Better Life: Online-Apotheken als Fake-Shops – darauf muss man achten

Bei Online-Apotheken lassen sich Medikamente schnell und einfach ordern. Doch unter den zahlreichen Anbietern gibt es auch viele Betrüger. Sicherheitsexperten erklären, wie man sie erkennt und wo seriöse Anbieter registriert sind.

Schnell und einfach: Mit nur wenigen Klicks lassen sich Medikamente im Internet bestellen. (Bild: Getty Images)
Schnell und einfach: Mit nur wenigen Klicks lassen sich Medikamente im Internet bestellen. (Bild: Getty Images)

Ob Schmerztabletten, Erkältungsmittel oder rezeptpflichtige Medikamente – Online-Apotheken liefern schnell und sind meist günstiger als der stationäre Handel. Doch offenbar gibt es in diesem Bereich auch immer mehr betrügerische Angebote.

"Aktuell stoßen wir auf zahlreiche solcher betrügerischen Versandapotheken. Die bestellten Waren werden oftmals gar nicht geliefert und wenn doch, müssen Konsument*innen mit wirkungslosen oder sogar mit gesundheitsschädigenden Fälschungen rechnen", warnt Watchlist Internet.

Handel mit illegalen Medikamenten

Das auf Online-Betrug spezialisierte Portal hat sich in Zusammenarbeit mit österreichischen Behörden im Rahmen der Forschungsprojekts Fraud Seeker mit Medikamentenbetrug im Internet beschäftigt. Dabei stieß das Team auf zahlreiche betrügerische Versandapotheken, die illegale Medikamente vertreiben. Diese Anbieter würden Kunden oft damit anlocken, dass sie verschreibungspflichtige Medikamente unkompliziert, rezeptfrei und günstig bestellen können. Doch in vielen Fällen komme die Ware nicht an, weil sie entweder gar nicht verschickt oder vom Zoll beschlagnahmt werde.

Das österreichische Bundesamt warnt zudem vor Gefahren bei der Einnahme solcher Medikamente, da es sein könne, dass sie nicht den Standards der Pharmaindustrie entsprechen würden oder durch Schadstoffe verunreinigt seien. Auch sei es möglich, dass angegebene Wirkstoffe nicht oder in anderen Dosierungen, als angegeben, in den Mitteln enthalten seien, was zu gesundheitlichen Schäden führen könne.

Daran erkennt man betrügerische Angebote

Ein klares Indiz für betrügerische Medikamenten-Angebote ist, wenn ein Anbieter damit wirbt, dass kein Rezept für verschreibungspflichte Arzneimittel notwendig und ein weltweiter Versand möglich ist. "Manchmal wird auch behauptet, dass das Rezept online ausgestellt wird. Eine Behauptung, die sich im Bestellprozess als falsch herausstellt", so Watchlist Internet.

Wie bei anderen Fake-Shops auch, fehlt bei betrügerischen Versandapotheken oft das Impressum und die Seiten enthalten viele Rechtschreibfehler.

Hellhörig sollten Nutzer auch werden, wenn die Zahlung nur mit Kreditkarte oder Kryptowährungen wie Bitcoin und Etherum erfolgen kann. Zudem werde für diese Bezahlmethoden oft zusätzlich ein Rabatt von 10 Prozent angeboten, so die Experten.

Infografik: Medikamente in der Online- oder Offline-Apotheke kaufen? | Statista
Infografik: Medikamente in der Online- oder Offline-Apotheke kaufen? | Statista

Bestellungen nur in registrierten Apotheken

Wer auf Nummer sicher gehen will, kann vor dem Kauf von Arzneien im Internet im Versandhandels-Register des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte nachschauen, ob ein Händler registriert ist. "Außerdem muss auf den Webseiten legaler Online-Apotheken das EU-Sicherheitslogo sichtbar sein. Wichtig ist dabei, dass das Logo auch angeklickt werden kann und anschließend zur nationalen Arzneimittelbehörde führt", so Watchlist Internet. Das Portal hat außerdem hier eine alphabetisch sortierte Liste mit betrügerischen Fake-Apotheken veröffentlicht.

Im Video: Betrug im Netz - Vorsicht bei der Buchung von Ferienwohnungen

Weitere Tipps für mehr Sicherheit im Netz lesen Sie hier:

Wissing will Internetplattformen bei illegalen Inhalten in die Pflicht nehmen

Kinderfotos aus dem Urlaub nicht gedankenlos posten

"Deutschland ist ein Eldorado für Betrüger!"