Aber auch durch den Kontakt mit Luft steigt das Risiko für Keimbefall.

Softeismaschinen als Tummelplatz von Keimen?

Die Maschine, aus der das Softeis gezapft wird, ist ein Club Méditerranée für Salmonellen und andere Krankheitserreger. So war zumindest in der Vergangenheit das Image, vielen potenziellen Kunden waren die Zapfanlagen suspekt.

Auch heute steht und fällt bei Softeis noch alles mit den Maschinen, beziehungsweise mit ihrer Wartung. Sie sollten sich in kühler Umgebung befinden und regelmäßig gereinigt werden. Hier sollten Softeisfans auf den Eindruck achten, die Maschine und Personal auf sie machen.

Insgesamt halten Softeismacher die Hygienevorgaben aber gut ein. Laut dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gab es bei Softeis weniger Beanstandungen als bei konventionellen Eisdielen.

Anders als vor Jahrzehnten wird die Eismasse in den Softeismaschinen vorher pasteurisiert, Keime also durch Erhitzung abgetötet. Softeis ist also in Hinblick auf die Gefahr, sich mit Salmonellen und Co. zu infizieren, besser als sein Ruf.

Weniger Milchfett als gewöhnliches Eis

Im Vergleich zu normalem Streicheis gilt übrigens Softeis sogar als gesünder. Da es mit Luft aufgeschlagen wird, enthält es bei derselben Masse weniger Kalorien.

Generell kommt es aber darauf an, welche Art von Eismasse in die Maschine gefüllt wird. Denn hier gibt es große Unterschiede, was den Gehalt von Milch oder Sahne betrifft. So muss Eis mit der Bezeichnung Eiscreme mindestens 10 Prozent Milchfett enthalten. Cremeeis besitzt einen Anteil von mindestens 50 Prozent Milch, Milcheis von sogar 70 Prozent Milch.

In diesem Fall ist ein hoher Anteil von Milch positiv zu sehen. Denn bei Eissorten mit wenig Milch stammt das Fett aus weniger hochwertigen Quellen.

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