Better Life: Mundgeruch durch Knoblauch – vermeidbar?

Knoblauch ist lecker und gesund, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Er kann schlechten Atem verursachen. Wodurch das kommt und wie man Knoblauch genießen und die Fahne vermeiden kann, erfahren Sie hier.

Frau hält Knoblauch in der Hand
Knoblauch - Wunderknolle mit unerwünschten Nebenwirkungen (Symbolbild: Getty Images)

Knoblauch ist eine wahre Wunderknolle. Als Zutat beim Kochen verleiht sie vielen Gerichten einen guten Geschmack und ist darüber hinaus für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Knoblauch wirkt vorbeugend und unterstützend bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Entzündungen, Krebserkrankungen und vielem mehr. Laut einer Studie aus 2019 entfaltet sich die Wirkung der Pflanze am besten, wenn man sie über Monate und Jahre täglich zu sich nimmt.

Die Wirkungen von Allicin

Wäre da bloß nicht der schlechte Atem, der sich nach dem Genuss oft einstellt und auf die meisten Menschen ziemlich abstoßend wirkt. Schuld für den schwefelartigen Geruch ist Allicin, das immer dann entsteht, wenn die Zellstruktur des Knoblauchs zerstört wird. Allicin ist aber nicht nur für den Geruch verantwortlich, sondern auch der Stoff, der für die gesundheitsfördernde Wirkung verantwortlich ist.

Allicin liegt im Knoblauch zunächst in seiner Vorstufe Alliin vor, wie das Portal Zentrum der Gesundheit erklärt.

Erst durch Schneiden oder Hacken des Knoblauchs werde sogenannte Alliinase freigesetzt, die unter dem Einfluss von Luft zu Allicin wird.

Knoblauchpresse schuld an schlechtem Atem?

Das bedeutet auch, je mehr Zellstruktur des Knoblauchs zerstört wird, desto mehr Allicin entsteht. In einem Bericht der Huffpost erklären Chefköche und Ausbilder für Kochkunst, warum besonders die Nutzung einer Knoblauchpresse für schlechten Atem sorgen kann. "Wenn Sie Knoblauch über einen längeren Zeitraum schneiden, bemerken Sie möglicherweise eine klebrige Flüssigkeit. Mit einer Knoblauchpresse oder einem Knoblauchzerkleinerer wird die größte Menge Allicin freigelegt", so Olivia Roszkowski, Köchin und Ausbilderin am Institute of Culinary Education.

Bleibt der vorbereitete Knoblauch noch einige Zeit in der Küche liegen, bevor er in den Topf wandert, wird es sogar noch geruchsintensiver und gesünder, wie die Chefköchin Nettie Colon erklärt: "Sie können die aktive Menge an Allicin erhöhen, indem Sie nach dem Schneiden mindestens 10 Minuten warten, bevor Sie es der Hitze aussetzen."

Warum man in Italien angeblich keinen Knoblauchatem spürt

Dass man für Knoblauch besser keine Presse verwenden sollte, wenn man schlechten Atem vermeiden möchte, erklärt auch Kochlehrer Christopher Kimball von Milk Street auf seinem Instagram Kanal:

"Wenn Sie nach Italien kommen, schlägt Ihnen niemals Knoblauchatem entgegen, weil sie keine Knoblauchpressen benutzen", erklärt er. Er rät, den Knoblauch nur grob zu zerkleinern und kurz in Öl zu schwenken, um dem Gericht ein gutes Knoblaucharoma zu verleihen.

Was gegen eine Knoblauch-Fahne hilft

Wer trotz besserem Wissen ungehemmt Knoblauch konsumiert hat und den schlechten Atem wieder los werden möchte, kann es laut Apotheken Umschau mit Hausmitteln versuchen. So soll ein Glas Milch die Ausdünstungen neutralisieren oder das Knabbern von Kaffeebohnen helfen. Auch das Kauen auf Kardamom oder Petersilienblättern soll das unerwünschte Aroma vertreiben.

Zu den Tipps gegen eine Knobi-Fahne gehören zudem Kaugummi mit Pfefferminzaroma, Kaubonbons mit Ingwer und Chlorophyllkapseln aus der Apotheke. Doch die Wirkung sei immer nur vorrübergehend. "Letztendlich kommt man aber nicht dauerhaft gegen die Knoblauchfahne an, da die Inhaltsstoffe auch über die Haut ausgedünstet werden", sagt Gesa Maschkowski vom Bundeszentrum für Ernährung (BzfE).

Aber allen, die Wert auf guten Atem legen und nicht auf Knoblauchgeschmack verzichten wollen, bleibt da ja immer noch, die Knoblauchpresse einfach mal in der Schublade zu lassen.

VIDEO: So werden Sie Zwiebel- und Knoblauchgeruch an den Händen los