Better Life: Warum Babys so gut riechen

Egal, ob eigene Kinder oder nicht: Dass Babys gut riechen, ist eine bekannte Tatsache. Aber woher kommt eigentlich dieser besondere Wohlgeruch, der viele in regelrechte Verzückung versetzt?

Am Kopf ist der typische Baby-Duft besonders intensiv. (Symbolbild)
Am Kopf ist der typische Baby-Duft besonders intensiv. (Symbolbild)

Möchte man ihn beschreiben, diesen wundervollen Baby-Duft, bekommt man ganz unterschiedliche Antworten. Nach Karamell, Zuckerwatte, Pfirsich oder Milch mit Honig – so ganz genau kann man es gar nicht sagen. Sicher ist nur: Babys, vor allem Neugeborene, riechen unglaublich gut.

Man sieht es, wenn frischgebackene Eltern einfach nicht aufhören können, die Nase im zarten Flaum ihres Säuglings zu vergraben. Oder wenn Freunde der Familie, die vielleicht selbst noch keine Kinder haben, das Gesicht zum Baby neigen und ganz unwillkürlich tief Luft holen.

Warum riechen Babys denn nun so gut?

Die Wissenschaft hat mit Studien versucht, darauf eine Antwort zu finden. Klar ist wohl: Unser Geruchssinn hat viel mit Bindung zu tun. Nicht ohne Grund heißt es sprichwörtlich: “Jemanden (nicht) riechen können“. Das olfaktorische Gedächtnis ist besonders ausgeprägt, so dass uns bestimmte Gerüche etwa wieder in die Kindheit zurückversetzen können oder uns an einen besonderen Menschen denken lassen. Ähnlich ist es mit dem Baby-Duft.

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Aus Sicht der Evolutionstheorie sind Babys naturgemäß so “konstruiert“, dass sie den Beschützer- und Bindungsinstinkt ihrer primären Bezugspersonen wecken. Stichwort: Kindchenschema. Babys sind winzig, zart und lächeln und riechen einfach unwiderstehlich – man muss sich um sie kümmern.

Baby-Duft löst Belohnungssystem aus

Schon in den 80er Jahren fand man heraus, dass Mütter ihr Neugeborenes am Geruch erkennen können. Eine Studie aus dem Jahr 2013 erkannte dann, dass der Baby-Duft speziell bei den Mamas ein bestimmtes Belohnungssystem im Gehirn auslöst, ähnlich wie etwa Schokolade, ein gutes Essen oder Sex. Unter anderem der Botenstoff Dopamin sorgt dann dafür, dass sich die Mütter mit Fürsorge und Liebe um ihr hilfloses Baby kümmern. Und japanische Forscher wiesen erst kürzlich nach, dass das Gehirn der Mutter nach der Geburt umgepolt wird – der Duft des Neugeborenen trägt sicher einen Teil dazu bei.

Kinder und Teenager riechen anders

Wie der Baby-Duft genau entsteht, ist übrigens noch immer ein Geheimnis. Kein Wunder, besteht er doch aus über 100 chemischen Elementen. Und der süße Baby-Duft der Anfangszeit verändert sich, wenn aus dem winzigen Fratz ein Kleinkind, Schulkind und später ein Teenager wird. Vor allem mit dem Eintritt in die Pubertät kann die Veränderung durch die Hormone so groß sein, dass Mütter wie Väter durch den neuen Geruch der Kinder erst einmal irritiert sind. Doch keine Sorge: Auch das gibt sich wieder.

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