Billie Eilish zeigt sich auf dem "Vogue"-Cover von einer anderen Seite: Das ist ihre Botschaft dahinter

Billie Eilish hat ihren modernen Baggy-Chic zu ihrem Markenzeichen gemacht. Nun zeigt sie einen neuen Aspekt ihres persönlichen Stils: Auf dem Cover der neuen "Vogue" zeigt sich die Sängerin freizügig wie nie zuvor. Im Interview sagt sie bereits voraus, was Kritiker darüber sagen werden - doch mit den Fotos hat sie selbst eine wichtige Botschaft zu vermitteln.

So hat man Billie Eilish noch nie gesehen (Bild: Vogue)
So hat man Billie Eilish noch nie gesehen (Bild: Vogue)

Sechs Minuten. So lange brauchte der Instagram-Post des "Vogue"-Covers von Billie Eilish, um eine Million Likes anzusammeln. Mittlerweile sind etliche Millionen Herzchen-Klicks dazugekommen, und das ist kein Wunder, denn so hat man die Sängerin noch nie gesehen: Das meist giftgrüne oder anderweitig bunt gefärbte Haar wich einer blonden Marilyn-Mähne, und statt bequemen Baggy-Klamotten trägt sie einen freizügigen Retro-Look, bestehend aus einem Korsett und Rock von Gucci, unter dem die Spitzenunterwäsche von Agent Provocateur hervorblitzen, und ellenbogenlangen Latex-Handschuhen.

Neben dem Cover postete sie weitere Bilder des Fotoshootings mit der "Vogue", die ebenfalls an klassische Pin-up-Models erinnerten: Auf einem trägt sie Strapse und Trenchcoat, auf einem anderen einen semitransparenten, schwarzen Catsuit samt Korsett.

In den Kommentaren herrscht hauptsächlich helle Begeisterung über die Fotos - doch die 19-Jährige sagt in ihrem Interview mit der Kult-Zeitschrift bereits ganz andere Reaktionen voraus - und die könnten nicht allein aus Prüderie entstehen. ""Wenn dir so viel an Body Positivity liegt, wieso trägst du dann ein Korsett? Wieso zeigst du deinen Körper nicht, wie er ist?'" orakelt Eilish in dem Interview, wie die Kritik an den Fotos aussehen könnten. "Meine Einstellung ist, dass ich machen kann, was immer ich will."

Billie Eilish findet: Jeder soll selbst entscheiden, ob - und wie - er oder sie seinen Körper zeigt

Letztere Aussage gibt Aufschluss darüber, weshalb die Sängerin nun eine andere Seite ihres Styles zeigt. Billie Eilish hatte ihre langgehegte Vorliebe für weite Kleidung nie als Gegensatz zu ihrem Aktivismus für Body Positivity und selbstbestimmte Körperkultur gesehen. Ebenso wenig sollte ihre freie Entscheidung, nun etwas mehr Haut zu zeigen, die Sicht auf sie ändern. "Plötzlich ist man eine Heuchlerin, weil man Haut zeigt, und man ist leicht zu haben und eine Schlampe und eine Hure", erläutert Eilish die Sicht vieler Menschen. Sie selbst hingegen betont: "Seinen Körper und seine Haut zu zeigen - oder auch nicht - sollte einen keinen Respekt kosten."

LONDON, ENGLAND - FEBRUARY 18: (EDITORIAL USE ONLY) Billie Eilish attends The BRIT Awards 2020 at The O2 Arena on February 18, 2020 in London, England. (Photo by Joe Maher/Getty Images for Bauer Media)
Baggy, bequem, stylisch: So zog sich Billie Eilish bisher am liebsten an (Bild: Joe Maher/Getty Images for Bauer Media)

Und für diejenigen, die ihr mangelnde Solidarität mit der Body-Positivity-Bewegung vorwerfen wollen, hat sie ebenfalls eine Botschaft: Sie mache einfach das, "womit ich mich gut fühle" - egal, was andere sagen. Das rät sie auch anderen: "Wenn ihr euch operieren lassen wollt, lasst euch operieren. Wenn ihr ein Kleid tragen wollt, in dem ihr in den Augen anderer zu dick ausseht, scheißt drauf - wenn ihr findet, dass ihr gut darin ausseht, dann seht ihr auch gut darin aus."

Ein wichtiger Schritt zu mehr Selbstakzeptanz für Billie Eilish selbst

Ein wenig ist das Fotoshooting womöglich auch ein Befreiungsschlag für die Sängerin, die vor wenigen Jahren im Gespräch mit "Buzzfeed" noch angab, die "toxischste Beziehung mit meinem eigenen Körper zu haben, die man sich nur vorstellen kann". Schließlich wurde Eilish im Teenager-Alter - eine kritische Zeit für nahezu jeden Menschen - weltberühmt und hat oft Diskussion über das sexualisierte Frauenbild in der Musikindustrie angestoßen.

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Das Fotoshooting in der "Vogue" endstand nach ihrer "eigenen Vision", wie sie in ihren Instagram-Posts klarstellt, und sie "hat es geliebt, die Bilder zu machen".

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