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Beziehung: Emotionale Unterstützung vs. praktische Hilfe

Sie will einfach nur in den Arm genommen werden – er gibt ihr einen praktischen Ratschlag. Den sie als unsensibel empfindet. Solche Missverständnisse gibt es in Beziehungen oft. Laut einem Psychologen liegt dies daran, dass es unterschiedliche Formen von Unterstützung gibt.

Unterschiedliche Unterstützungsbedürfnisse können für Konflikte sorgen. (Bild: Getty Images)
Unterschiedliche Unterstützungsbedürfnisse können für Konflikte sorgen. (Bild: Getty Images)

Sie kommt nach Hause, nach einem stressigen Tag und Ärger mit einem Kollegen. Nun will sie sich bei ihrem Partner nur ausheulen. Ein Ohr zum Zuhören finden. Und eine Schulter zum Anlehnen. Doch er kommt nur mit einem patzigen Tipp um die Ecke. "Sei doch einfach netter zu deinem Kollegen. Geh doch mal mit ihm Essen". Oder, noch schlimmer, bringt gleich das Handy, damit sie eine versöhnliche Nachricht schreibt.

Missverständnis durch verschiedene Bedürfnisse

Solche Missverständnisse sind ein häufiger Quell für Konflikte in Beziehungen. Obwohl es die Partner eigentlich nur gut meinen. Laut dem amerikanischen Psychologen Dave Smallen liegt dies daran, dass es verschiedene Typen von Verhaltensmustern gibt, mit denen sich Menschen gegenseitig unterstützen.

In seinem Aufsatz „A Common Misunderstanding That Leads Couples Into Conflict” ("Ein verbreitetes Missverständnis, das Paare in Konflikt bringt") unterscheidet Smallen drei Unterstützungsformen.

Emotionale, konkrete und informelle Unterstützung

Da gibt es die "emotionale Unterstützung". Das bedeutet, dass man Einfühlung oder Besorgnis zum Ausdruck bringt. Seine Liebe zeigt. Zum Beispiel durch Umarmen. Oder durch Ermutigungen.

Dann gibt es die "konkrete Unterstützung". Man hilft dem Partner indem man ihm ganz praktisch unter die Arme greift. Oder laut Smallen auch durch finanzielle Unterstützung.

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Der letzte Typ ist die "informelle Unterstützung". Dabei stellt man Informationen und hilfreiche Fakten bereit. Gibt gute Ratschläge.

Wenn nun die Erwartung von emotionaler Unterstützung mit einem Versuch von konkreter Unterstützung gekontert wird, fühlt sich unter Stress gesetzt. Wer von einem Problem erzählt, will oft nur ermuntert werden, nach dem Motto "das wird schon". Oder nur über den Rücken gestreichelt werden. Kommen gleich praktische Tipps, fühlen wir uns schnell bevormundet. Schließlich strebe jeder Mensch danach, autonom zu handeln. Oder sein eigenes Tempo beim Lösen von Problemen bewahren.

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Der Partner, der mit einem praktischen Tipp helfen will, fühlt sich wiederum vor den Kopf gestoßen, wenn sein Ratschlag auf Empörung stößt. Schließlich war er ja nur lösungsorientiert unterwegs.

Wie vermeidet man diese Missverständnisse?

Wie vermeidet man nun solche Missverständnisse? Indem man klar kommuniziert, welche Form von Unterstützung man gerade möchte. Oder indem man den hilfesuchenden fragt, welche Art von Hilfe er braucht. Außerdem plädiert Smallen dafür, dass Paare tendenziell mit der emotionalen Unterstützung beginnen sollten. Ist die Unterstützung suchende Person erstmal emotional stabilisiert, kann man mit konkreten Ratschlägen und praktischer Hilfe starten.

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