Better Life: Nicht genug Schlaf? Darum sollte man zum Arzt gehen

Nicht jeder, der wenig schläft, leidet gleich unter Ein- oder Durchschlafproblemen. Eine neue Studie ermahnt jedoch alle Menschen mit Schlafmangel, zum Arzt zu gehen. Denn dieser könnte ernstzunehmende Folgen haben.

Mal wieder zu wenig geschlafen? Dann sollte man sich vorsichtshalber beim Arzt durchchecken lassen (Symbolbild: Getty Images)
Mal wieder zu wenig geschlafen? Dann sollte man sich vorsichtshalber beim Arzt durchchecken lassen (Symbolbild: Getty Images)

Deutsche sind Schlafmuffel: Zahlen von Statista zufolge bringt es der Großteil (35 Prozent) der Erwachsenen hierzulande auf lediglich fünf bis sechs Stunden Schlaf pro Nacht. 33 Prozent schlummern nächtlich sechs bis sieben Stunden, und ganze 13 Prozent im Schnitt weniger als fünf Stunden. Kümmerliche drei Prozent schafft mehr als acht Stunden pro Nacht.

Zu wenig Schlaf wirkt sich jedoch nicht nur auf das akute Wohlbefinden aus, sondern sorgt unter Umständen auch langfristig für gesundheitliche Probleme. Wie der NDR berichtet, neigen Menschen mit dauerhaften Schlafproblemen nicht nur eher zu Übergewicht, sondern haben auch ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko, eine schwere Herz-Kreislauferkrankung wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Doch einer neuen Studie zufolge hört es dabei mit den möglichen Folgen noch nicht auf. Wie ein Forscher-Team der zu Harvard gehörigen Frauenklinik Brigham and Women’s Hospital herausfand, sollten vor allem Frauen bei Schlafmangel einen Arzt aufsuchen, um ihren Blutdruck überprüfen zu lassen.

Experten( )Wissen: Warum Frauen mehr Schlafprobleme haben als Männer – und was hilft

Die Langzeitstudie, die im Fachmagazin Hypertension veröffentlicht wurde, zeigt, dass Schlafmangel bei Frauen zu Bluthochdruck führen kann. Studienleiter Shahab Haghayegh betont in der Veröffentlichung demnach die Wichtigkeit, sich bei langanhaltenden Schlafproblemen darauf testen zu lassen. "Bluthochdruck wird mit vielen körperlichen und psychischen Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht", schreibt er. "Je früher er erkannt wird, desto besser kann man ihn behandeln."

Schon geringer Schlafmangel genügt

Wie die Untersuchungen, die bereits im Jahr 2001 gestartet wurden, zeigen, weisen selbst Probandinnen, die weniger als acht Stunden pro Nacht schlafen, ein erhöhtes Bluthochdruck-Risiko auf. Auch Ein- und Durchschlafprobleme würden die Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken, deutlich erhöhen. Keine Auswirkung hat der Studie zufolge hingegen die Neigung, früh aufzustehen.

Die genauen Gründe für den Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Bluthochdruck kennen die Wissenschaftler nicht, haben jedoch eine Vermutung. Wie Haghayegh erklärt, beeinflusst geringe Nachtruhe den Natrium-Stoffwechsel, die Arteriensteifigkeit und die Herzleistung - allesamt Faktoren, die zu Bluthochdruck führen können.

Haghayegh will weiter forschen und unter anderem erkunden, ob Männer oder nicht-binäre Menschen ein ähnliches Risiko aufzeigen, hofft jedoch, dass seine bisherigen Erkenntnisse die Menschen dafür sensibilisiert, wie wichtig ausreichend Schlaf für die Gesundheit ist.

Video: Wolfsstunde: Deshalb wachst du zwischen 3 und 4 Uhr nachts auf