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Bier mal anders – zum Anrühren aus Pulver

Trockenbier – das klingt nach einem verfrühten Aprilscherz. Ist es aber nicht: Die Klosterbrauerei Neuzelle hat Bier entwickelt, das sich aus Pulver und Wasser zu Hause selbst anrühren lässt.

Bier aus Pulver - eine Unternehmen aus Brandenburg will damit die traditionelle Brautechnologie revolutionieren. (Bild: Getty Images)
Bier aus Pulver - eine Unternehmen aus Brandenburg will damit die traditionelle Brautechnologie revolutionieren. (Bild: Getty Images)

Nie mehr Kästen oder Fässer schleppen – Bier gibt es jetzt auch als Pulver zum Selbstanrühren. Was sicher für manchen Bier-Fan nach einem Albtraum klingt, ist in Brandenburg Realität geworden. Die dort ansässige Klosterbrauerei Neuzelle hat genau das entwickelt – ein Pülverchen, mit dem sich das Getränk aus Hopfen, Malz und Hefe zu Hause ganz einfach selbst anrühren lässt.

"Man nehme: Neuzeller Bierpulver plus Wasser: Sieht aus wie Bier! Schmeckt wie Bier! Ist Bier! Mit echter Schaumkrone!", wirbt das Unternehmen auf seiner Internetseite. Nur Alkohol fehlt, aber auch das will die Brauerei noch ändern.

Vorerst werden kleine Mengen des Bierpulvers verkauft

Zwei Jahre Forschung gemeinsam mit Technologiepartnern stecken in dem Projekt das vom Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) sogar gefördert wurde. Mittlerweile könne das Bierpulver (Dryest Beer) zwar schon in kleinen Mengen verkauft werden, solle aber noch bis Mitte 2023 bis zur Marktreife getestet werden.

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Um das Bierpulver herzustellen, hat die Klosterbrauerei ein mit herkömmlicher Technologie speziell gebrautes dextrinreiches Bier entwickelt, das zu einem in Wasser löslichem Granulat verarbeitet wurde. "Die Zeit ist reif, um im Angesicht des Umganges mit unserer Umwelt auch die klassische Bierherstellung und -logistik auf den Prüfstand zu stellen, " erklärt der Gesellschafter der Klosterbrauerei Neuzelle, Helmut Fritsche, das Vorhaben.

Bierpulver soll gut für die Umwelt sein

Immerhin würden weltweit Milliarden Liter Wasser zum Verbraucher transportiert, denn Bier bestehe nun mal aus bis zu 90 Prozent Wasser.

Mit dem bereits hergestellten Bierpulver lasse sich aus Umweltsicht einiges an Transport einsparen. Im nächsten Schritt will die Brauerei auch den Einsatz der Ressourcen und die Kosten für die Herstellung verschlanken, um Rohstoffe, Arbeitseinsatz und Energie zu sparen. Das Bierpulver soll dahingehend weiterentwickelt werden, dass der traditionelle Brauprozess komprimiert sowie transformiert wird und damit nicht mehr erforderlich ist, so das Unternehmen.

Export steht im Vordergrund

"Wir wissen auch, dass die klassischen Pils-Trinker und alle Craft-Beer-Enthusiasten vor allem in Deutschland unserem Produkt erstmal skeptisch gegenüberstehen werden," so Stefan Fritsche, Geschäftsführer der Klosterbrauerei.

In erster Linie sehe man den klassischen deutschen Endverbraucher auch nicht als Kernzielgruppe. Das Produkt solle sich vielmehr an globale Wiederverkäufer richten, die nicht zwingend Braukenntnisse haben müssen, die aber das Granulat für den Endverbraucher anwendungsgerecht einsatzfähig machen können.

Besseres Biertrinken: Mit einem Finger im Glas

Vor allem in transportintensiven Export-Ländern wie Asien und Afrika rechnen sich die brandenburgischen Bierbrauer gute Chancen für ihr Bierpulver aus. Aber auch hierzulande sollen Biertrinker in den Genuss des Gebräus kommen, so Stefan Fritsche: "Natürlich soll das Bierpulver auch in Europa vermarktet werden und mittelfristig aus einer Nische einen eigenständigen Markt machen."

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