Better Life: Warum man niemals lange heiß duschen sollte
In bestimmten Situationen wie nach einer langen Reise oder einem winterlichen Tag im Freien wirkt nichts verlockender, als die Strapazen oder die Kälte ausgiebig unter einer heißen Dusche loszuwerden. Doch das, wonach Körper und Geist sich sehnen mögen, ist aus dermatologischer Sicht keine gute Idee.
Wer viel und lange unterwegs ist, kennt das Bedürfnis, sich nach einer gefühlt endlosen Fahrt im ICE oder einem langen Flug erst einmal gründlich frisch machen zu müssen. Vom Flugzeugtisch über den Sitz im Zug bis hin zum Endgegner öffentliche Toiletten lauern überall Bakterien und andere Krankheitserreger, die man ziemlich sicher nur an den Händen, gefühlt aber überall haben kann. Und dann verspricht nichts so schnell Abhilfe wie eine ausgiebige heiße Dusche. Das Problem daran: Was für die Psyche gut sein mag, ist es noch lange nicht für die Haut.
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Gegenüber der Vogue sagte zum Beispiel der New Yorker Dermatologe Robert Anolik: Am besten für die Haut seien lauwarme Duschen. Konkret bedeute das Temperaturen zwischen 36 und höchstens 40 Grad Celsius – alles darüber könne die hauteigene Schutzbarriere zerstören. "Die Hautbarriere besteht aus Proteinen und Ölen, die verhindern, dass Wasser aus der Haut verdunstet, und die die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützen." Damit sei sie nicht nur ein Schutzmechanismus gegen Verschmutzungen, sondern auch gegen Infektionen.
Kälte trocknet die Haut noch weiter aus
Noch problematischer werden heiße Duschen, wenn sie dazu dienen sollen, die kalten Temperaturen draußen wieder wettzumachen. Bei kälteren Temperaturen werde auch die Luft trockener, was wiederum den transepidermalen Wasserverlust fördere. Besonders trocken wird die Haut bei kaltem Wind. Verständlich, dass man sich nach dem Frieren unter einer heißen Dusche aufwärmen möchte, aber seiner Haut tut man damit alles andere als einen Gefallen. "Wenn man die trockene, kalte Luft draußen mit heißem Wasser in der Dusche kombiniert, wird die Hautbarriere doppelt geschwächt und die Haut immer trockener", so der Facharzt.
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Ebenfalls schlecht für das Mikrobiom der Haut ist es, sich allzu oft zu duschen und dabei den ganzen Körper mit Duschgel oder Seife einzureiben. Laut Dermatologen reicht es, diese nur an Stellen wie den Achseln, den Füßen oder der Pofalte einzusetzen.
Gegenüber der New York Post wies die Dermatologin Dr. Julie Russak auch daraufhin, dass für die Haut nicht nur lauwarme Duschen besser seien als heiße, sondern vor allem auch kalte. Dadurch würde der Stoffwechsel angekurbelt, Endorphine ausgeschüttet, das Immunsystem gestärkt, die Durchblutung verbessert sowie Entzündungen, Schwellungen und auch Schmerzen gelindert.
Im Winter ist Feuchtigkeitscreme tabu
Noch etwas, worauf man im Winter lieber verzichten sollte: Feuchtigkeitscreme benutzen. Gegenüber dem Spiegel warnte die Dermatologin Prof. Christiane Bayerl, wer damit in die Kälte gehe, riskiere, dass die oberste Hautschicht regelrecht erfriere. Die Haut werde dann trocken, rissig und schuppig. Stattdessen empfiehlt sie eine Creme mit viel Lipiden wie spezielle Kälteschutzcremes oder Präparate mit Ceramiden, Glycerin oder Urea. Prinzipiell für den Winter geeignet seien Cremes mit der Aufschrift "für trockene Haut", "reichhaltig" oder "für die Altershaut".
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